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Das fotografische Lebenswerk Stefan Kruckenhauser.

Das gedruckte Bild im Bildband, der viele BetrachterInnen erreicht, die Fotomontagen für den Österreichischen Schilehrplan - darin sah der Fotograf Stefan Kruckenhauser (1905-1988) das Hauptziel seiner fotografischen Arbeit. Waren seine Jugendfotos noch von der Ästhetik der Kunstfotografie der Jahrhundertwende geprägt, findet der Autodidakt bald seinen eigenen fotografischen Stil: "Das suchte ich in der Photographie: die Natur zu zeigen, wie sie ist. Allerdings letzten Endes natürlich doch gesehen durch mein Auge."

Es ist der Blick eines Wanderers, der Fotograf arbeitet mit der Kleinbildkamera und langen Brennweiten im freien Gelände und erregt mit seiner innovativen Bildsprache Aufsehen. 1937 positioniert sich Kruckenhauser als Pionier der Kleinbildfotografie: die schroffe Berg- und Gletscherwelt im Dialog von Licht und Schatten, arrangiert durch Brennweite und Aufnahmestandpunkt beeindruckt. Die vorliegende Monografie ist geprägt von hoher Wertschätzung sowie akribischer Aufarbeitung des Nachlasses Kruckenhausers. Der bewundernde aber dennoch klare Blick des Salzburger Fotografen, Fotokurators und Medien- und Literaturwissenschaftlers Kurt Kaindl setzt Lese-Zeichen: beim bewussten Blättern in diesem facettenreichen Bildband eröffnen sich jüngeren FotografInnen und KunstliebhaberInnen gut gesicherte Wanderwege durch die Bildbände Kruckenhausers. Maria Emberger, Clemens H. Hutter, Michael Mauracher und Karl Wiesauer schreiben im Vorspann der einzelnen Kapitel österreichische Fotogeschichte ohne dabei die NS-Zeit zu retuschieren. Bisher unveröffentlichte Fotos aus Kruckenhausers Jugendzeit sowie aus seiner Zeit als Kriegsberichterstatter in Russland und Jugoslawien setzen weitere Schwerpunkte des Lebenswerkes, das im Lauf von zwanzig Jahren - von Mitte der dreißiger bis Mitte der fünfziger Jahre - entstanden ist. Kurt Kaindl hat dem "Kruck" als personifizierter Skigeschichte mit dieser Monografie zu weiteren Facetten jenseits des sportlichen Fotopioniers verholfen, mit Exaktheit und dem feinen Gespür des Schülers für die Schätze, die sich sein Lehrer für "später" aufgehoben hat.

Stefan Kruckenhauser: In weiten Linien ...

Das fotografische Lebenswerk, ediert und herausgegeben von Kurt Kaindl

Edition Fotohof im Otto Müller Verlag, Salzburg 2003

136 Seiten, geb., e 37,-

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