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Körner aus der Nähe. Ein Lebensbild von Thea Leitner. Mit 100 Photos. Danubia- Verlag, Wien.

Ein Volksbuch über die Persönlichkeit und den Lebensweg des österreichischen Bundespräsidenten liegt vor. Thea Leitner schrieb eine flüssige Reportage. Breiten Raum nimmt in dieser die militärische Karriere des österreichischen Staatsoberhauptes ein. General a. D. Körner wird als pflichtbewußter, vorbildlicher Offizier vorgestellt. Parteipolitische Akzente werden in der weiteren Darstellung zurückgedrängt, 6ie ganz zu vermeiden gelang leider nicht. Die Auswahl der Bilder ist reichhaltig und interessant. Man hätte ihnen gerne eine Wiedergabe durch Kunstdruck gewünscht.

Die große Illusion (Von Madrid nach Moskau). Von Valentin Gonzales. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln und Berlin. 212- Seiten.

Ein legendärer rotspanischer General aus dem Bauernlande der Estremadura kam 1938 al6 „Held“ und politischer Flüchtling in die Sowjetunion. Die Illusion dieses überzeugten Kommunisten zerbricht sehr bald an der Realität. Der Absturz vom Absolventen der General6tabsakademie bis zum Häftling eines Straflagers gab Gonzales Möglichkeit mancher Begegnung mit fast 6 hon totgeglaubten Größen der alten Revolutionsgarde. Das Abenteuer seiner Flucht, die Schilderung der sozialen Umstände und Veränderungen innerhalb der führenden Schichten und die durch

Namen belegten Tatsachenberichte haben die Übersetzung des Werkes in zahlreiche Weltsprachen gerechtfertigt.

Eine Hand voll Zeit. Roman. Von Jörgen von Holländer. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1952. 127 Seiten.

Das Erstlingswerk eines jungen Nachkriegsmenschen, der offensichtlich noch nicht von den rauhen Tönen der vorderen Linie losgekommen ist und 6eine eigene gefunden hat. Doch steckt auch in seinem schnoddrigen Realismus, der irgendwie an den frühen Fallada erinnert, Kern, Geradheit und Lebenswille.

Erwachende Herzen. Roman von Colette. Paul-Zsolnay-Verlag, 1952. 235 Seiten.

Da6 Thema der Colette ist auch hier das denkbar Intimste, Gewagteste: eine Art „Frühlings Erwachen“ in Prosa; Geschichte zweier blutjungen Leute, von denen „er" erst Raub einer müden Abenteuerin werden muß, um selber rauben zu lernen. Hinter der raffinierten Erzählungskunst der Colette stehen wie immer die ernsten Bedenken gegen ihre animalische Amoralität. .R. H.

Höre mich, Mutter. Eine Sammlung von Gedichten. Verlag Rütten & Loening, Darmstadt- Frankfurt a. M. 1952. 80 Seiten.

Eine schöne, besinnliche, im Stilbogen vielleicht zu kühn (von Matthias Claudius bis zu Weinheber) gespannte Blütenlese von (weltlicher) deutscher Mutterdichtung. Dankbar sei verzeichnet, daß ein Drittel der ausgewählten Dichter Österreicher 6ind.

Tage der Kindheit. Von Waldemar Bonseis. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1952. 183 Seiten.

Gegen Bonseis' anderen Bestsellerzahlen (Biene Maja, allein deutsch: 927.000, Himmelsvolk: 482.000, Indienfahrt: 462.000) bleiben die „Tage der Kindheit“ (66. bis 68. Tausend) beträchtlich zurück. Nicht ganz ohne Grund, denn neben traumhaft Schönem und echt Kindlichem enthält das Buch auch Kindisches und Kleinliches. Und nicht zuletzt auch einen irgendwie unreif anmutenden Hang zu Spott über Religiöses.

Flammen. Roman. Von Erich Augu6t Mayer. Deutsche Buchgemeinschaft, Wien. 394 Seiten.

Was zum Neudruck des 1929 erschienenen Buches bewog, das an die Gottfried-Romane und den Paulusmarkt 17 nicht heranreicht? Vielleicht die soziale Lage der rumänischen Landarbeiterschaft um 1920. Da wirkt die ansonst schematische Geschichte eines „edlen“ Räubers wie Prophetie.

Im Schatten des Kirchturms. Von Karl Pfleger. Verlag Schöningh, Paderborn 1952. 336 Seiten.

Von diesen Meditationen volkstümlicher Art ist die 4. Auflage erschienen, nachdem die dritte 1935 in Deutschland beschlagnahmt worden war. Was stieß an? Wohl die Herzensgüte, die unerschütterliche Glaubenszuversicht.

Gemeinschaft des Glaubens. Gedanken über die Kirche. Von Bernhard Welte. Verlag Josef Knecht, Frankfurt a. M. 1952. 37 Seiten.

Der Freiburger Philosoph bringt uns Überlegungen, die aus Ansprachen zur Feier des hl. Opfers hervorgegangen sind. So schmal da6 Bändchen ist, so wertvoll ist sein Inhalt.

Moderne Jugend, Freundschaft und Liebe.

Von Gerald Kelly S. J. Aus dem Englischen ins Deutsche übertragen von Fr. X. G r imeis e n S. J. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1952. 162 Seiten.

In diesem Buch wird jeder junge Mensch mit Interesse und Begeisterung lesen. Hier fühlt sich Jugend gepackt und angesprochen. Doppelt wertvoll, wenn Vater oder Mutter es in die Hand ihrer Kinder legen. Es kommt von Amerika, wo e6 bereits zehn Auflagen erlebte. Auch in Kanada, Brasilien, Australien erschienen eigene Ausgaben. Wir danken dem Übersetzer und Verlag für die deutsche Ausgabe.

Der Kreuzweg unseres Herrn und Heilands.

Von Romano Guardini. Lizenzauflage für Österreich, Kath. Schriftenmission, Linz a. D. 64 Seiten.

In sehr geschmackvoller und billiger Ausgabe besitzen wir nun auch bei uns die berühmte Kreuzwegandacht dieses führenden deutschen Theologen, die sich vornehmlich für den privaten Gebrauch eignet. Jeder Leidtragende wird für diese Kleinschrift sehr dankbar sein.

Die drei verlorenen Söhne — und wir heute? Von Matthias Laro6. Verlag Josef Knecht, Caroluedruckerei, Frankfurt am Main. 114 Seiten.

Der Sohn, der beim Vater bleibt, aber sich innerlich von ihm ebwendet; der Sohn, der fortgeht, aber wiederkommt; der Sohn, der fortgeht und nicht wiederkommen will, in diesen drei Haltungen 6ieht der Verfasser das Schicksal der heutigen Menschheit. Aufgabe der Christen ist es, alles aus ihrem Leben zu entfernen, was ein „Weggehen“ vom Vater bedeutet, und sich mit ganzer Macht wieder ihm zuzuwenden. Das Buch ist scharf und gut ziseliert, wie alle Schriften Laros'.

(Kurzbesprechunge von: Kurt Skalnik, Ludwig Reiner, Roman Herle, Hanns Salaschek, Theodor Blaeweis, Willy Lorenz.)

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