Milk - © Constantin Film

"Milk": Filmdenkmal für einen Vorkämpfer

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Sean Penn brilliert in der Hauptrolle von Gus Van Sants Biopic "Milk".

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Sean Penn brilliert in der Hauptrolle von Gus Van Sants Biopic "Milk".

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Harvey Milk war der erste erfolgreiche schwule Politiker der USA: 1970 zieht der ehemalige Lehrer nach San Francisco, in das Schwulen-Mekka – trotz polizeilicher Repressionen. Er eröffnet ein Fotogeschäft und organisiert einen Boykott gegen die Brauerei Coors – wegen der unzumutbaren Arbeitsbedingungen dort. Im selben Jahr – 1973 – kandidiert Milk erstmals, aber erfolglos als Stadtrat von Frisco. Erst im dritten Anlauf wird er 1977 gewählt und zieht unter Bürgermeister George Moscone in die Stadtregierung ein. Er erreicht ein Antidiskriminierungsgesetz und kämpft erfolgreich gegen „Proposition 6“ des kalifornischen Senators John Briggs, mittels deren alle homosexuellen Lehrer in Kalifornien aus dem Schuldienst entfernt werden sollen. „Proposi­tion 6“ scheitert, doch Milk kann sich nicht lange seines politischen Erfolgs erfreuen. Denn am 27. November 1978 erschießt der irischstämmige Stadtratskollge Dan White Bürgermeister Moscone und Milk im Rathaus von San Fran­cisco. Das milde Urteil für diesen Doppelmord (sieben Jahre wegen Totschlags) löst schwere Krawalle in der Stadt aus.

Gus Van Sants Biopic „Milk“ von 2008 setzt dem Politiker ein cineastisches Denkmal, das weiterhin sehenswert ist (hier gehts zur Originalkritik). Vor allem Sean Penn wächst in der Titelrolle weit über sich hinaus, der Hauptrollen-Oscar war die logische Folge; auch Drehbuchautor Dustin Lance Black konnte die begehrteste Filmtrophäe mit nach Hause nehmen.

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