Der am 19. Mai 2023 verstorbene Schriftsteller Dževad Karahasan erhält posthum den Fritz-Csoklich-Demokratiepreis. Die Styria Media Group und ihre Marken DIE FURCHE, "Kleine Zeitung", "Die Presse" und Styria Buchverlage ehren damit einen großen Brückenbauer und Versöhner.
A. L. Kennedys neuer Roman spannt einen Bogen von den 1980er Jahren in die Gegenwart und hält einer korrupten Politik, dem Zerfall des Gemeinwesens und der Wut nichts Geringeres als die Barmherzigkeit entgegen.
Mit „Kochen im falschen Jahrhundert“ entwirft Teresa Präauer eine kulinarische Entwicklungsgeschichte, in der sie beiläufig über Klasse schreibt, ohne sie großartig zu thematisieren.
Ränder, das Überschreiten von Linien, das Überwinden „betörender Leere“, die Natur, antike Spiegelbilder – all das sind Themen des Lebens, die Ransmayrs Lyrik Essenz geben.
In dem Werk „Das Verschwinden der Landschaft“ des belgischen Autors Jean-Philippe Toussaint greifen Außenund Innenwelt zu vielen Deutungsmöglichkeiten ineinander.
Als Mitbegründer des russischen Futurismus träumte Velimir Chlebnikov (1885‒1922) von einer radikalen poetischen Erneuerung der Sprache. Eine Neuauflage seines Werks gibt tiefe Einblicke in sein dichterisches Schaffen.
Menschen haben das Recht auf Kultur, auf Kunst. Sie schaffen eine Welt, in der man herumsitzen, Wolken betrachten – und zum Beispiel Gedichte lesen kann. Daher präsentiert diese Literaturbeilage nicht nur österreichische Neuerscheinungen, sondern auch: Wolken.
Von 29. März bis 2. April finden zum 52. Mal die Rauriser Literaturtage statt. Den heurigen Literaturpreis erhält Marcus Fischer für seinen Anti-Heimatroman „Die Rotte“.
Wie eine fiktive Agentenstory erscheint die Lebensgeschichte der Deutschen Ursula Kuczynski (1907‒2000), die unter ihrem Decknamen „Agent Sonja“ belletristisch nachgezeichnet wird.
Der Roman „Die Bäume“ des US-amerikanischen Schriftstellers Percival Everett erinnert beeindruckend und drastisch an Gewalt, Mord und Lynchjustiz gegen Schwarze. Mit Humor und Ironie setzt sich der Autor gekonnt über alle Genres hinweg.
In diesem doppelbödig und komplex gewebten Roman von Bettina Hartz geht es um das Schreiben sowie das Erleben und Erfinden auf der Folie von Liebe und Geheimnissen.
Am 15. März wird der vielfach ausgezeichnete Autor und multimediale Performancekünstler Bodo Hell 80 Jahre alt. Der Blick auf sein Œuvre und sein aktuelles Buch zeigt die Vielschichtigkeit seines Schaffens.
Der Roman „Schauergeschichten“ trägt seinen Titel zurecht und in seinem Band „Schreiben als Beruf“ zeigt der ungarische Autor Péter Nádas, was ein Essay leisten kann.
Übergriffe finden noch immer permanent statt, aber nach #MeToo und mit der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen werden sie endlich auch thematisiert. Bereits 2001 hat die deutsche Autorin Ursula Krechel dieses Thema in ihrer Erzählung „Der Übergriff“ in den Fokus gerückt. Jetzt gibt es den Band in einer bearbeiteten Neuauflage.
Die US-Schriftstellerin Honorée Fanonne Jeffers legt mit „Die Liebeslieder von W.E.B. Du Bois“ ein fulminantes Romandebüt vor. Eingebettet in eine bewegende Familiengeschichte, schildert sie mitreißend und vielschichtig die Geschichte der Schwarzen in Amerika.
Der Band „Das Zusammenfalten der Zeit“ umfasst die neuesten Prosa-Miniaturen des Literaten Walle Sayer. Es sind Geschichten im Kleinformat, die er zu poetischen Glanzstücken komponiert.
Mit „Einübung ins Schweben“ legt der bosnische Schriftsteller Dževad Karahasan pünktlich zu seinem 70. Geburtstag einen neuen Roman vor: Ein lyrisches Panoptikum des Krieges.
„Die deutschsprachige Literaturlandschaft ist diverser geworden, was mit demografischen Entwicklungen, aber auch mit einem zunehmenden gesellschaftlichen Druck zu tun hat“, schreibt
Veronika Schuchter in ihrem einleitenden Essay. Die anregende Vielfältigkeit zeigt sich auch in unterschiedlichen Genres. Lyrik, Essays und bildende Kunst sorgen für Lesegenuss und Denkanstoß zugleich.
Im Dezember 2022 erhielt Annie Ernaux den Nobelpreis für Literatur. Nun erscheint mit „Der junge Mann“ ein neues Werk der Französin über Liebe, Tod und das unerbittliche Rad der Zeit.
Am 6. Dezember feiert Peter Handke seinen 80. Geburtstag. In "Zwiegespräch" entblößt er sprachkritisch Heldenkult, Mitläufertum und Verführung. Veröffentlicht wurde nun auch sein Notizbuch aus dem Jahr 1978, in dem er unter anderem in Kärnten, Slowenien und Oberitalien unterwegs war.
Mit kleinen Dingen das große Gute tun: Die irische Autorin Claire Keegan thematisiert dies in ihrer dichten Erzählung „Kleine Dinge wie diese“, in der sie ein grauenhaftes Kapitel irischer Geschichte anspricht. Sie wurde damit für den Booker Prize 2022 nominiert.
Wütend und sprachgewaltig blickt Elfriede Jelinek in „Angabe der Person“ auf ihr Leben. Die Rückschau fördert einen Erinnerungs- und Erkenntnisprozess über eigene Erfahrungen zutage.
Auf der Suche nach dem richtigen Sound: Der diesjährige Heinrich-Heine-Preis-Träger Juri Andruchowytsch bringt mit seinem Roman „Radio Nacht“ die Ukraine zum Klingen.
Im dynamischen Kreislauf des Lebens – Verena Roßbacher berührt in ihrem Roman „Mon Chéri und unsere demolierten Seelen“ mit leichter Hand die verwickelten Pfade unseres Daseins vor dem Hintergrund komplizierter Familiengeschichten und ungewöhnlicher Beziehungskonstellationen.
Wiederzuentdecken: Christine Wolters Roman „Die Alleinseglerin“ ist von bestechender, überzeugender Klarheit – ein schmales und zugleich ein großes Buch.
Sie hatte eine Farm in Kenia und schrieb später darüber. „Jenseits von Afrika“ wurde im Kino ein Welterfolg. Vor 60 Jahren, am 7. September 1962, starb Tania Blixen auf ihrem Gut Rungstedlund in Dänemark.
Transgender: Wie die Literatur aktuelle Debatten abbilden und mitformen kann, zeigt Torrey Peters’ Roman „Detransition, Baby“. Mit Humor und Selbstironie wird hier ein polarisierendes Thema unpädagogisch abgehandelt.
Mit „Das Grab von Ivan Lendl“ legt Paul Ferstl seinen dritten Roman vor – verfasst in einem ungewöhnlich unambitionierten, monotonen Stil und mit wenig Interesse am Plot.
Bachmannpreisträgerin Ana Marwan in Kafkas Kierling, Xaver Bayer in Theodor Kramers Niederhollabrunn: Autorinnen und Autoren schreiben über literarische Erinnerungsorte in Niederösterreich.
Mit „Ich ist ein anderer“ schreibt Jon Fosse sein monumentales Romanprojekt fort. In unverwechselbarem Tonfall zeichnet der norwegische Autor, der immer wieder als Kandidat für den Literaturnobelpreis genannt wird, ein Bild des kargen Südwestens seiner Heimat.
Vor 200 Jahren, am 25. Juni 1822, starb mit E. T. A. Hoffmann ein Multitalent. Vor allem mit seinen literarischen Werken beeinflusste er nicht nur die Kunst bis heute.
Ein großangelegtes Sprachkunstwerk, gemalt in kräftigen Farben – Andrea Tompas Roman „Omertà“ wartet mit einer starken, in der rumänischen Nachkriegszeit angesiedelten Geschichte auf. Terézia Mora hat nun für eine maßgeschneiderte Übersetzung des Textes gesorgt.
Die Pandemie beeinflusst nicht nur das Leben von Autorinnen und Autoren und den Literaturbetrieb. Sie stellt auch Fragen an das eigene Schreiben. Ein Essay – und viele Neuerscheinungen.
Am 24. Juni hätte der große österreichische Schriftsteller Gerhard Roth seinen 80. Geburtstag gefeiert. Sein letzter Roman knüpft in vielerlei Hinsicht an sein Frühwerk an und ist nun postum erschienen – als erster Teil einer Trilogie, die für immer unvollendet bleiben muss.
Vor einem Jahr ist der Lyriker SAID überraschend gestorben. Nun sind seine Erinnerungen an die Kindheit erschienen, kurze Prosastücke, die auch iranische Geschichte erzählen.
Sie ist Urbild menschlicher Behausung und dient bereits seit Jahrhunderten als Objekt architekturhistorischer, philosophischer wie literarischer Betrachtungen: die Hütte.
Yasmina Rezas neuer Roman „Serge“ handelt von einer Familie auf der Suche nach sich selbst – eine feinsinnige Mischung aus Melancholie und Komik, die Absurditäten des Alltags offenlegt.
„Man kann Müttern nicht trauen“: Andrea Roedig hat ein wichtiges Buch geschrieben: über die eigene Mutter, über eine Generation von Frauen und gegen so manchen Familienmythos.
In „Kyung“ tastet sich Eva Maria Leuenberger in einer schwebend gehaltenen Spurensuche an künstlerische und biografische Stationen einer 1982 ermordeten koreanischen Avantgardekünstlerin heran.
Hanna Engelmeier nähert sich in einem Essayband dem „Trost“. 2022 erhielt sie dafür den Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg. Eine theologische Rezension.
Hinausgelesen: Ursula Krechels Essay „Die Öffnung einer Grube: vom Träumen in Diktaturen“, der nun auch in ihrem Sammelband „Gehen. Träumen. Sehen. Unter Bäumen.“ im Verlag Jung und Jung erschienen ist.
Wie geht es jemandem, der als Kind oder Jugendlicher aus einem Kriegsgebiet kommt? „Dazwischen: Wir“, der neue Jugendroman von Julya Rabinowich, greift wichtige Themen auf und ist erschütternd aktuell.
Wie Trauer ein Familiengefüge durchrütteln kann, aber letztendlich Potential für Neues in sich birgt, zeigt Friederike Gösweiner in ihrem zweiten Roman „Regenbogenweiß“.
Reinhard Kaiser-Mühleckers neuer Roman „Wilderer“ ist erneut im oft archaisch anmutenden Milieu der österreichischen Provinz angesiedelt. Er bietet ein Wiedersehen mit Jakob Fischer, dem (Anti-)Helden aus „Fremde Seele, dunkler Wald“.
Maskierungen und Mythen, Lyrik, Land und Leute: Österreichs Autorinnen und Autoren ließen vielfältige literarische Texte wachsen. Eine Sammlung zum Welttag des Buches.
Auch in ihrem neuen Erzählband bleibt die russische Schriftstellerin Ljudmila Ulitzkaja ihrem zentralen Thema treu – der literarischen Bearbeitung dessen, was man normales Leben nennt, geschildert aus der Perspektive von Frauen.
Für ihre Übersetzung von Cécile Wajsbrots Roman „Nevermore“ wurde Anne Weber mit dem Leipziger Buchpreis ausgezeichnet. „Tal der Herrlichkeiten“ zeigt sie als großartige Schriftstellerin.
Seit 2015 findet in der Österreichischen Gesellschaft für Literatur die Reihe „WERK.GÄNGE“ statt, die Brigitte Schwens-Harrant leitet. 18 Gespräche sind nun in einem Buch nachzulesen.
"Dass jedes Volk, und sei es das größte und gescheiteste, in sehr traurige Verhältnisse geraten kann, wenn seine Umsicht und Aufmerksamkeit nur einen Augenblick nachlässt“, weiß Bora Ćosić. Mehr als 30 Romane, Erzähl- und Essaybände hat er verfasst. Am 5. April feiert er seinen 90. Geburtstag.