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Sören Kierkegaard: Die Tagebücher 1834—1855. Uebersetzt von Theodor Ha eck er. Kosel-Verlag, München. 664 Seiten (Dünndruckausgabe) Preis 19.50 DM.

Kierkegaard ist der Stilist der Er-Innerung; seine philosophischen Traktate sind mehr oder weniger so geschrieben. Um so mehr Er-Innerung birgt ein Tagebuch: Gedachtes, Erlebtes, Gewünschtes eines vergehenden Lebens wird in die Zeitform der Sprache gehoben. Damit wird Kierkegaard in diesen Tagebüchern ein echter „Bekenner": Denn was von Innen kommt und ins Wort gelangt, wird diesem seltsamen religiösen Genie zu Gebet. So erfüllt Kierkegaard seinen Beruf als „Confessor" bis ins Letzte. Das ist der Wert dieser „Tagebücher".

Diego Hanns G o e t z OP.

Die Dom- und Wallfahrtskirche Maria-Saal.

Von Dr. Günther H. Neijkheim. Druck und Verlag Ferd. Kleinmayr, Klagenfurt. 31 Seiten, Umschlagbild und Abbildungen im Text nach photographischen Aufnahmen vom Herausgeber. Preis 5 S.

Vorerst führt uns der Herausgeber in die äußere Geschichte eines der ältesten und kunstreichsten Heiligtümer Kärntens ein, um dann kunsttopo- graphisch das Innere der ältesten Marienkirche Kärntens zu enthüllen. Es wäre nur zu wünschen, wenn Herausgeber und Verleger von „Kirchen- Jührerri’’ sich die bewährte Stoffgliederung sowie drucktechnische Aufmachung der bis heute nicht übertroffenen „Kleinen Kirchenführer" des Verlages Dr Schnell & Dr. Steiner, München, zum Muster und Vorbild nehmen würden.

Dr. P. Benno Roth OSB., Seckau

Die mittelalterliche Ostsiedlung. Von Fritz G a use. Holzner-Verlag, Göttingen. 30 Seiten.

Vorliegendes Heft ist das 33. der Schriftenreihe des Göttinger Arbeitskreises, der alle Lebensgebiete des deutschen Ostens behandeln will. Auf gedrängtestem Raum wird die mittelalterliche, teils friedliche, teils kriegerische Besiedlung jener Ostgebiete behandelt, die heute weitgehend dem deutschen Volk wieder verloren sind. Eine gute, wenn auch knappe Uebersicht.

DDr. Willy Lorenz

Der amerikanische Roman (1850—1951). Von

Guy A. Cardwell. United States Information Service, Wien. 63 Seiten.

Dieser Führer durch die neuere und neueste amerikanische Romanliteratur ist in drei Gruppen gegliedert: 1. Regionale und historische Belletristik; 2. Standardwerke; 3. Leichte Romane. Rund 106 Namen werden genannt. Von jedem Autor ist zuerst sein Hauptwerk angeführt und kurz gekennzeichnet. Häufig werden auch weitere Werke ohne nähere Erläuterung genannt. In den Fußnoten wird auf deutsche Uebertragungen (nach 1945) hingewiesen. Manche Charakteristiken sind gut gelungen, andere sind etwas zu flüchtig. Es wäre gut gewesen, einige biographische Daten (z. B. Geburtsort, soziales Milieu) zu bringen. Für den, der nur eine erste Orientierung sucht, ist das Büchlein brauchbar. Dr. Theo Trümmer

Mietrechtliche Entscheidungen (MietSlg.). Ergänzungsband. Herausgegeben von Dt. Viktor Heller und Dr. Oskar Radi. Verlag Manz, Wien. 520 Seiten. Preis 106 S.

Der „Ergänzungsband" enthält die in den Jahren 1922 bis 1944 veröffentlichten mietenrechtlichen Entscheidungen, soweit sie heute noch aktuell sind, insgesamt 4234 Rechtssätze. Ihn zu empfehlen, ist im Hinblick auf die Anerkennung, die die MietSlg. bisher gefunden hat, nicht mehr nötig.

Das Mietengesetz und die einschlägigen Bestimmungen. Herausgegeben von Rechtsanwalt Dr. Karl Z i n g h e r. 9. Auflage. Verlag Manz, Wien. 239 Seiten. Preis 42 S.

Auch die neunte Auflage entspricht allen Wünschen des Praktikers und kann bestens empfohlen werden. DDr. Robert D i 11 r i c h

Ins Heiraten gehn. Von Hermann F. B ö litt i sch. Europäischer Verlag, Wien 1953. 32 Seiten.

Böhnisch hat spannende, exotische Romane geschrieben; die hier vorgelegten heiteren Mundart-

geschichten aus dem oberen Wienerwald erheben sich leider nirgends über das Kalendermittelmaß.

Herr Dietrich reitet. Von Auguste L e c h n e r.

Tyroiia-Verlag, Innsbruck 1953. 343 Seiten.

Die Verfasserin, wohlbekannt durch die zeitgemäße, einfache, unpathetische und trotzdem fesselnde Belebung alter Epen (Nibelungen), gibt hier das Gegenstück, das in vielen Teilen mit unserer teuren Südtiroler Heimat verbunden ist; den Sagenkreis um den zum Mythos gewordenen König Theoderich den Großen, um den alten Berner. Hanns Salaschek

Keine Musik für Generale. Roman von Frederick Howard. Aus dem Englischen. Verlag Ullstein & Co., Wien. 405 Seiten.

Die aus Herkunft und Weltanschauung erwachsenen Gegensätze zwischen den Alliierten, auf dem südasiatischen Kriegsschauplatz lokalisiert, bilden das Grundthema des interessanten Romans.

Aufstand des Herzens. Roman. Von Gottfried Kölwel. Pilger-Verlag, Speyer. 264 Seiten. Preis 7.50 DM.

Der Dreißigjährige Krieg gibt das Kostüm für eine mit hohem sittlichen Ernst vorgebrachte Verkündung des Sieges, den der Mensch in Liebe und Arbeit zuletzt über das sinnlose Chaos erringen muß..

Wo die Orangen blühen. Italienisches Reisebuch. Von Felix Timmermanns. Amandus- Verlag, Wien. 200 Seiten.

Der flämische Dichter Felix Timmermanns gibt dem, der Italien gesehen hat, neu das Erlebnis dieses Landes. Kapitel wie die über Assisi, Franziskus oder den Vatikan machen die Lektüre zu einer hellen Freude.

Im Morgenwind. Von Nora U r b a n. Eduard

Wancura Verlag, Wien-Stuttgart.

Eines der merkwürdigsten Bücher der letzten Zeit! Es ist eine duftige Dichtung voll südlicher Meeressonne, in seltsam schwebender Sprache, und hat zugleich schwerste Wucht des Dramatischen.

Herren und Knechte, Erwachsene und Kinder sind die Gegenspieler. Die Luft flimmert wie in einem impressionistischen Südlandsbilde. „Im Morgenwind” zeugt von hoher Begabung.

Benzigers Unterhaltungsbibliothek. Der Schweizer Verlag Benziger, Einsiedeln-Zürich, bringt in ausgezeichneter Ausstattung einige Bücher heraus, die, wie der Sammelname „Unterhaltungsbibliothek" richtig sagt, leichte Zerstreuung schaffen sollen, die aber nicht ins Seichte und Geschmacklose abgleitet. Es erübrigt sich, an diese Schriften einen strengen literarischen Maßstab anzulegen. Eine Schriftstellerin mit dem Pseudonym „Dell y" erzählt in „Elisabeth" und „Eine Vernunftehe" Geschichten aus der Gesellschaft mit den üblichen, aber immer wieder interessanten Problemen; Michael Duchemins Reiseroman „Neun Mädchen und ein junger Mann” hat Humor und nettes dalmatinisches Lokalkolorit; der aus dem Englischen übertragene Kriminalroman „Das Gesicht am Fenster” von John G o o d w i n bereitet dem Leser das Vergnügen an Spannung und befriedigender Lösung. Dr. Friedrich Wallis-ch

Brennendes Feuer. Von Wilhelm Hiinet- mann. Tyroiia-Verlag, Innsbruck. Preis 48 S.

Der Verfasser entwirft in diesem Werk ein überaus packendes Lebensbild des Papstes Pius X., wobei das Streben nach möglichster historischer Wahrheit Anerkennung verdient.

Freilich gehört es zur Problematik aller historischen Romane, daß man nach ihrer Lektüre wohl beurteilen kann, ob sie ein treffendes Bild der behandelten Zeit und größerer geschichtlicher Ereignisse enthalten, daß aber doch immer die Frage offenbleibt, ob der in allen Einzelheiten vorgestellte Held eines solchen Romanes tatsächlich genau so geartet war. wie es der Verfasser in dichterischer Freiheit darstellt.

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