6597641-1953_16_10.jpg
Digital In Arbeit

Aus dem Raum der Kirche

Werbung
Werbung
Werbung

Missarum sollemnia. Eine genetische Erklärung der römischen Messe. Von Josef Andreas J u n g-m a n n SJ. 3. Auflage. 2 Bände. Verlag Herder, Wien. 633 und 636 Seiten. Preis 280 S.

Die österreichische theologische Wissenschaft kann für sich das große Verdienst in Anspruch nehmen, das große Standardwerk über die römische Messe geschaffen zu haben. Dank der erzwungenen Ruhe, die die Aufhebung der Innsbrucker Theologischen Fakultät durch das NS-Regime dem Professor Jungmann brachte, konnte er sich ganz der Bearbeitung dieses Themas widmen. 1948 erschien als Frucht jahrelanger Studien die erste Auflage seines Werkes über die römische Messe. Innerhalb vier Jahren konnten zwei neue Auflagen folgen. Außerdem erschien das Werk in französischen, spanischen und englischen Uebersetzungen. Angesichts des Spezialthemas und des nicht geringen Preises ist dieser Erfolg nur durch die außerordentliche Qualität dieses Werkes erklärlich. Die Worte, die ein Rezensent bei der ersten Auflage des Werkes aussprach — daß sich künftig jede Schrift, jede Predigt, jede Katechese über die heilige Messe an diesem Werke orientieren müsse —, können nur wiederholt werden. Gegenüber der ersten Auflage unterscheidet sich die vorliegende . durch eine Verbreiterung des Quellenmaterials und der ohnedies bereits reichlich vorhandenen Literaturangaben. Das Werk gehört in die Hand jedes Priesters, aber auch aller katholischen gebildeten Laien, denen die Messe „Quelle und Mittelpunkt ihrer Frömmigkeit ist“.

Von Christentum und Lebenskunst. Von Peter L i p p e r t SJ. Verlag Ars sacra, München. 235 Seiten.

Zwölf Rundfunkvorträge des berühmten Jesuiten und Predigers. Gespräche über die Spannungen, die den Christen begleiten: Natur und Ueber-natur; Gesetz und Freiheit; Einzelmensch und Gesellschaft; Kämpfen oder Dulden; Körperkultur und Geistesdienst; Gott oder der Mensch. Aus allen Predigten spricht die große Harmonie, die das Christentum vermittelt, die Ergänzung von Natur und Uebernatur. Es ist ein Verdienst des Verlages, dieses Buch, das lange vor dem zweiten Weltkrieg erschien, neu aufgelegt zu haben.

Menschen begegnen Christus. Aus dem Leben moderner Konvertiten. Von Giovanni R o s s i. Rex-Verlag, Luzern. 240 Seiten.

26 Berichte über Konversionen zur katholischen Kirche. Hervorzuheben besonders die Beiträge über die Dichterin Sigrid Undset, die Karmeliterin Edith Stein, Avery Dulles, den Sohn von John Foster Dulles, Lu Tsen-Tsiang, den ehemaligen chinesischen Außenminister, Albert Beguin, den Freund Bernanos, Helmut Fahsel, den berühmten Prediger, Alexis Carrel, den französischen Arzt, der ein bekanntes Buch über Lourdes schrieb.

Das Petrusgrab. Rom hat sein Herz entdeckt. Von Hermann Kronsteiner. Verlag Styria, Graz. 166 Seiten. 16 Abbildungen. Preis 33 S.

Vor wenigen Jahren erst wurden die Ergebnisse der Ausgrabungen unter dem Hochaltar von Sankt Peter in Rom bekanntgegeben: die Untersuchungen hatten den eindeutigen Beweis für das Grab des heiligen Petrus an dieser Stelle ergeben. Seither hat P. Kirschbaum SJ., einer der Hauptbeteiligten an den Grabungen, in zahlreichen Lichtbildvorträgen die näheren Forschungsergebnisse einem weiteren Kreis erschlossen. Ein großes, leider fast unerschwingliches Werk ist im Erscheinen begriffen. Ein kleineres Werk fehlte bisher völlig. Es ist deshalb ein großes Verdienst von Verfasser und Verlag, vorliegendes kleines Buch über die Grabungen herauszugeben. Es ist dank seiner klaren Verständlichkeit auch für weiteste Kreise geeignet. Bildbeigaben erweitern das Buch sehr glücklich. Darüber hinaus gibt der Verfasser auch noch Betrachtungen über Rom und das Papsttum. Beachtlich besonders das Gebet am Grab Alexanders VI.

Wir fahren nach Lourdes. Von Franz J a n t s c h. 142 Seiten, 18 Abbildungen, 2 Karten. Preis 33 S. — Ich war in Fatima. Von dslb. 176 Seiten, 20 Abbildungen, 2 Karten. Preis 33 S. — Beide: Verlag Styria, Graz.

Franz Jantsch, der bereits über den größten österreichischen Wallfahrtsort, über Mariazell, ein Buch herausgegeben hat, legt hier zwei ähnliche Werke über die derzeit größten Wallfahrtsorte Europas vor, über Lourdes und Fatima. In beiden Büchern wird die Geschichte der Erscheinungen, die den Ruhm der Orte begründeten, erzählt, die Wallfahrten dorthin geschildert, Berichte über Wunder, die sich ereigneten, wiedergegeben. Nach dem Lourdesroman von Werfel war es sicher ein Wagnis, mit einem neuen Lourdesbuch herauszukommen, ein Wagnis, das der Verfasser bestanden hat, wenn auch sein Buch ganz andere Bahnen wandelt. Bei einer Neuauflage des Fatimabuches könnte vielleicht ein Inhaltsverzeichnis angebracht werden, bei beiden Büchern außerdem ein Verzeichnis der Abbildungen.

Die Zeugen der Passion. Sieben Evangelienlegenden. Von Giovanni Papini. Verlag Josef Knecht, Carolusdruckerei, Frankfurt am Main. 147 Seiten.

Um die Personen von Malchus, Judas, Simon von Cyrene, Kaiphas, Pilatus, Barrabas und andere, die sämtliche Zeugen der Passion Christi waren, spinnt der Verfasser sieben Legenden. Ihnen allen

ist gemeinsam, daß diese Zeugen der Passion, obwohl sie Gegner Christi waren, von diesem nicht mehr loskommen. Wie immer bei Papini: reiche und kühne Gedanken, eine klare Form der Sprache.

Der heilige Pfarrer von Ars. Johann-Maria-Baptist Vianney. 1786 bis 1859. Von Dr. Francis T r o c h u. Aus dem Französischen übersetzt von P. Justinian W i 1 d 1 ö c h e r. Otto-Scholz-Verlag, Stuttgart. 471 Seiten.

Der Pfarrer von Ars war ein Bauernsohn mit geringer Schulbildung, so daß er kaum das Theologiestudium beenden konnte. Er wurde einer der berühmtesten Beichtväter und Prediger Frankreichs, darüber hinaus der Typus des heiligen Pfarrers schlechthin. Neben außerordentlichen Gnadengaben gelangte er durch ein Leben des Gebetes und des Opfers zu dieser Höhe. Das Buch von Trochu, das in Frankreich bereits eine Auflage von 40.000 erreicht hat, ist sorgfältig auf allem erreichbaren Quellenmaterial aufgebaut. Es ist kein byzantinischer Lobgesang für den Heiligen, sondern scheut sich nicht, auch gewisse Schattenseiten, wie ein unmenschliches Maß von Aszese in der Jugend Vianneys, aufzuzeigen. Kein Priester sollte versäumen, sich mit der Lebensgeschichte dieses Heiligen vertraut zu machen.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung