Wenn es Liebe wäre - © Filmgarten

„Wenn es Liebe wäre – Si c’était de l’amour“ : Mit Körpern und Rhythmus erzählen

19451960198020002020

Rhythmus trifft auf Bewegung trifft auf Körper: Patric Chihas grandioser filmischer Kommentar zur Choreografie von Gisèle Vienne.

19451960198020002020

Rhythmus trifft auf Bewegung trifft auf Körper: Patric Chihas grandioser filmischer Kommentar zur Choreografie von Gisèle Vienne.

Werbung
Werbung
Werbung

Angekündigt ist der heimische Kinostart für Mai. Ob Patric Chihas Dokumentarfilm „Wenn es Liebe wäre – Si c’était de l’amour“ dann tatsächlich auf einer Kinoleinwand zu sehen ist, hängt von der Pandemie-Entwicklung ab – aber es wäre längst Zeit, das cineastische Kleinod, das von der Berlinale 2020 einen der kleineren Preise mitnehmen konnte und auf der Viennale im Oktober seine österreichische Erstaufführung erlebt hat, unter die Leute zu bringen.

Der Film porträtiert die Compagnie, die das Tanzstück „Crowd“ der französisch-österreichischen Choreografin und Theatermacherin Gisèle Vienne aufführt: 15 Tänzerinnen und Tänzer lassen sich auf Rhythmus und Ekstase ein, um im Tanz etwas von prallem Leben und tiefsten Existenzängsten zu erzählen.

Patric Chiha begleitet die Protagonisten mit der Kamera und taucht mit ihr in den Rhythmus der Performance wie in das Leben der Tänzerinnen und Tänzer rund um die Aufführungen quer durch die Welt ein. Es ist bestechend, wie nahe die filmische Umsetzung an die Choreografie herankommt und wie sie gleichzeitig zeigt, dass die diese der Bewegung verfallene Truppe etwas vom Leben, von Glück ebenso wie vom Leiden erzählt. Körper, Rhythmus, Licht, Schatten, Schweiß und Grazie, Emotion pur wie hinter den Bewegungen verhalten – man kann sich der Körpersprache dieser Performance nicht entziehen.

Indem der Dokumentarfilmer Chiha aber nicht nur das Theater, sondern dessen Werden und dessen Implikationen auf die Leben der Tänzerinnen und Tänzer zu einem Film komponiert hat, entstehen eine eigene Interpretation und kongeniale Fortführung von dem, was Gisèle Vienne vorgedacht hat.

Hoffentlich stehen „Wenn es Liebe wäre“ bald die Kinos offen. Bis dahin kann man sich über den „Kino VOD Club“ online Patric Chihas „Brüder der Nacht“ ansehen, jenen einfühlsamen Film über junge bulgarische Roma, die sich in Wien an ältere solvente Herren verdingen: Leben am Rande in dieser Stadt – aber nicht ohne Lebensfreude und Perspektive – auch hier.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung