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Wien wirbt dafür, ein Pflegekind aufzu- nehmen. Auch bei gleich- geschlechtlichen Paaren.

Die Aufregung war groß: "Wien will homosexuelle Paare als Pflegeeltern gewinnen", hieß es in den Medien - und die FPÖ drohte mit einer "Gegenkampagne". "Dabei ist das nichts Neues", wundert sich Martina Reichl-Roßbacher vom Wiener Referat für Adoptiv- und Pflegekinder über das Echo auf eines der vier Sujets der neuen Kampagne mit dem Motto "Wir bringen das zusammen!" (siehe Foto). Bereits vor zehn Jahren habe es in Wien die erste Bewilligung für ein gleichgeschlechtliches Pflegeeltern-Paar - zwei Frauen - gegeben. Vier Paare würden zur Zeit ein fremdes Kind betreuen, das seinen leiblichen Eltern zum eigenen Schutz vom Jugendamt entzogen wurde. Auch in anderen Bundesländern sei das längst Usus, ergänzt Helena Planicka vom Verein "Eltern für Kinder".

Der Bedarf an Pflegeeltern ist jedenfalls groß: Nur 447 Wiener Pflegekinder haben in der Bundeshauptstadt eine neue Familie gefunden (bei der sie zu 80 Prozent bleiben). 681 Wiener Kinder sind bei Familien in den Bundesländern untergebracht. Mit der Werbeaktion - und der seit 2003 bestehenden Möglichkeit, sich als Pflegeelternteil beim Verein "Eltern für Kinder" anstellen zu lassen, dafür sozialversichert zu sein und ein Gehalt knapp über der Geringfügigkeitsgrenze zu erhalten - soll das Interesse steigen. DH

Infos unter www.pflegemama.at

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