Natur-Abenteuer Österreich

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Man muss nicht nach Kenya reisen, um Wildnis erleben zu können. Auch Österreich bietet Nationalparks, die sich sehen lassen können.

Zwei Bildbände machen Gusto auf Natur pur.

Kräftiges Herbstrot, Rauhreif auf Schilfgras, Sonnenaufgang auf Berggipfeln, schneeumsäumte Bachläufe - schon die ersten Seiten lassen wieder einmal über die Vielfältigkeit staunen, die Österreichs Natur zu bieten hat.

"Wildnis in Österreich" heißt das wunderschöne Buch und die Frage, ob ein so kleines Land wie Österreich überhaupt noch eine Wildnis haben kann, wo doch alles schon durch der Menschen Hand beeinflusst ist, wird durch die Landschaftsfotografien bejaht. Sechs durch die "Internationale Union zum Schutz der Natur und der natürlichen Ressourcen" anerkannte Nationalparks hat das Land und wer sie als Österreicher nicht alle kennt, versäumt etwas. Nicht weil die Regionen Nationalparks sind - für manchen war bekanntlich der Weg zur offiziellen Anerkennung durch die IUCN ein sehr mühsamer -, sondern weil sie einmalige Naturschauspiele zu bieten haben, mit einer Vielfältigkeit sondergleichen.

Beginnen wir bei den Altwassern, Ölkäfern und Sumpfschildkröten des Nationalparks Donauauen, einer ebenso schlichten wie beeindruckenden Wasserlandschaft. Die Fotografien von nebeligen Tagen in Novemberstimmung wirken wie Gemälde. Oder besuchen wir den Nationalpark Hohe Tauern und seine tosenden Wasserfälle in Klammen und Talschlüssen, seine Dreitausender, Eisseen und Gletschertore oder ganz einfach den blauen Eisenhut auf Neuschnee -wiesen im August.

Wie von einem anderen Kontinent kommt da der Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel daher, mit seinen ausgetrockneten Lacken im Sommer, dem Eis im Schilfgürtel im Winter. Und ganz anders werden 80 Prozent des Nationalparks Kalkalpen von Wald bedeckt. Der Nationalpark Thayatal wiederum besticht besonders durch seine Blumenpracht, der Nationalpark Gesäuse durch die vom Wasser scharf geschliffenen Felsen.

Den oftmals von den Autoren dieses Buches geübten Vergleich mit vielleicht berühmteren Nationalparks auf anderen Kontinenten brauchen die österreichischen wahrlich nicht zu scheuen, im Gegenteil. Hier bekommt man ohne Eintrittsgeld ganz schön was zu sehen. Und im Bildband ist, so scheint es, das Schönste davon nochmals besonders schön festgehalten. Wer diese Seiten im heißen Sommer einer Großstadt durchblättert , der hat allerdings ein Problem: dass er nicht selbst dort ist.

Die Berufsfotografen Verena und Georg Popp ersticken die Lesenden zum Glück nicht mit Daten und Fakten, sondern sind in den Texten auch einmal bereit, die Bartgeierperspektive einzunehmen, wie überhaupt auch allerlei kleine Flora und Fauna in den Fokus genommen wird. Fakten zu den Parks werden am Ende des Bandes kurz zusammengefasst, das genügt.

Weniger ein Bildband denn ein Führer in die Steiermark ist Ingrid Pilz' Buch "Naturparadiese Steiermark", das vom Südsteirischen Weinland über das Murtal, das Mariazeller Land, den Hochschwab, die Niederen Tauern bis zum Dachstein und Ausseerland Flora und Fauna, Brauchtum, Kultur und Tradition erkundet. Untermalt werden die Ausführungen mit Fotografien, praktisch ist an dem zum Wandern aufgrund des Gewichtes nicht geeigneten Band vor allem das beigelegte Heftchen, das 83 Wandertouren beschreibt.

Die Nationalparks

Von Verena und Georg Popp Verlag Styria, Graz 2003 208 Seiten m. zahlr. Farbfotos, geb., e 36,-

Naturparadiese Steiermark

Von Ingrid Pilz. Verlag Styria, Graz 2003.

192 Seiten m. 232 Farbfotos und beigel. Tourenführer, geb., e 36,-

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