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Das kleine Mädchen Hoffnung. Eine Prosa-Anthologie. Agentur des Rauhen Hauses, Hamburg. 259 Seiten. Preis 9.80 DM.

Dem Anthologie-Band „Lichter gleiten durch die Schatten“ schickt derselbe Verlag nun eine neue Prosalese deutschsprachiger Autoren der Gegenwart nach; von gleicher anspruchsvoller Thematik und Ausstattung. Die Auswahl folgt, ohne jeden flachen Optimismus, dem kühnen Gleichnis Peguys vom ..kleinen Mädchen Hoffnung“, das die Schwestern Glaube und Liebe an der Hand führt. Die Autoren: Gaisef, Lenz, Piontek, Bender, Andres, Rüber, Doderer, Kreuder, Hellwig, Krämer-Badoni, Risse, Schallück, Turnier, Penzoldt, Aichinger, Rinser find Schaper.

Liebeslied am Meer. Roman von Josef Friedrich V e r k o n i g. Paul-Zsolnäy-Verlag, Hamburg. 306 Seiten.

Ein verhältnismäßig früher und besser im Zenit stehender Perkonig, der die Gegenwart und sagen-niunende Vergangenheit der bosnischen Bergwelt und der dalmatinischen Küste in fast schmerzend helle Farben taucht. ■

Hans, Rhino und die Bräute. Roman von Helene H a 1 u s c h k a. Verlag J. Pfeiffer, München. 132 Seiten. Preis 5.90 DM.

Ein heiteres, frohes Unterhaltungswerk, zwischen dessen anspruchslosen Konflikten ein festes, gerundetes Weltbild steht: mit schmunzelnder Weisheit Tragisches und Trauriges im Leben zu meistern.

Schönes Oesterreich. Wanderfahrten und. Stimmungsbilder im alten und neuen Oesterreich. Von Dr. Franz R e b i c z e k. Verlag Josef Faber, Krems an der Donau. 119 Seiten.

Ein sprödes Werk in Poesie und Prosa. Eines, das sich nicht gleich ergibt. Wer aber tiefer eindringt, wird durch überraschende Schönheiten und Tiefsinnigkeiten belohnt. Eine gewisse kühle Distanz zu religiösen Dingen gebietet vereinzelt Vorbehalte.

Rast im Vergänglichen. Neue Gedichte. Von Rudolf H a b e t i n. Eugen-Diederichs-Verlag. 59 Seiten.

Rudolf Häbetin legt mit diesen Gedichten eine neue Sammlung seiner Lyrik vor, auf die hier mit Lob aufmerksam gemacht werden darf. Des Dichters Bände „Du in der Zeit“ (L933).und „Ewiger Strom“ (1939) haben ihn dem literarischen Publikum bekannt gemacht. Die geschlossene Form ist betont,

die Versmelodie gut ausgeschwungen und der Rhythmus gefällig. Musik des Verses in Melodie und Rhythmus sind die Grundcharaktere dieser Dichtungen. Vieles hat hier Gestalt gefunden, was die Nachkriegszeit dem Menschen aufgab. Zwischen nackter Not-'des Tages und den Tröstungen der Poesie ist hier gegenwärtiges Leben, geformt.

Univ.-Prof. Dr. Robert Mühlher

Vom Feigenblatt zum Frack. Von Emil P i r c h * n. Lothar-Blanvalet-Verlag, Berlin, los Seiten.

Ein wirklich nettes Büchlein, das sich für Geschenkzwecke bestens eignen könnte. Und man kann, um etwas davon auch erzählen zu müssen, gleich die erste Vignettenseite abschreiben; Also, Emil Pirchans lustige Zusammenstellung ist „eine kurzweilige Modenschau in Anekdoten, Apercus, Aphorismen. Kostümkuriosa, Kleiderkarikaturen, Modemiszellen, Modeminiaturen, Gewandglossen, historischen Histörchen, Humoresken, Zitaten und Epigrammen; mit „gar luftigen und duftigen Zeichnungen und Vignetten“ ist es von Mia Lederer ausstaffiert.

Aufstand der Asketen. Ein heiterer Zeitroman. Von Roland Sc ha c h t. Illustriert von Eberhard Schlotter. Eugen-Diederichs-Verlag. 317 Seiten.

Ein Stück Welttheater, heißt es, wird vom Autor da erzählt, der sich Rabelais zunächst als Vorbild sucht, dann. aber munter hineinplätschert in recht gegenwärtige Zeiterscheinungen — noch ist es kein Schlüsselroman, den man auf dieser Basis etwa hätte ersinnen können, wie er wohl auch recht nötig heute wäre, aber er ist doch ein fröhliches und amüsantes Buch geworden, das mit Hintersinn so allerlei Bekanntes kitzelt. Als Allheilmittel wird gutes und reichhaltiges Essen empfohlen, was nicht nach jedermanns Geschmack schließlich ist. Eine nette, geistreiche und vergnügliche Lektüre für alle Gelegenheiten. Dr. Friedrich Langer *

Der (tiefende Bischof. Von Msgr. Gabriel Brey-nat 0M1. Verlag Herold, Wien. 344 Seiten. Preis 7S S.

Ein hochspannender Lebensbericht eines Oblaten der. Unbefleckten Empfängnis, der als Missionär der Renntieresser im Norden Kanadas, als Apostolischer Vikar der Diözese Mackenzie und Organisator der Eskimomissionen durch fünfzig Jahre (1892 bis 1942) dem Reiche Gottes diente im Kampfe „mit der unendlichen Weite und den oft unerbittlichen Wetterunbilden, mit Gott allein als Ziel, als Hilfe und als Zeugen“. Ein herrliches Buch für Buben vom Karl-May-Alter- an, für Juvenate, Seminare und Klöster als Tischlesung, für Priester und Laien, die mit dem Gottesreich fühlen, und schließlich nicht zuletzt für solche, die als Jagdfreunde und Naturwissenschaf ter, als Erd- und Völkerkundler oder als Religionswissenschafter und Sprachforscher ihr Wissen bereichern wollen. Abgeht dem reichbebilderten Buch nur eines — eine geographische Karte.

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