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Weltreise in der Johannisnacht. Ein Märchen für Kleine und Große. Von Richard K a t z. Fretz & Wasmuth Verlag, Zürich. 351 Seiten.

Wer ein Leben lang um den Erdball gereist ist, wie der Autor, hat Gelegenheit, umfassende Beobachtungen anzustellen. Richard Katz hat diese seine Eindrücke in einer Anzahl von Büchern niedergelegt, die zu den lebendigsten und aufschlußreichsten ihrer Art gehören. Diesmal reist der Autor nicht selbst. Zwei Kinder, geleitet von einem Schutzgeist, treten einen Flug um die Welt an. In der phantasiereichen Schilderung ihrer Erlebnisse sind echte Landeskenntnisse und Märchen ineinander verwoben, Märchen aus Afrika, Indien, aus Südamerika, aber auch solche, die der Autor selbst geschrieben hat. Aus diesen Elementen formt sich ein Bild der Menschen in exotischen Ländern, ihrer Eigenart und Bräuche, der sie umgebenden Tier- und Pflanzenwelt, das Kinder und Erwachsene mit Freude und Interesse lesen werden.

Die Stromfahrt. Erzählung von Margarete Lorenz-P teuer, mit vielen ein- und mehrfarbigen Kunstdrucktafeln. Eduatd Wancura Verlag, Wien-Stuttgart. 130 Seiten.

Eine besinnliche Donaufahrt führt drei junge Menschen von Passau bis in die Wachau, wo die Reise eine tragische Unterbrechung findet. Die geschmackvolle Darstellung harmoniert mit den beigefügten schönen Reproduktionen alter Donauansichten. Carl Peez

Führer durch die Ausgrabungen und das Museum auf dem Magdalensberg. Im Selbstverlag des Landesmuseums für Kärnten, Klagenfutt 1953. 31 Seiten, ein Grundplan und acht Abbildungen.

Ein kurzer Rechenschaftsbericht über die Ausgrabungen und deren Funde am bekannten Magdalensberg in Kärnten. Letztere verteilen sich leider auf verschiedene Museen: Die lebensgroße Bronzestatue eines Jünglings (1502 gefunden) im Wiener Kunsthistorischen Museum, desgleichen ein Bronzegreif von einer Apollostatue; ein mormorner Porträtkopf eines Römers (1. Jahrhundert n. Chr.) im Landesmuseum für Kärnten, ebenda der 1948 aufgefundene Kahnfahrer, eine urtümliche Weihegabe aus Ton. Vielleicht wäre am Schluß eine Kur2beschreibung in englischer Sprache für Ausländer angebracht. (Vgl. die Kirchenführer „Kunst der Heimat" des oberösterreichischen Landesverlages, Linz.)

Dr. P. Benno Roth OSB., Seckau

Vertröstung auf das Jenseits? Weisungen der Päpste zur sozialen Frage (1891 bis 1953). Zusam- mengestelit von H. W a r r e n. Morus-Ver- lag, Berlin. SO Seiten.

Sachlich gut gegliedert wird eine vor allem für Schulungen sehr geeignete kleine Broschüre vorgelegt, welche die wichtigsten sozialen Weisungen der Päpste (insbesondere aus den Rundschreiben) enthält. Der angefügte Index ist ausgezeichnet und erleichtert den Gebrauch des übersichtlich aufgegliederten W’erkes.

Prof. Dr. Anton Burghardt

Findelbrüder. Roman. Von Eduard K r a n n e r. Verlag „Das Bergland-Buch", Salzburg. 268 Seiten. Preis 48 S.

Dem "Worte Findelkinder ist nicht ohne Witz das Wort „Findelbrüder" nachgebildet. Bei einer schönen Sommerwanderung 1913 verbindet sich ein Student mit einem hintergründig Gescheiterten, namens Hanns, und mit dem Findlingshund, der einfach „Bruder" heißt. Retrospektiv entwickelt sich der Lebensroman des Hanns, einer Figur, die nur ein Autor von hohen Fähigkeiten schaffen konnte. Die Ereignisse münden tragisch in den Weltkrieg. Es ist ein reiches Buch mit seelischem und ethischem Gewicht, maßvoll bewegter Handlung, viel Farbe und erquickenden Lichtern der Heiterkeit. Friedrich W a 11 i s c h

Die Gallmeyer. Von Eduard P. D a n z s k y.

E. Wancura Verlag, Wien. Preis 96 S.

Danzskys Biographien, nett und gefällig geschrieben, sind seit langer Zeit ein Begriff geworden — nun liegt auch die Biographie der „feschen Pepi” vor, und rundherum die farbige Wiener Theaterzeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts —, die Geistinger, die Schröder, det Bauernfeld, Anzengruber, Jauner und Nestroy, Treumann, Strampfer und Girardi, sie alle sind hier um die Gallmeyer gruppiert, deren ungestümes Naturtalent und Spielteufel in oft auch aufdringlichem Scheinwerferlicht skizziert wurden. Ein sympathisches Buch, das nicht nur den Theaterfreund erfreut und beglückt. Dr. Friedrich Langer

Jahrbuch des Oesterreichischen Alpenvcreins.

Universitatsverlag Wagner, Innsbruck 1953. 144 Seiten.

Die neue Folge bringt uns den Bericht von der Ersteigung des Nanga Parbat, über die auch Buhl schreibt. Prachtvolle Bilder. Unseren heimischen Bergsteigern kommt das Blatt Kaunergrat-Geigen- kamrn, 1:25.000, aus den „Oetztalern" gelegen, eine ausgezeichnete Arbeit Ebsters, bei aller Fülle und Ausführlichkeit klar lesbar — die Großformen prägen sich dem Auge wirklich ein.

Die Inschriften des Burgenlandes. Gesammelt und bearbeitet von Rudolf Zimmerl. Mit 77 Abbildungen und vier Tabellen. Drucken- müller-Verlag, Stuttgart. 74 Seiten, Preis 19.50 S.

Die von den Akademien der Wissenschaften in Berlin, Göttingen, Heidelberg, Leipzig, München und der Oesterreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien publizierte Reihe „Die deutschen Inschriften“ behandelt im vorliegenden dritten Band, dem ersten der Wiener Reihe, Inschriften des Burgenlandes; über die Hälfte von ihnen stammt aus dem Eisenstädter Bezirk und der Landeshauptstadt selbst. Gute Bilder auf ebensolchem Papier. Das Werk ist ein Vermächtnis des 1945 im Krieg verschollenen Verfassers.

Hanns S a 1 a s c h e k

Zwischen zwei Ufern. Von Werner W i 1 k. Eckart-Verlag, Berlin. 123 Seiten. Preis 3.20 DM.

Die drei Erzählungen, die diesen schmalen Band füllen, sind nicht zufällig aneinander gereiht, und der übliche Verlegenheitsfrick, einen der Titel, den klingendsten, herauszugreifen, um ihn dem ganzen Buche zu geben, ist hier nicht angewandt. Zwischen zwei Ufern, die da heißen „Leben" und „Tod" oder „Schuld" und „Sühne", schwebt, was der Verfasser auszusagen hat. Und weil unser aller Erden.dasein in solcher Schwebe lebt, gehen die drei Erzählungen uns alle an. Daß sie überdies auch wirklich spannend sind, ist ein Vorzug, der gar nicht häufig ist, daher vermerkt werden muß.

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