Waschen, Legen, Töten

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Eine Art Borat mit Trockenhaube: Adam Sandler in "Don't Mess with the Zohan" als Agenten-Friseur .

Auch Top-Agenten haben Träume, manche drehen sich um Bobs und Ponys: "The Zohan", Top-Agent der israelischen Mossad, hat Besseres mit seiner Zeit geplant, als ständig den palästinensischen Terroristen "The Phantom" (John Torturro) zu jagen. Also täuscht er seinen Tod vor, um in New York eine neue Karriere anzustreben: als Hair-Stylist. Nur findet ihn auch im heruntergekommensten Salon der Feind (und die Liebe).

Den eigentümlichen Haarkünstler gibt Spaßbarde Adam Sandler. Die Herzen der betagten Friseursalon-Klientinnen wird Zohan mit ganz eigenen Mitteln erobern: Zum Waschen-Legen-Föhnen zählt in der Drehbuchautoren Fantasie (Sandler, Judd Apatow, "Saturday Night Live"-Schreiber Robert Smigel) eben auch der Geschlechtsakt als inkludierte Service-Leistung. Der Humor fischt hier eben in seichten Gewässern, welche hauptsächlich aus politisch-gesellschaftlichen Inkorrektheiten bestehen. Schnelle Gags beschäftigten die Filmemacher intensiver, als den israelisch-palästinensischen Konflikt komödiantisch zu betrachten. Wie kann man aber auch kontroverse Diskurse führen, wenn man immerfort durch Scherze abgelenkt wird, die sich für das Gemächt der Hauptfigur interessieren? Das kultige Potenzial des Stoffes - mit anfänglich salopper Respektlosigkeit, Borat-ähnlicher Kunstfigur und Adam Sandler mit israelischem Akzent - verkommt in der Gagdichte, die an der Sexualität des Titelhelden hängenbleibt. Und was nicht erst beim Showdown übrig bleibt? - Friedlich-fröhlich-vulgäres Miteinander.

Don't Mess with the Zohan

Regie: Dennis Dugan.

Mit Adam Sandler, John Turturro, Emmanuelle Chriqui, Nick Swardson.Verleih: Sony. 112 Min.

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