Zurück zum Bilderfluss

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Man kennt die Filme von Lav Diaz wegen ihrer regelmäßigen Überlänge -unter vier Stunden geht da gar nichts. Aber gesehen haben seine Filme meist nur Filmkritiker auf Festivals; bislang schaffte es Diaz in Österreich zu keinem regulären Kinostart. Das ändert sich nun mit "The Woman Who Left", Diaz' Siegerfilm von Venedig 2016. Der Film erzählt von Horacia (Charo Santos-Concio), die jahrzehntelang zu Unrecht im Gefängnis saß und nach ihrer Freilassung die Umstände ihrer Haft und die wahren Täter herausfinden will. Diaz reflektiert hier wie in all seinen Filmen die Mentalität seiner Heimat, historisch verankerte Wendepunkte und ihre oftmals schwerwiegenden Auswirkungen auf die Gesellschaft. Dabei gibt sich Diaz diesmal mit 226 Minuten Laufzeit durchaus kurzweilig, es gibt Mord und Totschlag, alles sieht aus wie eine Reportage; in kontrastreichen Schwarzweiß-Bildern gelangt Diaz aber bald wieder zurück in seinen ruhigen und gemächlichen und immer auch fordernden, meist zudem lohnenden Bilderfluss.

The Woman Who Left Philippinen 2016. Regie: Lav Diaz. Mit Charo Santos-Concia. Filmgarten. 226 Min.

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