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In memoriam Jakob Fried

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18. Mai 1967: Hochbebagt stirbt nach langem Leiden und in Einsamkeit im Haus der Barmherzigkeit in Wien der 81jährige Prälat Jakob Fried. Er hat jahrelang in leitender Stellung die Geschicke des Vereines Herold begleitet. Man kann ihn neben vielem anderen als Presseapostel bezeichnen, dem hauptsächlich die Gründung des „Kleinen Volksblattes“ im Jahre 1929 zu verdanken ist.

27. Mai 1967: „Die Furche“ Nummer 21/1967 verlautbart die Verleihung des Karl-Renner-Preises für

Publizistik an Chefredakteur Doktor Skalnik und zugleich die Auszeichnung des Stellvertretenden Chefredakteurs Dr. Roman Herle mit dem Professor-Titel.

10. Juni 1967: „Die Furche“ Nummer 23/1967 gibt bekannt, daß Redakteur Dr. Anton Pelinka auf Einladung der Lewyt-Foundation unter 40 Bewerbern mit nur einem anderen Kollegen zu einem achtwöchigen Aufenthalt in den USA ausersehen wurde. Dr. Pelinka reist bald darauf ab.

24. Juni 1967: „Die Furche“ Num-

mer 25/1967 muß ihren Lesern im dritten Leitartikel Kurt Skalniks mitteilen, daß das Blatt im Einzelverkauf ab 1. Juli infolge der allgemeinen Teuerung S 5.— kostet. Der Abonnementpreis bleibt unver- dert auf S 4.—.

8. Juli 1967: Ein ehrenvoller Brief der öblarner Dichterin Professor Paula Grogger an die „Furche“ zu ihrem 75. Geburtstag am 12. Juli in Nummer 27/1967 unterrichtet die Leser der „Furche“ von ihrem neuesten Werk, einem Legenden-Tripty- chon aus dem 30jährigen Krieg, das den vorläufigen Namen „Te Deum" erhalten soll.

20. Juli 1967: Das Landesgericht als 2. Instanz des Bezirksgerichtes für Strafsachen bestätigt den Freispruch des Verantwortlichen Redakteurs der „Furche“ und Autors Pe- linka gegen die Berufung Dr. Norbert Burgers; siehe unter 18. März 1967.

24. Juli 1967: Rückkehr Redakteur Dr. Pelinkas aus den USA.

29. Juli 1967: In Nr. 30 (bis Nr. 34 vom 26. 8. 1967) beginnt Maximilian Benda (Paris) seine fünf Artikel umfassende Serie „Wodka und Absinth“ über die russischen Emigranten in Paris nach 1918.

2. September 1967: In Nr. 35 (bis Nr. 37 vom 16. 9. 1967) beginnt Anton Pelinka unter dem Titel „Amerikas heißester Sommer“ die Fortsetzungsreihe seiner Eindrücke von der obenerwähnten Amerikareise zu schildern.

23. September 1967: „Furche“-Mit- arbeiterin Frl. Helga Krauschne vermählt sich mit Herrn Dr. Erhard Busek.

11. Oktober 1967: Eine schöne Feier versammelte eine Reihe verdienstvoller Jubilare im Haus Herold, die für ihre Treue bedankt und reich beschenkt wurden. Das, 45- bis 50jäh- rige Dienstjübiläum begingen Josef

Zluwa und Ernst Meran; das 35-bis 40 Jährige Dienstjubiläum Professor Dr. Roman Herle, Gustav Neubauer, Josef Reichl, Karl Stadlbauer, Fritz Czapek, Anna Kubiznak, Josef Pra- char, Johann Rohrer und Josef Schmidl; das 25jährige Dienstjubiläum Ludwig Petrik, Johann Sauer, Karl Seiff, Margarete Pernetzky. Friedrich Hundsdorfer und Karl Wöhrer, das 50jährige Berufsjubiläum Franz Pokomy.

23. Dezember 1967: In der Folge 51/52 verabschiedet sich (S. 1) Chefredakteur Dr. Skalnik von den Lesern. Mit ihm wurden die Redakteure bzw. Redaktricen Dr. Brand- staller und Dr. Berger gekündigt, während Dr. Pelinka und Fräulein Pawek von sich aus kündigten. Sie alle scheiden zwischen dem 31. 12. 1967 und dem 23. 1. 1968 aus dem Dienst. Die Furche-Redaktion besteht von da an aus: Chefredakteur DDr. Lorenz, Stellvertreter Professor Dr. Herle, Prof. Fiechtner und Furche-Mitarbeiterin Frau Helga Busek. Ferner: Dr. Schaffelhofer (Kirchenseite) und Günther Martin (Reportagen- und Bildbeschaffung).

1968 begann sorgenvoll

6. Jänner 1968: Die Folge 1/1968

enthält auf Seite 2 folgende Verlautbarung des Preßvereins Herold: „In eigener Sache. Angesichts der prekären Lage der .Furche“, die zu radikalen Sparmaßnahmen zwingt, und angesichts der Tatsache, daß in Zukunft einige Großaufträge der Druckerei Herold nicht gänzlich gesichert sind, konnte der Katholische Preßverein Herold nicht einen neuen Chefredakteur bestellen, der nicht schon dem Haus angehörte. In einer außerordentlichen Generalversammlung ersuchte daher der Verein Herold Generaldirektor DDr. Willy Lorenz, der seit 15. März 1946 Redakteur der „Furche“ und von 1960 bis 1964 Herausgeber und Chefredakteur der „Furche“ gewesen ist, neuerlich die Funktion eines Herausgebers und Chefredakteurs zu übernehmen. DDr. Lorenz erklärte sich dazu bereit unter folgenden Bedingungen: 1. daß Herausgeber weiterhin der Katholische Preßverein Herold bleibe; 2. daß er für seine Funktion als Chefredakteur kein wie immer geartetes Entgelt erhalte;

3. daß er von der Funktion eines Chefredakteurs zurücktreten könne, sobald der Verein dies genehmige. Die Generalversammlung nahm die Bedingungen an, so daß DDr. Lorenz ab 1. Jänner 1968 Chefredakteur der „Furche“ ist. Gleichzeitig wurde das bisher amtierende Herausgeberkomitee aufgelöst und den Mitgliedern, insbesondere den Herrn Univ.-Prof. Dr. Anton Burghardt und Botschafter Dr. Franz Karasek, der Dank für ihre Tätigkeit ausgesprochen. Gleichzeitig wurde Herr Dr. Erich Thanner, der bisher mit der Wahrung der Agenden des Herausgebers betraut war und Verbindungsmann zwischen dem bisherigen Herausgeberkomitee und der Redak-

tion der „Furche“ war, seiner diesbezüglichen Pflichten entbunden und ihm der Dank für seine Tätigkeit ausgesprochen. Für den katholischen Preßverein Herold: Weihbischof DDr. Jakob Weinbacher e. h., Obmann; Univ.-Prof. Dr. Hans Schmitz e. h., Obmannstellvertreter. — In derselben Folge (S. 3 ff.) legt der neue Chefredakteur. DDr. Lorenz ausführlich die Gründe für die neue Situation der „Furche“ dar.

27. Jänner 1968: Unter dem Titel „Es geschah in der Bandgasse — Chronik des Kleinen Volksblattes 1929 bis 1944“ beginnt Prof. Dr. Herle in der Folge 4/1968 eine fünf Artikel umfassende Aufsatzreihe (bis Nummer 8/1968).

9. März 1968: An drei Stellen der Nummer 10 der „Furche“ wird des unheilvollen März 1938 gedacht: Dr. Heinrich Drimmel: „März 1933 bis 1938“ (S. 1), S. 2: Spitzenquerschnitt „Die Konsequenzen“; S. 3: Anton Burghardt: „13. III. 38: Finis Austriae.“

15. März 1968: Langsam beginnt die schlanke „Furche“-Redaktion wieder Fleisch anzusetzen. Als pauschalierte Mitarbeiter treten ein: schon seit Ende Jänner Gunther Martin, bereits früher in der „Furche“ tätig gewesen, gleich nach dem Weggang Fräulein Olinda Paweks; Karlheinz v. Roschiz (Kunst und Kultur), gleichfalls schon früher als Kritiker im Blatt tätig, am 15. März 1968, Dr. Hans Magenschab (Innenpolitik) am 1. 4.1968 und Georg Manhardt (Wirtschaftspolitik) am 1. 9. 1968.

24. April 1968 bis 1. Juli 1968: Klinikaufenthalt Dr. Herles; angespannte Dienstführung durch Chefredakteur DDr. Lorenz unter Assistenz von Dr. Hans Magenschab.

30. April 1968: Die hochverdiente Redaktionssekretärin Hella Lainer tritt in den Ruhestand. Ihre letzte ehrenamtliche Aufgabe ist die Sichtung des Funder-Archivs und seine Überführung in den wesentlichsten Teilen an das Staatsarchiv. Ihre Agenden nimmt zu ihren bisherigen Aufgaben nunmehr die einzige Redaktionssekretärin Maria Kotera.

Sommer 1968: Otto Liess schreibt selbst und dann unter seiner Führung mehrere andere Autoren eine zwanglose Folge von der Jugend in den Ostblockländern.

31. August 1968: Abdruck in Nummer 35 der „Furche“ einer nicht autorisierten deutschen Übersetzung im Wortlaut der viel diskutierten Papstenzyklika „Humanae vitae“.

21. August 1968: Mit mehrstündiger Verspätung erscheint die „Furche“ mit einem Leitartikel über den Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei. Das aufsehenerregende Weitereignis findet in den folgenden Nummern immer wieder Niederschlag in größeren Kommentaren.

2. November 1968: Des bevorstehenden 50. Geburtstages der Republik Österreich am 12. November 1968 gedenkt in Nummer 44 der „Furche“ ein Aufsatz von Vizekanzler a. D. Dr. Fritz Bock „Der Auftrag des 12. November“. Ihm folgt in Nummer 45 vom 9. 11. 1968 ein Leitaufsatz von Minister a. D. Vizebürgermeister der Stadt Wien Doktor Heinrich Drimmel „Der 12. November und die Revolutionäre“.

5. November 1968: Mit mehrstündiger Verspätung erscheint die „Furche“ mit dem Ergebnis der amerikanischen Präsidentenwahlen, das erst am jtfačhmrttag des Drucktages eindeutig bekannt wird.

9. November 1968: An die Stelle des beruflich überlasteten Filmkritikers Ernst Niessner, der sieben Jahre lang sein Amt gewissenhaft erfüllt hat, tritt Fernsehregisseur Michael Weinmann (Notiz S. 15).

9. November 1968: Eine Notiz auf S. 2 der „Furche“ gibt bekannt, daß dem Stellvertretenden Chefredakteur des Blattes Professor Dr. Roman Herle von Kardinal König das ihm verliehene Ehrenzeichen des hl. Erzmärtyrers Stephanus überreicht wurde.

November 1968: Zugleich mit den emsigen Vorarbeiten für eine Festnummer der „Furche“ anläßlich des 75-Jahr-Jubiläums des Verlages Herold beginnt sich seit einiger Zeit das äußere und innere Bild der „Furche“ zu ändern (kürzere Artikel, allmähliches Wegfällen der • Sonder- seite-Leisten, Wegfall und Zuwachs von Rubriken und anderes — als Vorspiel zu einer größeren inneren und äußeren Modernisierung des Blattes, die für die Jahreswende geplant ist.

7. Dezember 1968: Als 52 Seiten starke Festausgabe zum 75jährigen Geburtstag des Hauses Herold erscheint die „Furche“ mit Beiträgen von Weihbischof Dr. Jakob Weinbacher, Heinrich Drimmel, Emst We- nisch, Peter Auer, Rudolf Michalek, Otto Rudolf Liess, Jan Tadeusz Ko- bieliaski, Linde Herrmann, Lajos Horvath, Isidoro Vasquez, Friedrich Funder, Willibald M. Plöchl, Hans Schmitz, Fritz Bock, Max Neugebauer. Renė Marcic, Karl Schwarzenberg, Franz Karasek, Franz Kardinal König, Robert Prantner, Anton Benya, Erwin Altenburger, Hans Sedlmayr, Klemens Maria Hora, Alexander Karell, Helmut A. Fiechtner, Karlheinz Roschitz, Anton Burghardt, Felix Gamillscheg, Erwin Machunze, Wolfgang Speiser, Oskar Regele, Alfred Treiber, Viktor Suchy, Ferdinand Neureiter, Helfried Patz, Claus Pack, Karl Maria Grimme, Georg Manhardt und Gunther Martin.

14. Dezember 1968: „Die Furche“ kann die Verleihung des Staatspreises für Jugendbuchliteratur an ihren Karikaturisten Romulus Candea bekanntgeben.

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