Wozu die EU gut ist

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Cédric Klapischs pfiffige "L'Auberge espagnole": französische Komödie in Barcelona.

Eine französische Komödie, angesiedelt in der katalanischen Hauptstadt Barcelona, aufgebaut als filmlanger Werbespot fürs EU-Studentenprogramm "Erasmus" ("Studenten aller Länder Europas vereinigt euch!"): So lautet die Kurzfassung für Cédric Klapischs Multikulti-Propaganda "L'Auberge espagnole - Barcelona für ein Jahr."

Der 25-jährige Wirtschaftsstudent Xavier (Romain Duris) flieht Paris und Dauerfreundin Martine ("Die fabelhafte Welt der Amélie"-Star Audrey Tautou), um ein Jahr in Barcelona zu studieren. Dort verschlägt es ihn in eine WG, die einen Mikrokosmos der EU vor der Osterweiterung darstellt: neben Frankreich sind Belgien, Deutschland, Dänemark, Großbritannien und Spanien versammelt. In leichter, auch klischeebeladener Weise (der Deutsche strebert, der angereiste Bruder der Engländerin benimmt sich daneben, wie es sich für Engländer gehört...) wird ein amüsantes, lustvolles Bild gezeichnet, die Bohemien-Hauptstadt Barcelona trägt viel zum Flair des Filmes bei.

Natürlich gibt es Beziehungsstress en masse, so kriselt es zwischen Xavier und Martine in Paris, dafür vergnügt sich Xavier mit der einsamen Neurologen-Gattin Anne-Sophie, der er Barcelona und Sex beibringt.

Ein bisschen Kiffen, ein paar Lesben-Ratschläge - wenig, womit junge Leute konfrontiert sind, lässt der Plot aus, um zum Schluss Xavier mega-pathetisch zu grundlegender Lebensentscheidung anzuleiten.

Nimmt man "L'Auberge espagnole" als das, was es ist - ein pfiffiges Feel-Good-Movie mit dem Charme französischer Komödien - so versteht man, dass sich in Frankreich mehr als drei Millionen an den Kinokassen angestellt haben.

L'AUBERGE ESPAGNOL. BARCELONA FÜR EIN JAHR. F 2002. Regie: Cédric Klapisch. Mit Romain Duris, Judith Godrèche, Adrey Tautou, Barnaby Metschurat. Verleih: Tobis. 122 Min.

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