Werbung
Werbung
Werbung

Sepp Holzers Tipps für alternatives Wirtschaften.

Sepp Holzer hat 120.000 Exemplare von seinem Erstlingswerk "Der Agrar-Rebell", der Autobiografie eines unkonventionellen Landwirts, verkauft.

Weniger attraktiv wirkt der Titel des eben erschienen zweiten Buchs "Sepp Holzers Permakultur". Permakultur ist nun einmal ein Begriff, der wohl nur bei Insidern sofort einen Aha-Effekt auslöst.

Vielfalt statt Monokultur

Schon beim flüchtigen Durchblättern wird jedoch jeder, der sich für alternatives Wirtschaften interessiert, viel Anregendes finden. Denn Permakultur basiert auf all den Prinzipien, die heute zu kurz kommen und deren Reaktivierung so dringend erforderlich wäre: Vielfalt statt Monokultur, optimale Nutzung der örtlichen Gegebenheiten, effizienter Einsatz von (erneuerbarer) Energie, Wirtschaften in Kreisläufen, Kleinräumigkeit ...

Holzer stellt das Modell eines solchen Wirtschaftens vor: den von seinen Eltern ererbten und im Lauf der letzten Jahrzehnte auf 45 Hektar erweiterten Krameterhof, auf einer Seehöhe von 1.100 bis 1.500 Metern gelegen.

Wer sich Anregungen für naturnahes Wirtschaften auf Feldern und in Gärten holen möchte, ist mit Holzers Buch gut bedient. Der Autor fasst seine langjährigen Erfahrungen in einer detaillierten (ausgiebig bebilderten) und engagierten Darstellung zusammen: Wie man die Böden und das Kleinklima zu beobachten und entsprechend zu nutzen hat, wie man Teiche und Terrassen anlegt, Böden renaturiert, für Sortenvielfalt sorgt, eine erstaunliche Vielfalt von Pilzen züchtet, Gärten und Lagerkeller anlegt oder Hügelbeete aufbaut.

Ein wichtiger Aspekt der Holzerschen Philosophie ist auch die naturnahe Viehhaltung in Koppelwirtschaft (Yak, Wasserbüffel, schottisches Hochlandrind, sich suhlende Schweine ...), die nur im Winter einer Zufütterung bedarf.

Unglaublich, mit wieviel Phantasie Holzer in den letzten Jahrzehnten experimentiert und welche Erfahrungen er dabei gesammelt hat!

Die Lektüre seines Buches beflügelt irgendwie und lässt die Hoffnung aufkeimen, dass ein Ausbrechen aus der industrialisierten Landwirtschaft - zumindest in Teilbereichen - immer noch ein gangbarer Weg sein könnte.

Sepp Holzers Permakultur

Von Sepp Holzer

Leopold Stocker Verlag, Graz 2004

304 Seiten, geb., e 20,50

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung