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Das Schwarze sind die Buchstaben. Von Sigismund von Radecki. Verlag Heinz Burges, Köln. 376 Seiten. Preis 16.80 DM.

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Das Schwarze sind die Buchstaben. Von Sigismund von Radecki. Verlag Heinz Burges, Köln. 376 Seiten. Preis 16.80 DM.

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Ein uns durch seine Essays bestens bekannter Autor überreicht uns einen mächtigen Strauß seiner Schriften. Es gibt da, um im Bilde zu bleiben, große und kleine Blumen, sehr prächtige, in denen sich ein seltener Reichtum hoher Geistigkeit bekundet, einiges Kleinzeug, das dennoch wunderbar lebensvoll ist, und eine ganze Menge Domen, die ihren Daseinszweck, das Stechen, trefflich erfüllen. Manchen Feuilletonisten der Tagespresse möchten wir raten, bei Radecki in die Schule zu gehen, um Weltoffenheit und rechte Thematik, Prägnanz und Wortkunst zu lernen. Die einzelnen Beiträge, aus denen das Buch besteht, reichen vom gehobenen Journalismus über kämpferische Thesen und blinkende humorvolle Aphoristik bis zur philosophischen Fülle, wie sie beispielsweise in dem der Freiheit gewidmeten grandiosen Essay ziitage tritt. R'adecki ist Katholik und Europäer und verteidigt brillant diese Position.

Ferdinand von Saar — Bis an die Grenzen der Seele. Eingeleitet von Hofrat Prof. Dr. Rudolf Holzer. „Das österreichische Wort.“ Stiasny-Verlag, Wien und Graz. 128 Seiten. Preis 15 S.

Ehe aus einer Fülle epischer und lyrischer Proben Saar selbst zu uns spricht, gibt uns Hofrat Holzer ein umfassendes Lebensbild. Man lernt den Menschen wahrhaftig kennen und wird aufnahmebereit für den Dichter. Eine ausgezeichnete Veröffentlichung.

Nikolaus Lenau — Blick in den Strom. Eingeleitet und ausgewählt von Dr. Werner Birker. „Das österreichische Wort.“ Stiasny-Verlag, Wien und Graz. 128 Seiten. Preis 15 S.

Den Altösterreicher und Banater Deutschen Nikolaus Lenau in vielen Proben seiner hinreißend schönen Lyrik unserer Zeit nahezubringen, ist das hohe Verdienst des Bandes, für dessen Einleitung und Auswahl wir Dr. Birker zu Dank verpflichtet sind.

Der Unbedeutende. Von Johann N e s t r o y. „Das österreichische Wort.“ Stiasny-Verlag, Graz und, Wien 127 Seiten. Preis 15 S.

Nestroy wurde zu unserer Zeit neu entdeckt. SeiM Werk in seine Zeit zu stellen und es uns dadurch noch liebenswerter zu machen, hat Prof. Doktor E. J. G ö r 1 i c h unternommen. Der Band enthält außer der Posse „Der Unbedeutende“ u. a. einen köstlichen Augenzeugenbericht „Wien zu Nestroys Zeiten“ und zwei sehr wichtige literarhistorische Uebersichten der Publikationen über Nestroy und der Uraufführungen seiner Bühnenwerke.

Prokesch-Osten — Abendland—Morgenland. Eingeleitet und ausgewählt von Prof. Dr. E. J. G ö r- lich. „Das österreichische Wort." Stiasny-Verlag, Wien und Graz 1957. 128 Seiten. Preis 1'5'S.

Eine grandiose Erscheinung des alten Oesterreichs war der Diplomat, Offizier und Schriftsteller Graf Anton Prokesch-Osten. Oesterreichs Südostsendung bildete ein Kernstück seines Lebenswerkes. Auf eine wertvolle Einleitung von Prof. Görlich folgen überaus lesenswerte Abschnitte aus Prokeschs Schriften.

Kudrun. Eine Auswahl nach der Uebersetzung von Dr. Karl Sim rock, mit einer Einleitung und Bibliographie. Stiasny-Verlag. Graz und Wien. 128 Seiten. Preis 15 S.

Das Gudrunlied wird der Allgemeinheit nahegebracht. Auf eine kluge Einleitung folgt eine Gegenüberstellung mittelhochdeutscher und ins Hochdeutsche übersetzter Verse, dann das Epos selbst, gut gekürzt, die nicht gebrachten Teile knapp und klar als Ueberleitungen zusammengefaßt.

Pestalozzi. Leben und Werk. Von Hans Ganz. Origo-Verlag, Zürich. 3 85 Seiten. Preis 2.60 sfr.

Das reiche Leben des großen Pädagogen Pestalozzi wird von einem Kundigen in einer breitangelegten Biographie dargestellt. Der Autor geht 'der Verlockung, sich biner romanhaften Diktion zu nähern, aus dem Wege und hält am Tatsächlichen fest. Er zeichnet vorzüglich die Umwelt und macht eben dadurch die Erscheinung des seltenen Mannes ganz und gar glaubhaft.

Lebendige Stadt. Almanach 1957. Herausgegeben vom Amt für Kultur und Volksbildung der Stadt Wien. Verlag Jugend und Volk, Wien. 276 Seiten.

Das jüngste Jahrbuch Wiens ist eine glänzende, der Stadt würdige Schau großer Persönlichkeiten in Literatur, Musik, bildender Kunst und Wissenschaft. Diesmal werden die Träger der Kunstpreise der Stadt Wien vorgeführt. Das Bucli, von außerordentlicher Fülle und geistigem Reichtum, enthält zahlreiche Schwarzweißtafeln und Farbbilder. Ein Geschenkwerk bester Art.

Reise in die Vergangenheit. Eine phantastische Polarfahrt. Roman von Maurus J o k a i. Aus dem Ungarischen. Schweizer Druck- und Verlagshaus AG., Zürich. 307 Seiten. Preis 7.80 sfr.

. Es mutet uns Oesterreicher fürs erste sehr anheimelnd an, was Maurus Jokai von dem folarschiff „Tegetthoff“ erzählt, das in der Nähe des Franz- Joseph-Landes liegt. Dann wird aus dem vermeintlichen Tatsachenbericht ein utopischer Roman, der uns aus der Wirklichkeit in eine phantastische Welt führt. Wir gehen begeistert mit, wir spüren die Meisterschaft des Dichters. Auch jugendliche Leser werden von diesem Buche entzückt sein. Die flüssige Uebersetzung von Alexander Sacher-Masoch und die Textillustrationen von Wilfried Zeller-Zellenberg erhöhen das Vergnügen an dem Werke des heute schon klassischen Autors aus unserem östlichen Nachbarlande.

Lucy Moore Drei Lieben. Roman von A. J. C r ott i n. Aus dem Englischen. rororo-Taschenbuchaus- gabe. Verlag Rowohlt. Hamburg. 488 Seiten.

Eine wohlfeile Neuausgabe eines bezeichnenden Werkes des großen englischen Romanciers. Was für ein herrliches Buehl Wieviel hohes Künstlertum, leuchtend auch im Pessimismus!

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