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BÜCHEREINLAUF

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(Vom 1. bis 15. März) Die Dichtkunst Virgils. Von Vikt. P ö s c h 1. Margarete-Friedrich-Rohrer-Verlag, Wien. 288 Seiten.

Der Sommer singt sein Lied. Von Oskar

Maurus F o n t a n a. österr. Buchgemeinschaft, Wien. 384 Seiten.

Frau Marie Grubbe. Roman. Von Jens Peter Jacobsen. österr. Buchgemeinschaft, Wien. 347 Seiten.

Die Mappe meines Urgroßvaters. Von Adalbert Stifter. Veilag Karl Alber, Freiburg. 375 Seiten.

Die schöne Asa. Von Nikolai L j e s s k o w, deutsch von Karl N ö t z e 1. Verlag Karl Alber, Freiburg. 238 Seiten.

Der Bösewicht von Askalon. Von Nikolai L j e s s k o w, deutsch von Karl N ö t z e 1. Verlag Karl Alber, Freiburg. 236 Seiten.

Kindheit. Von Leo Tolstoi, deutsch von Karl N ö t z e 1. Verlag, Karl Alber, Freiburg. 224 Seiten.

Von meinen Wegen. Von Hans K1 o e p f e r Holzschnitte von S. L o b i s s e r. Alpenland-Buchhandlung, Graz. 240 Seiten.

Ehe. Roman. Von Phyllis B o 11 o m e. Amandus-Verlag, Wien. 283 Seiten.

Glücklich allein ist die Seele, die liebt. Von Hedy L i n h a r t. Verlag Heinrich Javorsky, Gmunden. 80 Seiten.

Archimedes in Alexandrien. Von Egmont C o 1 e r u s. Paul-Zsolnay-Verlag, Wien. 197 Seiten.

Deutsches Literatur-Lexikon. Von Dr. Wilh. K o s c h. A.-Francke-AG-Verlag, Bern.

Goethe als Operndirektor. Von Alfr. O r e 1. Eugen-Ruß-Verlag, Bregenz. 192 Seiten.

Innsbrucker Universitäts-Almanacfa auf das Goethe-Jahr 1949. Herausgegeben vom Akademischen Senat der Universität Innsbruck. Tyrolia, Innsbruck. 230 Seiten.

Der Meier Helmbrecht, das Braunauer Festspiel. Von Rudolf Landa-Sonnenheim. Eigenverlag, Steyr. 70 Seiten.

Sonderbare Sprachfrüchte. Von Hans Zwanzger. Verlag für Jugend und Volk G. m. b. H., Wien. 186 Seiten.

Einführung in die Phonetik und Phonologie. Von Univ.-Prof. Dr. Wilh. Brandenstein. Gerold & Co. Wien. 104 Seiten.

Das Buch vom Leben. Von Univ.-Prof. Dr. Ales Usenicnik, übersetzt von V. G. Schiffner. Wiener Domverlag, Wien. 267 Seiten.

Zur Getreidepolitik oberitalienischer Städte Im 13. Jahrhundert. Von Hans Conrad Peyer, Universum-Verlag, Wien. 184 Seiten.

Die politische Stellung der Völker im Frankenreich. Von Erich Zöllner. Universum-Verlag, Wien. 276 Seiten.

Die römischen Katakomben und ihre Märtyrer. Von Dr. Ludw. H e r 11 i n g und Dr. Engelbert Kirschbaum. Verlag Herder, Wien. 276 Seiten.

Böhmische Tragödie. Das Schicksal Mitteleuropas im Lichte der tschechischen Frage. Von Hermann Münch. Verlag Georg We-# stermann, Braunschweig-Berlin. 804 Seiten.

Ich war dabei. Die Verschwörung der Dämonen 1933 bis 1939. Von Martin H. S o Himer f e 1 d t. Drei-Quellen-Verlag G. m. b. H., Darmstadt. 96 Seiten.

Was geschah in Stalingrad, wo sind die Schuldigen? Von Heinrich Maria W a a s e n. Mirabell-Verlag, Wien—Zell a. S.—St. Gallen. 79 Seiten.

Schriftenreihe der oberösterr. Iandesbau-direktion. Nr. 4: Aufgaben des Straßenbaues. Von Hofrat Dipl.-Ing. Alfred Sigharter, Amt der oberösterr. Landesregierung, Linz. 238 Seiten.

Der Lehrsatz von Fermat. Von Otto W i m-m e r. Sesam-Verlag, Wien. 34 Seiten.

Abriß der Finanzwirtschaft. Von Rieh. K e r-s c h a g 1. Manzsche Verlagsbuchhandlung, Wien. 190 Seiten.

Frühzeit des Menschen. Von J. Caroll Mansfield. Verlag Waldheim & Eberle, Wien. 238 Seiten.

Der Film. Von Bela B a 1 a z s. Globus-Verlag, Wien. 348 Seiten.

Wege zu Maria. Von Adolf E h n. Ignota-Verlag, Wien. 190 Seiten.

Königin Mab oder die Fee der Träume. Von Hector B e r 1 i o z. Musikverlag Austria-Music, Wien. 52 Seiten.

Waldheim-Kinderbücherserie. Sechs neue Märchen nach Brüder Grimm. Verlag Waldheim und Eberle, Wien.

Der sechste Tag. Von Walter Zettl. Europäischer Verlag, Wien. 30 Seiten.

Osterreichi der industriereichen Gebiete vor Leningrad und Moskau eine Beschleunigung dieses Prozesses.

Der Eiserne Vorhang, der die sowjetisch beherrsdite Ländermasse dem Bück Außenstehender entzieht, hat sich nicht erst nach dem zweiten Weltkrieg zwischen Ost und West niedergesenkt, über die Vorgänge im asiatischen Landesteil ist schon seit fast zwei Jahrzehnten ein dichter Schleier gebreitet. Der weiße Fleck breitet sich auf den Landkarten Nord- und Mittelasiens von Jahr zu Jahr weiter aus. Nur hie und da geben offizielle Andeutungen, eher bestimmt zu verwirren als aufzuklären, über Bevöl-kerungs- und Produktionsdichte, über die Wirtschaftsgeographie Sowjetasiens Auskunft. Als Stalingrad belagert wurde, entdeckten deutsche Aufklärungsflugzeuge eine bis dahin ganz unbekannt gebliebene Bahn nach dem Osten, die wesentlich zum sowjetischen Nachschub beitrug...

Eine gewaltige Umschichtung ist im Innern der Sowjetunion im Gange. Im Niemandsland der sibirischen Urwälder und Tundren, in den Steppen Zentralasiens wird eine neue Welt, der Industrie aufgebaut, von einer Bevölkerungswanderung begleitet, die jene bei der Erschließung des amerikanischen Westens in den Schatten stellt. Wie „Christ und Welt“ berichtet, soll schon heuer die Hälfte der sowjetischen Kohlen- und Stahlproduktion, fast die Hälfte der Eisenerzeugung und 36 Prozent der Olgewin-nung aus Sibirien stammen. Der neue Fünfjahresplan rückt die kriegswichtigen Erzeugungsstätten in den atombombensicheren „weißen Fleck“. Wie im ganzen sowjetischen Norden, von der Halbinsel Kola und dem neuen Kohlenzentrum westlich des Ural Workuta angefangen, entstehen in Sibirien, in bisher als unbewohnbar geltenden Landstrichen, Städte, Häfen, Bergwerke und Industriekombinate. Nahe der Mündung des Jenissei ist die Stadt Igarka aus dem vereisten Boden geschossen. Die Ursache ihrer Gründung: Kohlen- und Nidtelberg-werke. An der ostsibirischen Kolyma liegt das Reich des „Daistroy“, einer Gruppe des MWD. Sein Hauptort Magadan soll die „alten“ Städte des Fernen Ostens, Chabarowsk, Wladiwostok und Komsomolsk, an Einwohnerzahl überflügelt haben. Das Gebiet liefert Kohle, Molybdän, Wolfram und Gold. Magadan ist Standort großer metallurgischer Werke. Im Jahre 1932 wurde an einem der wildesten Punkte des unwirtlichen Ochotskischen Meeres mit der Anlage dieses Ortes begonnen. Sträflinge-bauten unter ungeheuren Opfern Straßen und Häuser, Kraftwerke, Fabriken und Schulen, das „Haus der Kultur“ mit Theater und Kinos, ein wissenschaftliches Museum und eine große Druckerei. Die Urbarmachung Sibiriens ist weithin eine Frage der Pflanzenakklimatisierung. In Magadan gibt es eine Experimentierfarm, Glashäuser — Kolyma-äpfel, Birnen und Pfirsiche, selbst Orangen werden gezüchtet. Das geologische Bodeneis wird durch wiederholtes Tieferpflügen um mehrere Zentimeter in die Tiefe gedrängt, so daß auch Getreide angebaut werden kann.

Die wirtschaftlichen Hauptschwerpunkte liegen aber im Ural (Ufa, Magnito-gorsk), im Kaukasus (Baku, Tiflis, Groß-nyj), östlich des Kaspischen Meeres im Raum Stalingrad — Kusnezk — Taschkent. Ein wichtiges Zentrum ist Nowosibirsk mit mehr als einer Million Einwohner. Das UKK (Ural-Kusnezk-Kombi-nat) verhüttet das im Ural bei Magnito-gorsk gewonnene Erz mit der Kohle des

2000 Kilometer entfernten Kusnezk-beckens. Aber Kusnezk wird bereits durch das Kohlenbecken von Karaganda überflügelt, das dem Ural um 1000 Kilometer näher liegt. Ein Stauwerk am oberen Irtysch, das die Kapazität von Dnjepro-petrowsk erreichen soll, wird Anlagen betreiben, um welche die neue Stadt Ablekatka entsteht. In Turkestan waren Alma Ata, Taschkent und Stalinabad, die je mehr als eine halbe Million Einwohner zählen, Mittelpunkt der sowjetischen Textilindustrie. Eisenerz und Kohle, die in der Nähe von Taschkent gefunden wurden, führen jetzt zur Anlage schwerindustrieller Betriebe. Das Gebiet um Irkutsk, reich an Kohlen und Erzen, soll das drittgrößte schwerindustrielle Zentrum der Sowjetunion sein. Die Entwicklung Transbaikaliens, die kriegswirtschaftliche Unabhängigkeit der Fernostprovinzen ist ein wesentliches Ziel der sowjetischen Planung. Die Landstriche an der Japanischen See sind der Brückenkopf für weitreichende Expansionsprojekte. Zwei Bahnlinien, Tschita — Chabarowsk und weiter nördlich Ustkut — Komsomolsk, verbinden diese Zone mit dem Westen. Da die Sowjetunion an Erdöl knapp ist, sollen in Irkutsk große Kohlenverflüssigungsanlagen nach deutschen Verfahren erbaut worden sein. Das Gebiet der nordmongolischen Republik Tannu-Tuwa, die vor kurzem in die Räteunion eingegliedert wurde, gilt als das Zentrum der sowjetischen Atombombenversuche.

Unablässig strömen in diese neugegründeten Städte, deren Name keine Landkarte meldet und die „Besimjankas“ (Städte ohne Namen) genannt werden, neue Menschenmassen ein. Die Bevölkerung Sibiriens soll sich heute bereits auf 40 Millionen belaufen. Das Land bedeckt sich mit Eisenbahnen, Autostraßen, Industrieanlagen und Kraftwerken. Im Kraftfeld dieser gesammelten, organisch ganz mit dem europäischen Stammland verwachsenen Macht liegen die asiatischen Staaten: China, das diesem Einfluß bereits erlegen ist, streckt seine Hand nach Tibet aus, die siegreichen rotchinesischen Truppen stehen an der Grenze von Burma und Indodiina. In Indien liegen die beiden Nachfolgestaaten im Wirtschaftskrieg gegeneinander und sind in erbittertem Streit um die Grenzprovinz Kaschmir begriffen. Sie bedürfen einer langen, ungestörten Konsolidierungszeit. Düstere Wolken ballen sich in Nordasien zusammen, treiben gegen Osten und Süden. „Wenden wir uns zuerst nach Asien und wir werden im Westen unser Ziel durch den Osten erreichen“ — war die Parole Lenins!

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