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SOS ruft...

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Bericht

Immer mehr Menschen beginnen sich fOr SOS zu Interessieren. So schickte uns die Volksschule Mehrnbach bei Ried einen großen Karton wertvoller Lebensmittel, das Pfarramt Ruprechtshofen sandte die Erntedankopferspende an SOS (große Kiste mit Obst, ErdSpfeln, GemUse und Butter, obenauf ein Erntekranz mit Blumen), ein Pfarrer überwies 1000 Schilling, das Romreisegeld eines Pfarrkindes, das infolge Erkrankung zu Hause bleiben mußte. Eine Welser Firma sandte drei Kisten mit Waschmitteln, ein Gersthofer Großtischleret lieferte uns unentgeltlich. Holz zum Aufbau von Stellagen. Nun können wir die einlaufenden Lebensmittel- und Kleiderspenden sachgemäß ordnen und unterbringen. Aus der Schweiz sandte uns jemand Gutscheine für hochwertige Lebensmittel, aus Liechtenstein kam ein Blitzpaket mit Fett Täglich kommen rund zehn Bekleldungs- und Lebensmittelpakete, zum Teil durch die Post, meist persönlich abgegeben, täglich stehen aber auch oft bis zu sechzig, ja achtzig Hilfesuchende vor unserer Tür, von denen den meisten auf Grund unserer Erhebungen geholfen werden muß. Trotzdem sind wir sehr deprimiert, wenn wir für verzweifelte Fälle oft im Augenblick nichts haben.

SOS 24 .Hellstättenkur“: Für zwölf Tage ist die Heilstätte gesichert, es müssen noch 78 Verpflegstage (zu S 24.—) aufgebracht werden.

SOS 25 .Helm für alte Leute“: Wir danken für neun Decken, zwei Steppdecken, vier Pßlster, drei Tuchenten sowie einige Stück Bettwäsche.

SOS 20 .Schleslscfae FIÜchtlingsfamlHe“: Wir danken für S 200.—, einen Hausmeisterposten haben wir noch nicht bekommen.

SOS 27 .Krankenfahrstuhl“: Wir haben leider noch keinen bekommen.

SOS 28 .Mutter von zwei Kindern“: Wir danken für S 200.— und Lebensmitel.

SOS-Rufe

SOS 33: Im Altersheim eines Österreichischen DP-Lagers lebt ein Oljähriger Oberst a. D. Vierzig Jahre lang hatte er dem alten Staat gedient. 1945 mußte er aus der Tschechoslowakei fliehen. Sein Gesuch um Erlangung der Staatsbürgerschaft hatte keinen Erfolg. Einsam und verlassen verbringt er seine Tage, nur der Lagergeistliche kümmert sich um ihn. Er trägt sein Los ohne Verbitterung und ist dabei so arm, daß er nicht einmal eine Briefmarke kaufen kann.

SOS 34: Junger Gastarzt In Wiener Spital, dessen Ansuchen um Staatsbürgerschaft noch läuft (seine Heimat gehört heute zu Polen), befindet sich in großer Notlage. Er muß mit seiner Frau (Österreicherin) und drei Kindern (vier, zwei und ein halbes Jahr) von S 700.— monatlich (einschließlich Kinderzulagen) leben. Davon zahlen sie allein für die Untermiete S 200.—. Die Frau, Maturantin, sucht eine Halbstags- oder stundenweise Beschäftigung. Wir wollen auch mit Lebensmitteln und Kleidung für die Kinder helfen.

SOS 35: In der neurologischen Abteilung eines Altersheimes liegen bein-gel&hmte Patientinnen, die sich gerne mit Strickarbeiten etwas Geld verdienen möchten. .Der Herr Primarius erlaubt das Stricken und bezeichnet es direkt als Medizin“, heißt es in einem Brief. Wir haben uns auch erkundigt, es stimmt. Wer kann uns Strickvorlagenmuster für feinere (Sterne, Tischdeckchen usw.) und praktische Strickereien (Pullower, Handschuhe usw.) und Material zum Stricken schenken?

SOS 36: Familienvater, drei kleine Kinder, Saisonarbeiter, in sehr geordneten Verhältnissen, befindet sidi in äußerst schwieriger Situation. Er will von SOS nichts annehmen, well er ein Pianino (Lau-berger und Gloß, gut erhalten) besitzt, das er verkaufen oder um S 1000.— verpfänden will.

SOS 37: Evangelischer Flüchtlingsseelsorger, selbst Flüchtling, Vater von sieben Kindern, der älteste Sohn vermißt, lebt mit seiner Familie in großer Armut. Sie haben alle Habe verloren. Er war in beiden Kriegen eingerückt und hat ein Herzleiden nach Malaria. Wegen seiner Güte und Hilfsbereitschaft wird er allseits geschätzt und betreut auch katholische und orthodoxe Flüchtlinge, wenn sie um seine Hille bitten. Wir benötigen dringend für Ihn einen Wintermantel. Wer hilft mit einem entsprechenden Geldbetrag oder mit Stoff samt Zubehör?

Aue Hilfe nicht an Redaktion „Die Furche“, sondern d I r e k t an SOS-Gemeinschaft für S o f o r t h 11 f e, Wien I, Herrengasse 14, U 28 4 21, Postscheckkonto: Caritas der Erzdiözese Wien, SOS, 94.206.

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