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VON NEUEN BÜCHERN

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„Kulturpolitik, Kir*?^**e; C%lmti0*,;-Staatspolitik.“ Von Domw.o öoriis.' Anker-Bücherei,. 1. Band. Heß-Verlag, Base.^45.., fe

Je tiefer die Problematik; ist, vor. dic'/ü.hsl(idie, Geschichte unserer. .Zeit stellt! - nibet'\ kommen wir jenen' großentGpisfcr'n.y.'Sic !-mit-klarem Blick tr'otz aller 'iVtgeSchichtlr'cben “Bindungen den “Weg in das Cba'as.. vor 'sieb Valien-; den Europa mitten iftVcifc^jS; Vöi^sihTitfrtauiflel v betreten hatte. Donosö ■ Cor't0-/g.eihy;f.i. zu diesen, großen Geistern, die aus den sAli^wn ünf'dödi so unergründlich tiefen v Voralj^ti'unfi^o,.,'vpie das Christentum den G^arikejvjder GfiSclii^ts-philösophie zugrunde legt-,;^ E'fliefr'ntiijsseii gelangen, deren volle. BejJeiuiUjiLg“' \VteU8j$„:ij&*-unseren Tagen klar wird, -ßonto'so^Corres, .Sgjat?-. einer der Rufer in der Wliste.^iner-XeWnsz^,:“ •; dessen Stimme nur an w^'nfge.'Öftren arid^“''rtgch* weniger Herzen drang. Betnifc'ist -tfs-.ertcbätttprtii^': seine Schriften-zu le^;r(. Er'sptlte 'zu^'Virne^r • und Wecker unserer Zcjr, werden. .

Die beiden umfangre/ikch. Briefe aus derrt: Jahre 1852 und die Aphorismen, die“ .Ji\e'r. vV^^'j öffentlicht werden, . gehören' wejin, 'min.' Grundgedanken aus dem Ze'Hbe$jtg'ten. hera'us'~, zulösen versteht, zum Tiefsten,-' •w'äs' iudt^u,Bfe?S unsere gegenwärtige Kukll*fp?lte ./jSk^;;wft^ejft.'. kann. , F. A,; W;:c,f^;h^.ie:^i:'i:

„Hitler in uns selbst.'' v-V/ön^ Max -P i ta'jr^.'? Eugen Rentsch Verlag„ E-r.fcnbad^:7.üridi^''',-.rf-.“

Der 1 ;tel .des Buches1 istä&ute: jdjön; 2)(i'tjnpßi Schlagwort geworden und .'hat, sich. ,gldijs;trn. selbständig und unabhängigi-yptjVluhalc^iem^iht.. Das mag dem Buch einerseits -'zu'. einer 'gjrÖoer'isti Bekamit'neit verhplfen' t'unq“ /, andererseits' ' es leicht mißverstehen lassen. Der Gedankengang' ist ungefähr mit dem Satze äiigedeutei.) den der' Verfasser in vielfachen Variationeii so lind ähh-lieh ausspricht: „Die.. Kontinuität, durch welche die Antike zu dem Christentum hingeführt, mit ihm vereinigt und in die Gegenwart gebracht worden war als das antik-christliche Menschenbild, diese Kontinuität ist zsjiwochejfoi'.^Sj; 45S) ^ Älwrtj in einer, Wcjt d£r Z^ainnjenj^ng;, losigke'it. Als Ausdrück nach jeder Richtung hin muß Hitler und die durdi ihn sich offenbarende Welt angesehen werden'. Der Mensch .“ist der Diskontinuität verfallen. Diese These wird nach allen Seiten hin • beurteilt, beleuchtet i und an ihren symptomatischen Äußerungen erklärt. Zur Konstatierung dieser Tatsachen ist i das Buch äußerst interessant tind gibt' sicher '“viel zu denken. Es fehlt aber der-:großc packende Schluß, der es versteht,- den Weg aus dem Abgrund, den Weg vop -der -DiskorM-inuität zur Kontinuität und seine Möglichkeit ebenso überzeugend zu weisen.

Professor Dr. Leopold L c n t n e r

„Die Macht des Wortes.'' EineSprachoziolo^ie von Torgny T. Segerstedt. Pan- Verlag, Zürich 1947.

Der Verfasser Universitäts'p'rofeSsor “itt

Upsala — beschäftigt sich -'mit-'der Frage der sozialen Funktion der Sprühe -. und zeigt, wie in der Sprachforschung Soziologie tuid Psychologie aufeinander angewiesen, sjind. Das.. Budi. hat Wert für eine. Fadibibliothek oder einen besonders interessierten Leser, Der Titel fäÜ.t ein so wissenschaftliches Buch nicht vermuten.

Dr. 7. Jant'scH *

„Kulturgeschichte des Balletts“. Von Joseph Gregor. Gallus-Verlag. Wien 1946.'

Das Buch' hält mehr, ils'det Tite dem Laien verspricht, der gewöhnlich -beim Worte Ballest an eine der Vergangenheit angehörende, der Gegenwart, fremd gewordene Gattung des thea7 tralischen Tanzes denkt,. Der Verfasser gibt mit seinem Buche eine Geschichte der Schautanzkultur (im Gegensatz zy der des Gesellschaftstanzes) auf breitester Basis. Ein Werk, in das man sich geradezu einlebt, sö farbig und lebensvoll spiegeln sich die Epochen' in ihren Biliett-formen. Dies ist der' Lertgedamke des Buches: wie prägt sich. Kultur-in der nur-'der*- Tanze möglichen Erhöhung- des. Lelaensgefühls aus.-OaS; wertvolle Buch wendet sich als ein Mahnruf an eine dem Intellekt verfallene Zeit. Die Urquellen der Künste sind für -breiter Schichrerwschon lange versiegt. Da verweist der Verfasse gerade auf jene Kunstforjn, du; den weitesten Abstand vom begrifflichen Wprtfchat, die.,sich ihr.en ur-sprünglidien Charakter _ reiner Ausd.ruckskultur. des menschlichen Körpers' am zähesten bewahrt hat. Gerhard Hauptmann hat in-seiner ..Pi-ppa“ den dämonischen Tanz. Sls. - Überwindung j?r Schwere gefeiert.. Der ..Tanz wird zu dieser Grundfrage der .menschlichen. Kultur injmer noch Beziehungen aufrechthalten. Immer, selbst in seiner galantesten Form, wird“ er einige typische Grundformen-der-Kultur; Liebeswerben und Kampf, Anbetung, und Durchbrechung der

Y^Seffranke; der . menschlichen Kreatur ausdrücken “ wollen.“ Mit s'ofchen Fragen, die das von Fülle j),dejt Materials strotzende Buch (289 Bilder) auf-/■'wirft, wendet sich Gregors Buch an alle, die denr '.Wesen der menschlichen Kultur Interesse „ entgegenbringen. Dr. Robert M ü h 1 h e r

... ,iWiener Madonnen“, Von Amseln Weißen-'.-h'o fer,v Wolfrum-Verlag,- Wien. 32 Textseiten ^und;'32-V9Htode;. i'.

Wenn min.' die Meisterwerke auf sich wirken läßt, dciren Wiedergabc hier zu einer wunder-■i vollen,' 'Bil-dcrrcilic 'gefügt ist, diese Schongauer, ;..Düi:er;“ A'ltdorfer 'und weiter die Schar der ;:,G,r^^iri. ^lerauf bis zu Maul.bertsch und Führich, :“'Wiwt',}hanUwie.de,r einmal beglückend daran er-Vihaeift,'.'Reichen -kostbaren Schatz an edelsten rfKiifl.s.r^erken ^vieler Jahrhunderte Wien be-•wsjJb^Jj?{li^ndie . dieser Schöpfungen sind heute ^']pnserfTi'i'r,\Y;pUe'. fso vertraut, daß sie völliges wge^ig^s' .Gtriieiiigut geworden sind, andere :^iat^ixxa:'sind• allgemeinen Kenntnis noch “•1iic^t'sJ''.n'ihegeSra.cht^ wie sie es verdienen. Es ;;wÄre;'efttmaf'.eine Erhebung lehrreich, wie viele .-:Wiener ;-H,'von einem größeren heimatlichen Be-j^k'iÄn.gsk'rei's nicht zu reden — eine sichere ^VarsteUürtg von dem rührend schönen Krippen-. biTde des Meisters des Albrechtsaltares aus dem ^Kl^sterrieüberger Stiftmuseum haben oder etwa von Mamardis ; lieblicher „Madonna mit den .'.j.ngelh . Aber auch dem Kunstfreund, der diese ''Werke all? kennt, gibt diese historisch geord-.'^nete Schau- der Madonnenbilder aus Wiener Be-, sitz neuen-Genuß„ dieser durch die Zeiten un-aufhörlidr aus “ künstlerischer Begeisterung er-;,kifngende Lobpreis Märiens. Kein besserer .Dolmetsch könnte durch diese Bilderreihe begleiten als der Verfasser dieses schönen Buches, das in

seinen farbigen Bildwiedergaben und seiner sonstigen Ausstattung die beginnende Überwindung der bisherigen, die österreichische Buchproduktion schwer drückenden technischen Schwierigkeiten anzeigt. f.

„Auszug und Heimkehr des Jodok Fink.“ Von Johannes F r e u'n b i c h 1 e r. Rainer Wunderlich Verlag, Tübingen 1942.

Schade, daß in soldi feinem Budie etwas stört: Der Name einer historischen Persönlichkeit von der Bedeutung des heute noch in allgemeiner Erinnerung stehenden gewesenen Vizekanzlers der ersten österreichischen Republik, darf nicht einer beliebigen Romanfigur gegeben werden. Der Titel des Buches ist irreführend. Der Buchinhalt hat nichts mit dem großen Vorarlberger Volksmann Jodok Fink zu tun. Im übrigen sind diese Erzählungen urwüchsig und drollig. Der Held des Buches geht einen Parzivalgang. Brennende Sehnsucht hatte ihn fortgetrieben nach den Städten der Weite. Betörend ist dieser Aufbruch in das lockende Sodom, erschütternd die Entzauberung der Großstadt, sjlig die Heimkehr zum Frieden der heimatlichen Landschaft mit dem Amen, das die Stimme der Mutter leise dazu sagt. Anton Pauk

Abraham a Sancta Clara: „Wörtl der Welt, gereimte Spruchweisheit.“ Herausgegeben von Emil P i r c h a n. Amandus-Edition, Wien.

Abraham a Sancta Claras unerhörte Sprachgewalt hat nicht nur in seinen, von den Zeitgenossen bewunderten Reden, sondern audi in seinen viele hundert Bände umfassenden Schriften Ausdruck gefunden. Schiller hat sie bekanntlich für die Kapuzinerpredigt verwertet und Goethe sagt von ihnen: „Es ist ein so reicher Schatz, der die höchste Stimmung mit sich führt.“ Aus diesen Werken hat Emil Pirdian eine ungemein gut abgestimmte und charakteristische Auswahl getroffen. Hier einige Beispiele:

„Wenn sich vom gesalznen Meer Eine Wolke tut erheben Und sie regnet dann herab, Süßes Wasser tut sie geben.“

(Aus „Stern Maria“)

„Ein Ring von Zink kann an den Händen Als war er echt, die Augen blenden. Da doch kein Gold der güldne Schein: So kann die Schönheit der Gesichter Besiegen viele Augenlichter Doch ohne Wert der Tugend sein.“

(Aus „Etwas für alle“) „Moneten hin, Mars her, Mors gilt um vieles, vieles mehr.“

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