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Financial Times Deutschland:

Die USA und Großbritannien geraten wegen der erfolglosen Suche nach irakischen Massenvernichtungswaffen unter Rechtfertigungsdruck. Der Besitz verbotener Massenvernichtungswaffen war das Hauptargument für den Irak-Krieg. Beide Regierungen haben vor dem Krieg Geheimdienstdossiers vorgelegt, mit denen dieser Vorwurf untermauert wurde. (...) Für den britischen Premier Tony Blair ist die Lage ernster als für US-Präsident George W. Bush. Blair war gegen massiven Widerstand in der eigenen Bevölkerung, Partei und Regierung in den Irak-Krieg gezogen und hatte das mit der akuten Gefahr durch Iraks Waffen begründet. Jetzt zerfällt ihm dieses Argument unter den Händen. Bush ist innenpolitisch in einer besseren Lage: Die Mehrheit der Amerikaner hält den Krieg auch dann für gerechtfertigt, wenn keine illegalen Waffen gefunden werden. Das erlaubt es Washington, von den bisherigen felsenfesten Behauptungen, der Irak besitze verbotene Kampfstoffe, abzurücken. Trotzdem steht die außenpolitische Glaubwürdigkeit der USA auf dem Spiel.

Daily Mirror (London):

Tony Blair bleibt normalerweise auch bei der größten Provokation immer noch ruhig und überlegt. Deshalb war es ein seltener Moment, als er jetzt die Fassung verlor. Die Kritik an seinem (vor dem Krieg veröffentlichten) Dossier über irakische Massenvernichtungswaffen hat offenbar einen wunden Punkt getroffen. Es hat jedoch keinen Zweck, wenn er jetzt ärgerlich wird und denjenigen die Schuld gibt, die ihm kritische Fragen stellen. Er hat sich für den Krieg stark gemacht - jetzt ist es an ihm, die Beweise vorzulegen, um das zu rechtfertigen.

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