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SOS ruft...

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SOS-Bericht

SOS 712 „Flüchtlingsfamilie, Vater Dachdecker“: Wir durften dem Vater einen Anzug, einen Wintermantel und Wasche übergeben. Für Mutter und Töchter sind 3 Mäntel, 1 Kleid, 2 Schößen mit Jacken, 2 Blusen und Pullover, diverse Wäsche, Halstücher, Handschuhe und anderes ge-spendet worden. Jetzt haben sie auch wenigstens ein Leintuch, eine Tuchent und zwei PölsterüberzUge. Wir werden weiter helfen. — SOS 714 „Tochter eines österreichischen Generals“: In beispielhafter Hilfsbereitschaft hat ein Herr aus Wien sofort einem Bauunternehmer und einem Arzt in dem steirischen Ort geschrieben. Die Hütte wird auf seine Rechnung instand gesetzt, der Arzt wird sich um die alte Dame bemühen. Es sind zahlreiche liebevolle Spenden an Lebensmitteln, Geschirr, Verbandzeug, Büchern und anderes eingelangt. Auch für Brennmaterial ist gesorgt. Größere finanzielle Hilfe war ebenfalls möglich. — SOS 716 „Witwe mit drei Mädchen“: Wir durften ihr mit Geld, Kleidung und Lebensmitteln reichlich helfen. — Allen Spendern herzlichen Dankl

SOS-Rufe

SOS 742: 71jährige Lehrerswitwe mit 760 S Pension muß für ihre 41jährige schwerkranke Tochter und zwei verwaiste Enkelkinder sorgen. Die Tochter ist herzleidend und hat schwere Gelenksentzündung in den Beinen, sie muß fast den ganzen Tag liegen und kann keiner Beschäftigung nachgehen. Die alte Mutter macht allein die Hausarbeit und alle Besorgungen. Die Tochter hat keine Krankenkasse, die Arztekosten sind kaum erschwinglich. Bei Kriegsende haben sie noch dazu alle Kleidung, Wäsche und Schuhe verloren. Wir bitten für die alte Frau um einen Mantel und ein warmes Hauskleid (Länge 116, Rücken 40), für die Tochter um ein Hauskleid (Länge 130, Rücken 44) und um warme Schuhe sowie um Kleidung und Schuhe für die Enkelkinder, zwei Mädchen (11 und 13 Jahre). Auch geldliche Hilfe wäre vonnöten.

SOS 743: Für den jetzt 93jährigen Oberst ohne Pension, dem SOS bereits vor einem Jahre durch die „Furche“ helfen durfte, bitten wir nochmals um warme Wäsche und Lebensmittel (vor allem solche, die nicht gekocht werden müssen). Der alte Herr bat es sich nicht nehmen lassen, kleine Spenden an SOS zu schicken, zum Dank für die erwiesene Hilfe. Eine Dame, die ihm ab und zu etwas schickt und der er rührende Briefe schreibt, bittet uns, ihm eine Flasche Wein zu senden. Wir bitten, uns dies zu ermöglichen.

SOS 744: 59jährige Heimatvertriebene aus Brünn, lebt jetzt bei ihrer alten, kranken Mutter ohne jedes Einkommen. Sie ist schwer nervenleidend, der Arzt rät dringend zu einer Kaltwasserkur. Aber es fehlt völlig an den Mitteln. Wer hilft uns durch Geldspenden, die Kosten der Fahrt und des Heilaufenthaltes (1200 S) zustande zu bringen?

SOS 745: Einem 75jährigen Ehepaar ist das kleine Schrebergartenhäuschen, in dem sie das ganze Jahr Uber wohnten, abgebrannt. Sie konnten buchstäblich nichts mehr retten, erlitten schwere Brandwunden und mußten ins Spital gebracht werden. Die verheiratete Tochter kann sie nur vorübergehend beherbergen. Im Frühjahr wollen die alten Leute ihre Hütte selbst wieder aufbauen. Es fehlt ihnen natürlich an allem. Sie haben zusammen eine Altersrente von 383 S und 100 S Teuerungszulage. Die Tochter lebt auch in bescheidenen Verhältnissen, eine zweite Tochter ist Kriegerswitwe. Wir bitten um Geldspenden. Kleidung und Wäsche (Mann 1,77, Schuhe 43, Frau 1,66, Schuhe 39), um Bettwäsche, eine Tuchent und warme Decken, Polster und Matratzen für ein Bett (mehr hat in der Hütte nicht Platz) und um notwendigen Hausrat. «

Alle Hilfe nicht an die Redaktion des Blattes, sondern direkt an S O S - Gemeinschaft für Soforthilfe, Wien I, Herrengasse 14/1. Tel. U 20 4 16, Postscheckkonto: SOS 94.206. Erlagscheine werden auf Wunsch zugeschickt. Wir bitten auch um Spesenbeiträge.

Monatsbericht Im November hat die SOS-Gemeinschaft den bisher größten Spendeneingang erlebt: S 95.425.90 in Geld und über 1000 zum Teil größere Sachspenden. Auch eine Anzahl von Firmen hat größere Lebensmittelmengen gesandt. Aus ganz Österreich kommt in wachsendem Maße Hilfe, aber Teuerung und der hereinbrechende Winter haben auch die Zahl der Notleidenden, die sich von SOS Hilfe erwarten, vervielfacht, über zweihundert Menschen sprechen Woche für Woche in der Herrengasse vor, täglich kommen rund dreißig schriftliche Ansuchen. Die SOS-Gemeinschaft prüft jeden Fall; wenn aber wirklich Bedürftigkeit vorliegt, will sie nicht nur ein karges Almosen geben, sondern so gründlich wie möglich helfen, oder besser gesagt: Hilfe vermitteln. Darum bitten, beschwören wir alle Leser, die noch helfen können, wäre es auch mit den geringsten Beitrag: „Tut e t w a s 1“

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