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Die wanre Geschiente der Anne Frank

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Vor 14 Jahren entdeckte die „Grüne Polizei“ im besetzten Holland das Versteck der Familie Frank in einem alten Haus in Amsterdam. Die Familie wurde1 verhaftet und kam, bis auf den Vater, um. Was die Gestapo nicht entdeckte, war ein kleines, unscheinbares Heft mit steifen Deckeln, das später Weltruhm erlangen sollte: Das Tagebuch der Anne Frank. — Victor Kugler, der in Anne Franks Tagebuch als „Kraler“ figuriert und die Familie Frank zwei Jahre lang bei sich verbarg, schildert hier schlicht und ergreifend seine Erlebnisse mit Anne, ihrer Schwester Margot und den Eltern.

Es war ein warmer, sonniger Julitag im Jahre 1942, als ich, wie gewöhnlich, das nunmehr berühmt gewordene Haus Prinsengracht 263 in Amsterdam öffnete, in dem sich das Büro und Warenlager der kleinen Gewürzimportfirma befand, die ich für Otto Frank betrieb.

Zu meiner Ueberraschung war Otto Frank schon im Büro. Sein Gesicht war ernst.

„Het tydstip is nu gekomen om hier onder te dukken“ („Die Zeit ist nun gekommen, wo wir uns verstecken müssen“), sagte er.

Am Vortage, berichtete er mir, sei ein offizielles Schreiben zu ihnen in die Wohnung gekommen. Es war ein Befehl für Margot, Annes sechzehnjährige Schwester, sich auf der Sammelstelle für den Abtransport nach Deutschland einzufinden. Zweifellos war nun der Tag herangekommen, auf den wir uns über ein Jahr lang in aller Stille vorbereitet hatten, während die Fangschlingen der Nazis sich immer enger um die Juden in Holland zusammenzogen.

Die Familie Frank war 1933 bei Hitlers Machtantritt aus Deutschland geflohen. Otto Frank wußte, was es bedeutete, als sich die Vor-' gänge iron'damals in Holland zu wiederholen begannen. Unsere erste Maßnahme war gewesen, daß mein Freund Kleiman und ich („Koophuis“ und „Kraler“ in Anne Franks Tagebuch) pro forma die beiden kleinen Firmen übernahmen, die Otto Frank gehörten. Die beiden Firmen, die Speisegewürze und Pektin zum Einmachen importierten, befanden sich in einem alten vierstöckigen Haus in der Nähe der berühmten Wester Kirche, in der Rembrandt beerdigt liegt. Das Haus diente gleichzeitig als Bürohaus und Warenspeicher.

Die Hinterräume der beiden Oberstöcke waren durch ein Treppenhaus vom Hauptgebäude getrennt, und wir hatten den einzigen Zugang zu ihnen durch einen ausschwingbaren Bücherbord getarnt. Sie enthielten eine Toilette und fließendes Wasser. Die anliegenden Räume waren Büros, die nachts nicht benutzt wurden.

Wir nahmen an, daß allfällige Geräusche in dem Versteck bei Tage in der ziemlich lauten und geschäftigen Umgebung nicht gehört werden würden. Vier von Franks Angestellten wußten von dem Plan: Kleiman und ich sowie die beiden Büromädchen Miep und Elli.

Außerdem waren nur noch drei Arbeiter in der Fhma beschäftigt, die von dem geheimen Hausteil nichts wußten. Sie hatten im allgemeinen im Erdgeschoß zu tun und würden wohl nicht hören, was im „Achterhuis“ vorging. Ein Jahr lang hatten wir nach und nach Lebensmittel dort angehäuft, vor allem Konserven, ferner Bettzeug und das Notwendigste an Möbeln. Marken für weitere Lebensmittel wollten wir auf dem schwarzen Markt kaufen.

An diesem Morgen waren die vier Franks schon durch den Geheimeingang geschlüpft, der sie über zwei Jahre lang verbergen sollte. Um kein Aufsehen zu erregen, hatten sie so viele Kleider, wie sie konnten, übereinander angezogen und nur kleine Pakete unter den Arm genommen. Die vier waren Herr und Frau Frank und ihre beiden Töchter, die sechzehnjährige Margot und die dreizehnjährige Anne.

Eine Woche danach kamen noch drei weitere Personen hinzu: Herr und Frau van Daan mit ihrem fünfzehnjährigen Sohn Peter. Und später öffneten sie die Tür noch einmal für den Refugie Albert Dussel, einen Za'-narzt, dessen Frau, eine Katholikin, nicht vor den Nazis hatte fliehen müssen. So waren schließlich acht Menschen in dem Versteck. Nt“- einer von ihnen sollte den Krieg überleben.

Anne Frank nahm einen Gegenstand in das Versteck mit, der uns wohl alle überleben wird. Es war das Tagebuch, das sie ein paar Wochen zuvpr zu ihrem dreizehnten Geburtstag geschenkt bekommen hatte.

Anne Frank war nicht leicht zu beschreiben, selbst für jemanden, der sie so gut kannte wie ich. Sie war froh — und sie war traurig. Sie war lebhaft — und sie war zurückhaltend. Wie sie ihrem Tagebuch anvertraut hat, war ihr der Name „Kleines Bündel von Widersprüchen“ nicht umsonst gegeben worden.

Ihr Uebername in der Schule war „Fräulein Quack-Quack-Quack“, da sie gern während des LInterrichts schwatzte. Einmal mußte sie zur Strafe einen Aufsatz mit der Ueberschrift „Plappermaul“ schreiben. Bald darauf einen zweiten: „Unheilbares Plappermaul.“ Aber Anne konnte mehr als plappern.

Es gehörte zu unserem Plan, das „Verschwinden“ der Franks durch künstliche Spuren zu tarnen, aus denen man entnehmen sollte, daß sie außeT Landes geflohen seien. Ein Brief entsprechenden Inhalts; den Frank geschrieben hatte, wurde von einem Grenzort aus aufgegeben. Und ein paar Wochen zuvor hatte ich mit meiner Frau die Franks zu einem Abendessen besucht, von dem wir hofften, die Nachbarn würden es für unser Abschiedsmahl halten.

Um meine Frau nicht in die Sache hineinzuziehen, hatte ich ihr nichts von unseren geheimen Plänen gesagt. Aber sie war, so wie auch Anne Frank, sehr feinnervig, und während des Essens geschah etwas Sonderbares.

Eine Gesprächspause war entstanden, und ohne besonderen Grund hob Anne ihren Blick und sah meiner Frau in die Augen, die den Blick erwiderte. Nach einer kleinen Weile sagte Anne in die immer noch herrschende Stille:

„Ich habe eben mit Frau Kugler gesprochen, und niemand hat es gehört.“

Ob dies einfach eine Vorahnung war, die beide hatten, oder ob sie sich auf konkrete Weise verständigt hatten, werde ich nie erfahren, denn beide sind heute tot.

Während ihrer Tage in dem geheimgehaltenen Teil des Hauses schrieb Anne Frank außer ihrem Tagebuch auch eine Reihe von Kindergeschichten, die einen großen Charme haben. „Das Blumenmädchen“, „Der kluge Zwerg“ und „Der Bär, der die Welt entdeckte“ sind einige der Titel. Sie wurden nach dem Krieg in Holland unter dem Gesamttitel „Weet Je Nog?“ („Weißt du noch?“) herausgegeben.

Anne redete ihr Tagebuch stets als „Liebe Kitty“ an, und in einer Eintragung, kurz nachdem sie mit ihrer Familie in das Versteck gezogen war, aus dem sie über zwei Jahre lang nicht herauskommen sollte, schrieb sie, sie hätte beschlossen, daß niemand es je zu Gesicht bekommen sollte. Wie sie sich doch geirrt hat!

Auf den Seiten des in Karton gebundenen Büchleins registrierte sie aufs empfindsamste die Spannungen, die Verzweiflung, die kleinen Freuden und die Augenblicke des Schreckens, welche die acht eingesperrten Lebewesen durchmachten. Sie erzählte von ihren Reibereien und von ihrem ersten Kuß (von Peter van Daan, in den sie und ihre Schwester sich verliebt hatten) und, mittelbar, von ihrem eigenen Heranwachsen. An ihrem 15. Geburtstag, am 13. Juni 1944, erfährt „Liebe Kitty“, was Anne für Geschenke bekommen hat, einschließlich „des Höhepunktes, dem Buch .Maria Theresia' und drei Ecken Vollfettkäse von Kraler“.

Wie froh bin ich, daß du das Buch über die Kaiserin von Oesterreich genossen hast, Anne, und auch den Käse! Du hattest nicht viel Zeit zum Genießen.

Zwei Monate danach saß ich um halb elf Uhr morgens im Büro, als vier Polizisten hereinkamen. Drei waren Holländer, der vierte ein Nazi-Unteroffizier, der das Kommando hatte. Einer der Holländer war ein gewisser Maarten Rossum, ein notoiischer Kollaborateur, der nach der Befreiung erschossen wurde. Der Nazi war ein Oesterreicher namens Silverthaler.

„Wer ist der Hauseigentümer?“ fragte er.

Ich wollte ihm die Adresse des Lagerhausbesitzers geben.

„Nein, nein“, sagte er. „Das interessiert uns nicht. Wer ist hier verantwortlich?“

„Ich“, gab ich zu.

„Gut, kommen Sie mit. Wir wollen uns die anderen Räume ansehen.“

Ich versuchte, unbefangen zu erscheinen, als ich ihnen die Büros und Lagerräume zeigte, aber inwendig hatte ich Schmerzen vor Angst. Ich hatte für die holländische Widerstandsbewegung Aufnahmen gemacht. War das wohl der Grund, warum sie hier waren, fragte ich mich. Oder war es das Geheimversteck? Ich sollte es sehr schnell erfahren.

Ich öffnete zur Inspektion ein paar Kisten mit Milch und Zucker im zweiten Stock.

„Wir werden jetzt nach Waffen suchen“, sagte Silverthaler.

Damit ging er schnurstracks auf das Bücherbord zu, riß es aus den Angeln und legte die verdeckte Tür frei. Da wußte ich, daß jemand uns verraten hatte. Sie zogen ihre Pistolen und winkten mir, die Treppe vor ihnen hinaufzugehen.

Die erste Gestalt, die ich sah, war die von Frau Frank, die bewegungslos im Wohnzimmer saß. Beim Hereinkommen flüsterte ich: „Gestapo“, aber sie rührte sich nicht. Jetzt, da der langgefürchtete Augenblick gekommen war, schien sie wie betäubt. Die anderen kamen langsam aus dem anderen Zimmer und aus der oberen Etage herunter. Das einzige Anzeichen von Erregung kam von Margot, die still weinte.

„Gut“, sagte Silverthaler. „Packt eure Sachen!“

Gewöhnlich ließen sie ihren Opfern nur wenige Minuten Zeit, um ihre Habseligkeiten zusammenzupacken. Aber jetzt geschah etwas Merkwürdiges. Silverthalers Blick fiel auf eine graugestrichene Kiste mit eisernen Scharnieren, die Frank gehörte.

„Wo hast du die Kiste her?“ fauchte er ihn an.

„Ich war Offizier der deutschen Armee im ersten Weltkrieg“, sagte Frank. Das entsprach der Wahrheit. Er war, nach der Matura eingezogen worden, hatte die Schlacht an der Somme als Artillerist mitgemacht und war im Feld zum Offizier befördert worden.

Silverthaler bekam ein rotes Gesicht. Der Gedanke, daß ein Jude Offizier war, wollte ihm nicht in den Kopf.

Fast ärgerlich stieß er hervor: „Warum haben Sie sich dann nicht gemeldet und registrieren lassen?“

Frank gab keine Antwort.

„Sie wären nach Theresienstadt gekommen“, fuhr Silverthaler fort. Theresienstadt war ein „Vorzugslager“, wo auserwählte Juden hingeschickt wurden, anstatt in Ausrottungslager wie Auschwitz zu kommen. Es war wie eine Ironie, daß Theresienstadt nach der Kaiserin Maria Theresia benannt war, von der das Buch handelte, das ich Anne geschenkt hatte.

Es war eine merkwürdige Szene. Silverthalers eingebläuter Respekt vor Offizieren kämpfte mit seinem Pflichtgefühl. Er stand unsicher vor Frank, und man hatte das Gefühl, daß ein scharfer Befehl ihn zum Strammstehen bringen würde.

Als Frank immer noch nicht antwortete, sagte Silverthaler schließlich: „Gut. Packen Sie Ihre Sachen zusammen. Sie können sich Zeit lassen.“

Fast eine Stunde verging. Man erlaubte mir sogar, zum Mittagessen hinunterzugehen, ehe mn uns zum Gesfcpo-Hauptquartier in der

Euterpestraße brachte. Ich war furchtbar aufgeregt, aber mein erstes Verhör durch Silverthaler war fast komisch.

An seinem Akzent hatte ich gemerkt, daß er Oesterreicher war, und ich beantwortete seine erste Frage fast mit Genugtuung.

„Wo sind Sie geboren?“

„Oesterreich“, sagte ich. „Ich war im ersten Weltkrieg in der österreichischen Marine.“

Silverthaler hatte sich gerade zurückgelehnt und zündete sich eine neue Zigarette an. Jetzt lehnte er sich plötzlich vor, drückte seine Zigarette wieder aus und sagte: „Das genügt für heute.“ Ich wurde abgeführt.

Ich habe mich oft gefragt, was damals in Silverthalers Kopf vorgegangen sein mag. Daß Frank ein deutscher Offizier gewesen war, hatte ihm offensichtlich schon zu denken gegeben. Jetzt würde er in meinen Akten bestätigt finden, daß ich, obgleich ich holländische Eltern hatte, in Oesterreich geboren war und in der österreichischen Marine gedient hatte.

Kleiman und ich kamen nun in eine Zelle. Als wir aus Silverthalers Büro herausgeführt v/urden, sahen wir am anderen Ende des Korridors die Franks und die anderen. Wir winkten uns zu, und das war der Abschied. Otto Frank war der einzige von ihnen, den wir je wiedersahen.

In unserer Zelle waren noch drei andere Gefangene. Einige Wochen später holte man einen von ihnen, einen alten Mann, zum Verhör heraus, und als man ihn wieder hereinbrachte, war er völlig durcheinander und weinte. Wir brauchten Stunden, um ihn zu beruhigen. Als er wieder zusammenhängend sprechen konnte, erfuhren wir, daß er dabei gewesen war, als einige andere, die Juden versteckt haben sollten, gefoltert wurden. Als ich deshalb das nächstemal mit Kleiman zum Verhör zu Silverthaler gebracht wurde, befürchtete ich das Schlimmste.

Das Verhör war wieder kurz.

Nun kam ich in ein Gefängnis in einem anderen Stadtteil. Hier hatte ich eine Zelle für mich allein, deren luxuriöse Einrichtung mich in Erstaunen versetzte. Auf dem Bett war ein Kissen und sogar saubere, weiße Leintücher. Meine Freude erstarb, als ich anfing, die in die Wand eingeritzten erbarmungswürdigen Botschaften zu lesen. „Morgen werde ich erschossen. Betet für mich.“ Offensichtlich war ich in einer Zelle für Todeskandidaten.

Mein Entsetzen dauerte eine Stunde, bis ein Wächter, der gesehen hatte, wie ich eingeliefert wurde, plötzlich vor meiner Zelle stand und fragte:

„Was machen Sie denn da drin?“

Ich versicherte ihm, daß ich nur in der Zelle war, weil man mich hineingesteckt hatte. Er fluchte wegen des Irrtums und brachte mich in eine andere Zelle, die überfüllt war. Ich habe mich nie wieder so freudigen Herzens vom Komfort getrennt.

Es folgte dann für mich eine Serie von Konzentrations- und Arbeitslagern in Amersfoort, Zwolle und Wageningen, bis ich aus einer Kolonne von Häftlingen, die über Zevenaar nach Deutschland verbracht wurden, entfloh, als die Ortschaft gerade von britischen Spitfires beschossen wurde.

Nach meiner Flucht schlug ich mich nach meiner Heimatstadt Hilversum durch. Hier richtete ich mir, diesmal für mich selbst, wieder ein ähnliches Versteck ein, aber ich brauchte es nicht mehr. Während der Besetzung waren die holländischen Nazis dauernd daran erinnert worden, daß der „Byltjesdag“, der „Tag der Aexte“ kommen würde, wo wir uns rächen würden. Am 4. September 1944, während der Kämpfe hei Aachen, hatte sich mit Windeseile ein Gerücht verbreitet, daß die Alliierten durchgebrochen wären. An diesem Tage flohen die meisten holländischen Nazis nach Deutschland. Kurz nach meiner Ankunft in Hilversum befreiten die Kanadier Holland.

In der Zwischenzeit waren fast alle, die wir zu verstecken versucht hatten, umgekommen. Frank sah, wie van Daan in Auschwitz in die Gaskammer geführt wurde. Frau van Daan kam in Bergen-Belsen ums Leben. Frau Frank verlor den Verstand, bevor sie in Auschwitz in einer Baracke starb. Wenn man ihr Essen brachte, versteckte sie es unter den Bettlinnen; vielleicht stellte sie sich vor, daß sie es für ihre Kinder beiseite brachte. Der kleine Peter war in einer Kolonne, die aus Auschwitz abmarschierte. Niemand hat ihn wiedergesehen. Sein Vater, der Zahnarzt Dussel, ging im Lager Neuengamme bei Hamburg zugrunde.

Margot und Anne wurden zuerst gleichfalls nach Auschwitz transportiert. Wie ihren anderen Leidensgenossen schnitt man ihnen bei der Ankunft die Haare ab, um sie als Rohrdichtungen zu benutzen oder Treibriemen daraus zu machen. Eine andere Insassin, die mit dem Leben davonkam, erinnert sich, mit Anne zusammen eine Gruppe Zigeuner beobachtet zu haben, die nackt in die Gaskammer getrieben wurden. An den Türen war eine andere Gruppe, kleine Kinder, die warten mußten, weil sie noch nicht an der Reihe waren. Anne hatte nur gesagt: „Sieh dir ihre Augen an.“

Um diese Zeit drangen die Russen schnell auf Auschwitz vor. Die Verbrennungsöfen, die schon unter Hochdruck arbeiteten, konnten ihr Vernichtungspensum nicht mehr bewältigen. Margot und Anne kamen in einen Transport nach Bergen-Belsen. Frank, der in der Hospitalbaracke lag, war noch am Leben, als die Russen kamen. Er wurde nach Odessa gebracht und dort auf ein französisches Schiff nach Marseille gesetzt. Er kam schließlich nach Amsterdam zurück — der einzige, der überlebte.

Nach dem Kriege erfuhr Frank durch einen Ueberlebenden von Bergen-Belsen, was mit seinen Töchtern geschehen war. Margot hatte infolge der entsetzlichen Lebensbedingungen Typhus bekommen und war gestorben. Das war für Anne der endgültige Schlag. „Ich will nicht mehr leben“, hatte sie gesagt.

Eine Woche später war sie tot. Die gleiche Krankheit hatte sie dahingerafft. Das war im März 1945, zwei Monate vor der Befreiung von Holland und Bergen-Belsen.

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