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„Der Herr klopft an“

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Der Herr klopft an. Von Robert de L a n g e a c. Verlag Räber & Cie., Luzern. 128 Seiten. Preis 5.70 DM. w . ,9**m

Als zweites Bändchen der „Winke für das innerliche Leben“ fordert dieses Büchlein in aphorismen-hafter Sprache, ,die an die „Nachfolge Christi“ erinnert, von hochstrebenden Seelen ein aufgerütteltes, aber doch gesundes Maß von christlicher Opferhaltung, ein unerbittliches Zurückdrängen auch der läßlichen Sünde, um in restloser Angleichung an Christus schließlich zu erleben, „welch großes Geheimnis, welch unverlierbarer Reichtum, welch un-versiegliche Freude“ es ist, „in allem wirklich Gott zu finden“ (S. 97). Ein sehr empfehlenswertes Büchlein, das viel verlangt, aber auch viel verspricht.

Gott und Mensch. Von Johann N i c o 1 u s s i. Verlag Felician Rauch, Innsbruck. 332 Seiten. Preis 38 S.

Gesunde Hausmannskost nach altbewährten Rezepten, mit vielen guten Vergleichen aus der Erfahrungswelt des modernen Menschen, wird in diesem Buch geboten. Die Dreiteilung: der unvollkommene Mensch, der strebsame Mensch, der mystische Mensch, entspricht den drei Wegen der Reinigung, Erleuchtung und Einigung. Für ernststrebende gläubige Seelen jedes Standes ein anregendes, zur ständigen Selbstprüfung drängendes Besinnungsbuch, das über das Menschsein und Christsein zum Heiligsein emporführen will.

Gott und Mensch in Begegnung. Von Otto Semmelroth SJ. Verlag Josef Knecht, Frankfurt am Main. 362 Seiten. Preis 12.80 DM.

Das Buch will „ein Durchblick durch die katholische Glaubenslehre“ für Laien sein in der form einer vereinheitlichenden Schau, wie Gott in der von ihm gewollten Heilsordnung den Menschen anruft, und wie dieser Gott antworten kann und soll in Christus, dem Gott-Menschen, als Mittler. Etwas mehr Abrücken von der Sprache des gelehrten Theologen dürfte dem Laien die Lektüre erleichtern. Denkgeübte katholische Laien werden das Buch mit viel Gewinn lesen.

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Schritte zur Mitte. Von lohannes P i n s k. Zweite, erweiterte Auflage. Paulus-Verlag, Recklinghausen. 248 Seiten. Preis 10.80 DM.

Eine Sammlung von Aufsätzen des jüngst verstorbenen Meisters des „Liturgischen Lebens“. Der Titel deutet an, daß es dem Verfasser immer um das große Anliegen geht, das christliche Leben aus der im Kirchenjahr, im Herrentag, in der Eucharistiefeier sich immer neu verwirklichenden Verbindung mit Christus zu gestalten und dann die Lebensgemeinschaft mit Christus zur christlichen Liebesgemeinschaft und den Adel des christlichen Seins zum christlichen Edelsein werden zu lassen.

Das königliche Hochzeitsmahl. Von Heinrich Spaemann. Zweite Auflage. Verlag Regensberg, Münster. 128 Seiten. Preis 6 DM.

Ein anregendes, ganz auf dem Gotteswort aufgebautes Büchlein über „Wesen und Wachsen des Glaubens“, das „von Bildern und Gleichnissen in die Tiefe des Geheimnisses führt“, bestimmt zunächst für solche, die in der religiösen Erziehung auf der Höhe sein sollen. Etwas zu einseitig wird die Gnadenhaftigkeit des Glaubens betont. Er ist ganz Gnade in dem Sinne, daß nur dem Anruf Gottes ein Ja oder Nein des Menschen folgen kann. Doch dieser Anruf erfolgt, weil Gott will, daß alle Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen (vgl. 1. Tim. 2, 4).

Werdet weit in der Liebe. Bearbeitet von M. B. Tischler. Verlag Caritaszentrale Oesterreichs, Linz an der Donau. 200 Seiten.

Dieses „Hausbuch der Caritas Oesterreichs auf das Jahr 1957“ bringt für die Sonn- und Festtage von Advent bis Ostern drei Beiträge: einen liturgischen, einen geistlichen und einen erzählenden. Die gutgewählten Texte werden den Predigern und Katecheten ebenso wertvolle Dienste leisten, wie sie das religiös-sittliche Streben der Laien vertiefen können. Es ist ein glücklicher Gedanke, in drei geplanten Jahresfolgen vom Mitleben mit dem Kirchenjahr her nicht bloß zum Geben, sondern auch zum Leben für die Caritas anzuregen. Sehr zu begrüßen sind die beigegebenen Ausweise über die Caritastätigkeit in den einzelnen Diözesen. '

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Keiner ist eine Insel. Von Thomas M e r t o n. Benziger-Verlag, Einsiedeln. 248 Seiten. Preis 11.90 sfr.

Betrachtungen nennt Merton die 16 Kapitel dieses Buches. Er will — ohne systematischen Aufbau — darin den Leser an seinen „Betrachtungen über gewisse Aspekte des geistlichen Lebens teilnehmen lassen“. Merton bringt oft recht subtile Gedanken, so daß mancher Leser zuweilen recht schwer wird folgen können oder über ein versuchendes Schnüffeln an einem ganz ungewohnten Inhalt nicht hinauskommen wird. Neben Abschnitten von überraschender Tiefe und packender Schönheit finden sich auch solche, in denen der wertvolle Inhalt in einem verwirrenden Wortreichtum sich fast verliert.

So sind wir Menschen. Von Laurentius Slern e r OP. Vorlag Josef Knecht, Frankfurt am Main. 226 Seiten. Preis 8.80 DM.

Wenn ein Rundfunk- und Fernsehprediger an seine Zuhörer denkt, muß er es als Wagnis empfinden, sie in ihrer Gesamtheit fesseln und befriedigen zu wollen. Da die Persönlichkeit des geistlichen Redners — außer beim Fernsehen — stark zurücktritt, muß um so mehr die Sprache fesseln und der Inhalt packen sowie von allgemeinem Interesse sein. Diesen Forderungen dürften die Predigten P. Siemers entsprechen. Beim Lesen möchte man denen, die einen zusammenhängenden Fragen-

komplex zu klären suchen, den Vorzug geben. Sie setzen eine ziemlich denkgeübte Zuhörerschaft voraus. Je mehr ein Radioprediger in allgemein verständlicher Denk- und Sprechweise seine Zuhörer für die wesentlichen Anliegen des christlichen Seins und Lebens zu interessieren vermag, desto tiefgehender und fruchtbarer dürfte die Wirkung sein. Auch werden ganz ansprechbare und empfängliche Zuhörer, die eine religiöse Besinnungsstunde erleben wollen, mit einem gewissen Vorzug Berücksichtigung verdienen gegenüber jenen, die „beim Qualm einer Zigarre oder beim Trunk einer Tasse Kaffee“ auch einmal zum Zeitvertreib die geistvolle Erörterung einer religiösen Frage über sich ergehen lassen. *

Offene Fenster. Von Alfons Kirchgässner. Verlag Josef Knecht, Frankfurt am Main. 236 Seiten. Preis 8.80 DM.

Der Frankfurter Pfarrer Kirchgässner, der uns die wertvollen Bändchen „Geistliche Glossen“ und „Kleine Jakobsleiter“ geschenkt hat, schaut in diesem Büchlein mit dem Leser durchs „offene Fenster“ in die moderne Welt und ruft den Menschen in ihr in kurzen Betrachtungen zu, wie sie aus „Gottes Wahrheit“ das „Recht-leben“ lernen können „mit dem Kirchenjahr“. Für Laien zur betrachtenden Lesung, für den Priester auch als Predigtbehelf sehr zu empfehlen.

Pius F a n k, Can. reg., Stift Vorau

Dr. C. Sonnenschein in Berlin. Aus dem Wirken des Weltstadtapostels. Von Maria Grote. Morus-Verlag, Berlin-Dahlem. 158 Seiten, mit i Bildtafeln. Preis 6.80 DM.

Dr. Carl Sonnenschein bleibt ein Markstein in der Geschichte des Berliner Katholizismus. Dieser Rheinländer hat durch die Kraft seiner priesterlichen Persönlichkeit die Diaspora-Katholiken der Weltstadt zu einem starken Selbstbewußtsein aufgerüttelt. Die späteren „märkischen Katholikentage“, deren Exponent der in der Nazizeit ermordete Dr. Klausener gewesen ist, sind ohne die Vorarbeit des 1929 verstorbenen Dr. Sonnenschein nicht denkbar. — Sein alltägliches Leben verzehrt sich in den chaotischen zwanziger Jahren nach dem ersten Weltkrieg im Sorgen und Helfen für das leibliche und seelische Elend, das in der Weltstadt auf ihn zuströmt. Er ist „der Heilige bedenkenloser Nächstenliebe“. — Für dieses Wirken Sonnenscheins ist Maria Grote die berufene Erzählerin. Sie gehörte ja zum engsten Kreis seiner Helfer und kann darum ein anschauliches Bild geben von seiner Dynamik des Herzens und des Geistes. In diesem Buch wirkt der „gute Geist von Berlin“ weiter in die Welt hinein, daß religiöse Gesinnung sich läutert und vollendet in sozialer Tat.

Professor Emil Dovifat, der Nachfolger Dr. Klau-seners in der damals gefahrvollen Leitung der Katholischen Aktion, gibt dem Buch aus eigenem Erleben ein wegeweisendes Geleit.

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