Ein schöner Bildband präsentiert Leben und Werk des Tiroler Malers Herbert Danler.
Sachkundig und liebevoll gibt der stattliche Kunstband in Wort und Bild ebenso Auskunft über die tirolerische Herkunft und Heimat wie über die künstlerische Entwicklung des Malers und Kunsterziehers Herbert Danler.
Lehrjahre an der Akademie bei Herbert Boeckl und die Kollegenschaft mit Mikl, Hrdlicka oder Avramidis haben den Künstler sicher beeinflusst, letztlich aber doch zu einer unverkennbar eigenen Bildsprache gelangen lassen. Unverkennbar auch sein Enthusiasmus, mit dem er dreißig Jahre lang junge Menschen an höheren Schulen in Landeck und Zams für "Umgang und Leben mit der Kunst" begeistern konnte. Die Arbeit namhafter Künstler wie Chryseldis Mitterer oder Elmar Peintner, einst Schüler/innen von Danler, belegen den Erfolg.
Von Herbert Danlers eigenem malerischen Werk ist sogar noch in den - übrigens ausgezeichneten - Reproduktionen des Buches sein höchstes Malerglück spürbar, sich nämlich "kopfüber in die Ölfarbe zu stürzen". Neben Porträts und Stillleben beeindrucken die wild hingespachtelten Häuser- und Landformen der Tiroler Heimat, die farbsatten Ausflüge ins Mediterrane und die asketischen ins Meditative etwa des Berges Athos. Zunehmend mit den Jahren führen die Schritte Danlers in die anarchische Weglosigkeit der Abstraktion. Zeichnungen und druckgrafische Werke können sich neben den vitalen Farbausbrüchen durchaus behaupten und beweisen die künstlerische Qualität, denn, wie der von Danler hoch geschätzte deutsche Expressionist Ernst Ludwig Kirchner einmal schrieb, "nirgends lernt man einen Künstler besser kennen als in seiner Grafik".
Sehr attraktiv
Zwischendurch, im leicht lesbaren Textteil, immer wieder Stimmen von Zeit- und Weggenossen, die Herbert Danlers Stellenwert im gegenwärtigen Kulturleben Tirols bezeugen. Kenntnisreich und verständlich hat die Kunsthistorikerin Helga Reichart nicht nur ein schönes Kunst-, sondern auch ein attraktives Geschenkbuch geschaffen.
Der Tiroler Maler Herbert Danler - Leben und Werk
Von Helga Reichart. Athesia-Tyrolia Druck, Innsbruck 2004. 310 S., geb., e 58,-
