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Allegretto und Ritter Kamenbert
Das W ichtigste auf der Welt seid ihr für mich, ihr Kinder. Und außerdem liebe ich Musik: ich höre gerne Musik, ich tanze gern, ich singe gern und ich versuche, mit den verschiedensten Instrumenten Musik selbst zu machen”. Das sagt Allegret-to, der Musikclown der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, zu seinen kleinen Besuchern im Konzertsaal. Allegretto ist mehr als eine Person: es ist ein seit 1993 bestehender Konzertzyklus mit vier Konzerten pro Saison für Kinder ab fünf Jahren.
„Spiel und Lebendigkeit in und um Musik stehen im Mittelpunkt”, erläutert Desiree Hornek, die für die Organisation zuständig ist, die Zielrichtung des Programms. „So wird Musik von den Kindern mit allen Sinnen erlebt, so erkennen sie, daß Kunst nichts Künstliches ist, sondern ein ihnen wesenseigenes Prinzip, das ihr Leben entscheidend bereichert”.
Der Ablauf der jeweils einstündigen Konzerte ist recht unkompliziert: die Kleinen sitzen am Boden des Brahms-Saales, in welchem die vorderen Sitzreihen entfernt sind. Sie sind nicht nur Zuhörer und Zuseher,
sondern Werden auch aufgefordert mitzuspielen, zu singen und zu tanzen. Begonnen hat der Zyklus Allegretto mit Sergej Prokofjews sinfonischem Märchen „Peter und der Wolf”, es folgten unter anderem Clown Enrico, das Andersen-Märchen „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern” oder der „Karneval der Tiere”. In der Saison 1997/98 wird Folke Tegetthoff ein musikalisches Märchen vom „Mühlenelf” erzählen, außerdem werden die Kinder mit dem Ensemble „Les Menestrels” zu einem Tag auf einer Ritterburg eingeladen.
Zu noch aktiverer Mitwirkung werden Kinder zwischen 6 und 14 Jahren vom Wiener Konzerthaus eingeladen: In der Wiener Kinderoper werden Stücke von Georges Sanev und Elisabeth Hewson regelmäßig einmal pro Woche zwei Stunden lang einstudiert und an-schließend bei öffentlichen Aufführungen dem Publikum vorgestellt. In dieser Saison wird in „Triangel”, einer speziell für Kinder konzipierten Konzertreihe, noch „Ali Baba und die Girls-Bande” zu hören sein.
Children's Corner ist ein weiteres Angebot des Konzerthauses für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren. Unter dem Titel „Ferdinand der Stier” bringt das Wiener Kammerorchester unter der Leitung von Ernst Kovacic spanische Tänze und Kämpfe. Walter Bartussek erzählt pantomimisch das Märchen „Peter und der Wolf” nach.
Auf dem Gebiet zwischen Theater und Musik (siehe auch Beitrag auf Seite 15) bewegt sich das Schönbrun-ner Schloß-Marionetten Theater. Zu den bisherigen Produktionen des 1994 von Christine und Werner Hier-zer gegründeten Theaters zählen das Märchen „Aladdin” sowie Mozarts „Eine kleine Nachtmusik” sowie „Die Zauberflöte”. Die jüngste Premiere ist das Kindermusical „Ritter Kamenbert”.
Ritter Kamenbert ist der Sohn des Königs von Gorgonzola, verhält sich aber nichtsehr prinzengemäß: anstatt sich im Kampf zu üben, schleicht er sich lieber in die Speisekammer, um mit seinen Freunden Edi, Theresia und Roquefort Käse zu naschen. Der König will ihn verstoßen, gibt ihm aber noch eine letzte Chance: er muß das Zauberschwert Romadur erobern. Kamenbert bittet den Schmied Alberich, ihm ein Schwert zu schmieden. Der braucht dafür aber den Drachenkäse, der sich im Maul des ge fährlichsten Drachen der Welt befindet...
Wer wissen will, wie das Märchen endet, der muß sich „Ritter Kamenbert” selber anschauen.
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