Still Here

Vlad Feier: „Still Here“

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Thomas Taborsky über das Langfilmdebüt von Vlad Feier.

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Thomas Taborsky über das Langfilmdebüt von Vlad Feier.

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Subtilität ist nicht die Stärke von Vlad Feiers Langfilmdebüt „Still Here“, das eine halbe Million Kinder ins Gedächtnis rufen will, die jedes Jahr vermisst gemeldet werden. Eines davon ist die zehnjährige Monique. Seit einer Woche ist sie verschwunden, die Polizei scheint den Fall zu ignorieren. Ein weißer, eher auf Partys denn auf sorgfältige Arbeit konzentrierter Reporter wittert eine Story. Für die schwarze Familie aus dem Sozialbau verschlimmert er das Trauma damit, dass er vorschnell einen Verdächtigen ausmacht.

In der Folge braucht die Polizei nun einen Täter. Ihr Vorgehen dabei kennt kaum Rücksicht. In ein kaputtes System tröpfelt Feier Zweifel: Tun wir noch das Richtige? Wie viel zusätzliches, sinnloses Leid erzeugen wir? Der Schmerz spielt sich im Wesentlichen bei Maurice McRae ab, der als Vater eine emotional gebeutelte Darbietung abliefert. Diese und die Leistung von Jeremy Holm als Ermittler sind Lichtblicke in einem oft plakativen, überästhetisierten Werk.

Thomas Taborsky ist Filmkritiker.

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