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Der unsichtbare Bob

Dass einer wie Robert Zimmermann, der Welt besser bekannt als Bob Dylan, dem Pressemann von Columbia Records für einen ersten PR-Text vorflunkert, mit dem Güterzug nach New York getrampt zu sein, ist erwartbar. War er doch in die Ostküstenmetropole gekommen um sein Idol, den Protestsänger Woodie Guthrie, den Begründer US-amerikanischer Folkmusik - der jahrelang wie Tausende seiner Landsleute per Güterwaggon die USA durchfuhr - ausfindig zu machen.

In seiner Autobiografie "Chronicles Vol.1" erfährt der Leser auch, wie Dylan sich seinen bald berühmten Namen aussuchte, unter anderem, weil er besser aussah und klang. Abgesehen davon hat man das Gefühl, dass er über sein durchaus spannend erzähltes Leben einen Schleier wirft. Der Mensch Bob Dylan ist quasi unsichtbar hinter einer facettenreich entworfenen Kunstfigur, die sich durch eine ebenso kunstvoll dargestellte Szenerie bewegt, wie schon, siehe oben, sein Vorstellungsgespräch erahnen lässt.

1996 hat der amerikanische Literaturprofessor Gordon Ball den Singer/Songwriter für den Literaturnobelpreis nominiert. Alle Texte von 1962 bis 2001 sind ebenfalls bei Hoffmann und Campe im Band "Lyrics" erschienen. Nicht nur für eingefleischte Fans.

Chronicles Vol. 1

Von Bob Dylan, übersetzt von Kathrin Passig und Gerhard Henschel. Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 2004. 303 Seiten, geb., e 22,70

Lyrics 1962-2001

Von Bob Dylan. Englisch-Deutsch, übersetzt von Gisbert Haefs. Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 2004. 1151 Seiten, zahlr. Fotos, kart., e 41,10

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