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Alle Jahre wieder erscheinen Bücher, die sich mit "nichts anderem" beschäftigen als mit: Büchern. Trotz Internet, Google und Co. hat das Buch nicht an Faszination verloren, ganz im Gegenteil. Buchtipps für unverbesserliche Bücherfreunde:

Gesammeltes

Mit Alberto Manguel, der durch seine "Geschichte des Lesens" bekannt wurde, gelangt man zur Erkenntnis, dass man Bücher eigentlich nicht ordnen kann und die Bibliothek als Labyrinth dazu da ist, dass sich Leser in ihr verlieren. Manguel serviert eine Fülle von selbst für Buchliebhaber neuen und sonderbaren Geschichten aus vielen Kulturen über Bücher und das (eigene) Lesen. Schön die Erinnerung an Jorge Luis Borges, der - anders als erwartet - nicht zwischen Bergen von Büchern lebte. Die eigenen Bücher fehlten in seiner Bibliothek, er hatte sie ohnehin im Kopf.

Die Bibliothek bei Nacht

Von Alberto Manguel

Aus d. Engl. v. Manfred Allie u. Gabriele Kempf-Allie. S. Fischer Verlag, Frankfurt 2007. 400 Seiten, geb., € 20,50

Ungelesenes

Eine Bibliothek muss man nicht gelesen haben, auch nicht die eigene, meint Alberto Manguel im eben genannten Buch. In dieser Einschätzung trifft er sich mit Pierre Bayard, der ein Tabu unter belesenen Intellektuellen berührt. Er schreibt nämlich über das, was alle Gebildeten tun, aber nie zugeben: Sprechen über Bücher, die sie nicht gelesen haben. Kein Wunder, dass Bayard auf Musils Bibliothekar zurückgreift, doch auch viele andere literarische Stimmen würzen dieses originelle Buch.

Wie man über Bücher spricht, die man nicht gelesen hat

Von Pierre Bayard. Aus dem Franz. von Lis Künzli. Antje Kunstmann Verlag, München 2007. 220 S., geb., € 17,40

Verlorenes

Auch ungeschriebene, erfundene, verlorene oder vernichtete Bücher schreiben Literaturgeschichte. Das beweist Alexander Pechmann, der unter anderem erzählt, wie Hemingways Ehefrau am Bahnhof die Manuskripte ihres Mannes verliert. Oder dass Wissenschafter eifrig nach Melvilles Manuskripten suchen, die dieser angeblich an einen Reisekistenhersteller verkaufte, der sie als Innenverkleidung seiner Kisten verwenden wollte …

Die Bibliothek der verlorenen Bücher

Von Alexander Pechmann. Aufbau-Verlag, Berlin 2007. 226 S., geb., € 19,50

Betriebliches

Uwe Wittstock geht in seiner Aufsatzsammlung unter anderem den Klagen in der Branche nach, er besucht Buchhändler und stellt Verleger vor. Kleine Verlage haben es alles andere als leicht, doch es gibt Hoffnung, meint Wittstock: "Daß sich immer wieder Menschen finden - eingeschworene Büchersäufer - die trotz dieser nicht gerade sportlichen Regeln den ungleichen Wettkampf aufnehmen und wider Erwarten gelegentlich Triumphe feiern, gehört zu den schönen Wundern des Literaturbetriebs." bsh

Büchersäufer

Streifzüge durch den Literaturbetrieb.Von Uwe Wittstock. zu Klampen Verlag, Springe 2007. 173 S., geb., € 16,50

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