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Führers Ideen

Es heißt, Adolf Hitler hat einmal gesagt, dass es überhaupt keine Gedanken auf der Welt gibt, die nicht schon einmal von jemandem gedacht worden sind, es werden bloß nicht alle ausgeführt. Tatsächlich stammen etliche seiner "Ideen" aus den Wiener Lehrjahren, wie Michael Wladika in "Hitlers Vätergeneration" minutiös dokumentiert. Antisemitismus und Deutschnationalismus waren damals stark verbreitet und schon der populäre rechtsradikale Politiker Georg Ritter von Schönerer ließ sich im Altersgrößenwahn zuweilen mit "Führer" titulieren und Karl Hermann Wolfs "Radikalnationale Partei" wurde im Volksmund zur "Radi-Nazi". Der Boden war bereitet, die Saat ging auf und Adolf Hitler fuhr die "Ernte" ein. RD

HITLERS VÄTERGENERATION

Die Ursprünge des Nationalsozialismus in der k.u.k. Monarchie

Von Michael Wladika. Böhlau Verlag,

Wien 2005. 675 Seiten, geb., e 70,10

Führers Beobachter

Winston Churchill und John Maynard Keynes lasen seine Artikel, er selbst war scharfsinniger Beobachter aus dem Exil in Paris: Der Wirtschaftsjournalist Leopold Schwarzschild dokumentierte und kommentierte den Untergang der Weimarer Republik und den Aufstieg Hitlers. Er beschrieb die Mechanismen des Dritten Reiches und durchschaute die verworrene wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage der zwanziger und dreißiger Jahre. Herausgegeben von Urenkel Andreas Wesemann sind diese Artikel nun wieder zugänglich und sollen heute wie damals den Lesern verständlich machen, wie kam, was kam. Weltwirtschaftskrise und Sparwut erzeugten Armut, Verzweiflung und Wut: den Boden, auf dem Revolutionen reifen. Arbeitslosigkeit und Inflation stiegen in schwindelnde Höhen, viele Menschen hatten nichts mehr zu verlieren ... RD

CHRONIK EINES UNTERGANGS

Deutschland 1924-39. Die Beiträge L. Schwarzschilds in den Zeitschriften "Das Tage-Buch" und "Das Neue Tage-Buch"

Hg. von Andreas P. Wesemann. Czernin Verlag, Wien 2005.360 Seiten, e 35,50

Führers Zwilling

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts errichteten zwei Männer - Adolf Hitler und Josef Stalin - in Europa Diktaturen, die alles, was die Welt bis dahin gesehen hatte, an Vernichtungswut und totalitärem Machtanspruch bei weitem übertrafen. Von der Nachwelt als Zwillinge des Grauens bewertet, wurden die beiden von großen Teilen der Bevölkerung in ihren Reichen auf eine pseudoreligiöse Art und Weise verehrt. Der britische Historiker Richard Overy legt mit seinem neuesten Werk den ersten systematischen Vergleich von Drittem Reich und der Sowjet-union vor - die Rolle der jeweiligen Partei, den Personenkult, die Beziehung der beiden Tyrannen zu Bevölkerung, Wirtschaft und Militär - und zeigt, dass wir beide Systeme trotz ihrer Monstrosität nicht außerhalb der Geschichte stellen dürfen. RD

DIE DIKTATOREN

Hitlers Deutschland, Stalins Rußland

Von Richard Overy. DVA, München 2005. 1023 Seiten, geb., e 49,40

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