Friederike Mayröcker: "Einfach nur da sein und schauen und schweigen"
Heuer im Oktober erhielt sie den Georg Büchner-Preis: Friederike Mayröcker ist die achte Frau unter den bisher 77 Preisträgern. Mit ihr sprach DIE FURCHE über Schreibritual, Träume, Inspiration, Reden und Schweigen, Ernst Jandl - und über Weihnachten ...
Heuer im Oktober erhielt sie den Georg Büchner-Preis: Friederike Mayröcker ist die achte Frau unter den bisher 77 Preisträgern. Mit ihr sprach DIE FURCHE über Schreibritual, Träume, Inspiration, Reden und Schweigen, Ernst Jandl - und über Weihnachten ...
DIE FURCHE: Frau Mayröcker, Sie gelten als jemand, der in besonders radikaler Weise das Leben zur Kunst gemacht hat. Sie sprechen in manchen Texten auch von "Schreibritual" oder "Schreibzwang". Können Sie erzählen, wie Ihr Alltag ausschaut und wie vor allem der Schreibprozess vor sich geht, aus dem Ihre Texte entstehen?
Friederike Mayröcker: Das ist natürlich sehr schwer zu beantworten, weil nicht jeder Tag gleich verläuft. Bei guter Konstellation kann ich schon in der Früh im Bett ein paar handschriftliche Notizen machen bzw. ich kann Verbalträume, die ich während der Nacht aufschreibe, gleich verwenden für eine neue Notiz oder für einen neuen Text. Und das geht dann, wenn es gut geht, ein paar Stunden, meistens werde ich dann sehr müde und muss unterbrechen, oder ich hab einen Bluthochdruck, der mich meistens überfällt, wenn ich intensiv arbeite, was sehr unangenehm ist, weil ich dann aufhören und Pulver nehmen muss und erst nach einer Pause wieder weitermachen kann.
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