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Vorarlbergs Schweizer Anschlußbewegung von 1918 bis 1924. Von Dr. Otto End er, Altlandeshauptmann. Band 5 der „Schriften zur Vorarlberger Landeskunde"‘, Vorarlberger Verlagsanstalt. 68 Seiten.

Die unfreiwillige innere Emigration nach dem Jahre 1938 hat Altlandeshauptmann Dr. Ender nicht zur Muße zwingen können. Er griff zur Feder, er diente seiner Vorarlberger Heimat und seinem österreichischen Vaterland weiter — als gewissenhafter Chronist. An Hand von Gedächtnisprotokollen, Pressenotizen und anderen Dokumenten, immer ergänzt und zusammengefügt durch eine wache Erinnerung, entstand die vorliegende Broschüre. Sie gibt die erste umfassende historische Zusammenschau der in Vorarlberg nach dem ersten Weltkrieg aufflackernden Schweizer Anschlußstimmung und ihrer Überwindung. Eine von den für künftige Historiker so unentbehrlichen Zeugenaussagen zur Geschichte der Ersten Republik. K. S.

Ewiger Dom. St. Stephan in Wahrheit und Dichtung. Bekenntnisse und Zeugnisse berühmter und bedeutender Persönlichkeiten. Von Anton ö 11 e r e r. Europäischer Verlag, Wien 1952. 52 Seiten.

Die Zitate reichen von Enea Silvio, Wolfgang Schmelzl und Hans Sachs bis Ginzkey, Weinheber und Mell. Unter ihnen befinden sich unentbehrliche (Laube, Stifter), aber auch nichtssagende (Amerling, Andersen) und Wiederholungen, die man gerne gegen ein oder das andere Gedicht auf die jüngste Katastrophe und den Wiederaufbau (Prera- dovi£, Henz) ausgetauscht sähe. R. H.

Paula Grogger. Weg, Welt, Werk. Von Dr.Hans Vogelsang. Europäischer Verlag, Wien 1952. 24 Seiten.

Hier liegt — zum 60. Geburtstag der Dichterin — eine auf knappsten Raum gedrängte Gesamtübersicht und Würdigung des Werkes Paula Groggers vor, der „Spiele", des Romans, der Erzählungen und Legenden 6owie der Mundartgedichte des „Bauernjahrs"; selbst die noch nicht in Buchform vorliegende hochdeutsche Lyrik aus Zeitschriften, Almanachen und Lesebüchern fehlt nicht. Eine alles Wesentliche umfassende Werktabelle und eine erete, noch ergänzungsbedürftige Sammlung der Literatur über Paula Grogger runden das erstaunlich reichhaltige Büchlein. R. H.

Frohes Hoffen auf Gott. Auszüge aus Exerzitienaufzeichnungen. Von P. Daniel C o n- s i d i n e S. J. Verlag Ars sacra, Josef Müller, München. 139 Seiten. — Dank sei dem Herrn! Von demselben. 125 Seiten.

Schon vor dem Krieg waren diese kleinen vornehm gebundenen Ars-sacra-Bändchen sehr bekannt und begehrt. Die von Franz Schmal besorgte Übersetzung der prächtigen Betrachtungen des bekannten Seelsorgers wird vielen nach Innerlichkeit strebenden Menschen Glück und Freude bringen. T. B.

Brot. Roman von Karl Heinrich Waggerl. Insel-Verlag, Wiesbaden. Otto-Müller-Verlag, Salzburg. 371 Seiten.

Der bereits 1930 erschienene erste Roman Waggerls, der den Ruhm des Autors begründete, erscheint im Rahmen der Gesammelten Werke in einer besonders ansprechenden Neuauflage. Diesei „Wurf“ gelang Waggerl in knapp vierzig Tagen. Heute arbeitet er langsamer — und man merkt es am Geschaffenen! A. F.

Daschaut und daläbt. Von Eduard FI o f- bauer. Europäischer Verlag, Wien, 64 Seiten.

Der Oberösterreicher Hofbauer, heute noch in seiner Heimat als Schulmann wirkend, dem man ihnen in Australien Stellen im hiesigen Verkehrsdienst zugesagt hatte. Sie sind heute arbeitslos und führen ein trostloses Lagerleben, wie Tausende andere; ihr Schicksal wurde von Presse und Funk aufgegriffen und ist seit Wochen Anlaß vieler Debatten.

Australien ist ein junges Land mit großen Möglichkeiten dnd, so Gott will, einer glücklichen Zukunft. Der Europäer, der sich mit dem Gedanken trägt, seine Heimat zu verlassen und hier ein neues Leben zu beginnen, soll und muß sich aber der Schwierigkeiten bewußt sein, mit denen er als Neuankömmling zu kämpfen hat. Auch vielen Australiern ist es heute noch nicht möglich, ein geeignetes Heim für ihre Familien zu finden, W o h- nungsnot ist heute, nach sieben Friedensjahren, noch eines der brennendsten Probleme, der Einwanderer, ohne finanzielle Mittel, ist weniger als der Ansässige in der Lagej es zu lösen.

Viele Menschen, die voll Hoffnung darangingen, sich eine neue Zukunft in Australien zu bauen, sind heute mutlos. Viele unter ihnen zerbrachen zum zweitenmal an einem Schicksal, an dem sie keine Schuld tragen. Wir wollen hoffen, daß sich die wirtschaftliche Lage in der nächsten Zukunft verbessern wird, vor allem aber, daß sich der australische Arbeiter die Lektion zu Herzen nimmt, daß derjenige, der Rechte, genießt, auch Pflichten zu erfüllen hat. Das einzige Mittel,, das rasche ökonomische Genesung und schließlich Heilung verbürgt, ist ernste Arbeit.

Australien als rückständiges Industrieland kann sich den Luxus einer 40-Stun- den-Woche nicht leisten. Es liegt offen-

bar in der Absicht der Regierung, dieser Erkenntnis praktischen Ausdruck zu verleihen. Die Mahnung wurde überhört. Wenn das Land rasch zur Erkenntnis seiner Versäumnis kommt und mit gutem Willen an die wartende Arbeit geht, dann wird auch für die „Neuaustralier" eine Zeit des Aufbauens und des Wurzelfassens anbrechen.

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