7082878-1994_05_23.jpg
Digital In Arbeit

Nicht ganz so neue Wege des kostensenkenden

Werbung
Werbung
Werbung

Es ist bekannt, daß die Idee von privaten Strafanstalten in Großbritannien und in den USA mit unterschiedlichem Ergebnis langst verwirklicht ist. Nun hat ein Fachmann im Kanton Zürich im Alleingang ein seltsames Projekt zur Diskussion gestellt. Nach seinen Vorstellungen soll ein Schweizer Gefängnis in Costa Rica errichtet werden.

Die Verwahrung der dorthin abgeschobenen ausländischen Häftlinge käme wesentlich billiger als in der Eidgenossenschaft, meint er. Die Erstellungskosten einer Anstalt in Mittelamerika für 400 Insassen sollen etwa 320 Millionen Schilling betragen, das Tagespauschale wird auf rund 1.000 Schilling geschätzt. Der Gefängnisbau müßte auf exterritorialem Grund errichtet werden.

Daß diese seltsame Idee auch für Mitteleuropa nicht neu ist, berichtet Rudolf Agstnerj über das k.u.k. Konsulat in Khartoum. So schlug der „Sudanexperte“ Johannes W. von Müller um die Mitte des vorigen Jahrhunderts ernsthaft vor, in Kamlin am blauen Nil, zwei Tagesreisen von Khartoum entfernt, den Besitz des verstorbenen Generalgouvemeurs Achmed Pascha zu erwerben, um eine österreichische Sträflingskolonie zu errichten. Damit sollte ei nerseits eine Gefängnisreform in die Wege geleitet und zugleich ein Weg gefunden werden, politisch unliebsame Elemente nach der Niederschlagung der Revolution von 1848 abzuschieben. Das wenig aussichtsreiche Projekt wurde bereits im Anfangsstadium vom Österreichischen Generalkonsul in Ägypten torpediert.

23-3Free Willy - Ruf der Freiheit Hollywoods neuester Tierfilm „Free Willy“ drückt auf die Tränendrüsen. Unterhaltung ä la „Flipper“.

war und will ihn loswerden, indem er plant, das Becken zu manipulieren. Der Wal soll an einem Unfall sterben und Dial könnte die Versicherung kassieren. Wird es Jesse gelingen, Willy zu retten?

Nach dem Flipper-Strickmuster setzt Regisseur Simon Wincer alles ein, was diese Gattung Film hergibt. Der Film beschert 111 Minuten E.T.-Spannung mit herrlichen Bildern des Killerwals, der eigentlich „Keiko“ heißt und in einem Vergnügungspark in Mexico City die Menschen zum Staunen bringt. Aber nicht nur in einer Live-Show, sondern auch auf der Leinwand wirkt der Ozeanriese überwältigend. (Ab 10. Februar im Kino)

VON MANUEL REINARTZ

Tiere haben in Hollywoodfilmen immer etwas besonders Rührendes. Kaum hat der riesige Berhardiner namens Beethoven die Leinwand vollgesabbert, folgt schon der nächste Tierfilmstreich der Traumfabrik. Diesmal sorgt der sechs Meter lange Killerwal „Willy“ in „Free Willy“ für große Kinderaugen.

Die Geschichte kann man sich schon denken: der zwölfjährige Jesse (Jason James Richter) hat kein Zuhause. Mit einer Bande krimineller Jugendlicher macht er die Straßen mehr oder weniger unsicher. Nachdem er beim Besprühen der Glasscheiben in Wil lys Wasserbecken von der Polizei geschnappt wird, stellt ihm sein Sozialarbeiter die Wahl: entweder Jugendknast oder bei Pflegeeltem einkehren und das Becken in Ordnung bringen. Die Wahl fällt Jesse nicht schwer (logisch). Während der Junge die Scheiben des Beckens säubert, lernt er den Killerwal Willy kennen. Obwohl der Meeressäuger für die Trainer des Vergnügungsparks ein Problemfall ist, schafft es Jesse, das Vertrauen des Riesen zu gewinnen.

Natürlich gibt es auch in diesem Film einen Bösewicht. Der Besitzer Willys Dail (Michael Ironside) stellt fest, daß der störrische Willy sein Geld nicht Wert

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung