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Wege in die Heilige Schrift

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DIE WELT DER BIBEL. Kleinkommentare zur Heiligen Schrift. Herausgegeben von E. Beck, W. Hillmann, E. Walter.

ISRAEL IN DER GESCHICHTE. Von J. Venard CJM. Aus dem Französischen übertragen und bearbeitet von E. Beck. 96 Seiten.

DIE ZEUGEN DES GOTTESSOHNES. Die Evangelien nach Markus, Matthäus und Lukas. Von de Vaulx und Ch. Deville. Aus dem Französischen von A. Baum. 108 Seiten.

DIE MUTTER DES ERLÖSERS. Ihre biblische Gestalt. Von K. H. Schelkle. 96 Seiten.

Alle: Patmos-Verlag, Düsseldorf. Preis je 5.80 DM.

Es gab und gibt schon Reihen dieser Art mit mehr oder weniger ähnlicher Zielsetzung (z. B. „Biblische Schatzkammer”, Herder: oder die VI. Reihe in der Enzyklopädie „Der Christ in der Welt”, herausgegeben von J. Hirschmann). Aber für das Buch der Bücher kann nie genug geschehen, wenn es nur mit Verantwortung geschieht. Und das darf man hier gern bestätigen. Es ist keine billige Popularisierung der Bibel, aber ebe :so wird der andere Fehler vermieden, über einem Vielerlei an Einzelwissen die große heilsgeschichtliche Linie außer acht zu lassen. Schon Namen wie E. Walter (Mitherausgeber) und K. H. Schelkle (Verfasser des Bändchens über Maria) bürgen für Qualität. Aber auch die Uebertragungen (oder Bearbeitungen) aus dem Französischen verraten den geschulten Blick für das Echte und Dauernde. Der Patmos-Verlag übt ja seit Jahren eine hervorragende Vermittlertätigkeit zwischen französischer und deutscher Geistigkeit aus, für die ihm der besondere Dank aller Wissenden gebührt. Es sei nur, für biblische Themen, das ungemein anregende Buch „Biblisches Denken und hellenische Ueberlieferung” (übertragen von Fr. Stier) genannt. — Die Dreiteilung der neuen Kleinkommentarreihe (Einleitungsbändchen über den religionsgeschichtlichen Hintergrund usw.; Einführung in die einzelnen Schriften des Alten und Neuen Testaments; dazu dann noch Arbeiten, in denen biblische Theologie für Seelsorge und Leben in zusammenfassender Thematik fruchtbar gemacht werden soll) schafft Ordnung und gute Uebersicht. Die drei vorliegenden Bändchen entsprechen diesem Plan:

Man kann auf knapp 90 Seiten kaum mehr zur Geschichte Israels sagen; im zweiten Bändchen tritt Eigenart und charakteristischer Unterschied der synoptischen Evangelien klar hervor. Das Beste ist wohl das Bändchen von Schelkle über die Mutter des Herrn: Hier steht kein überflüssiges Wort, und doch vermag diese heilsgeschichtliche Schau der Mutter des Erlösers mehr von ihrer unvergleichlichen Würde zu erschließen als Dutzende von billigen Panegyriken. — Wir wünschen der verheißungsvoll begonnenen biblischen Reihe einen guten Fortgang zur Förderung eines echten Mitlebens mit der Bibel!

DIE HEILIGEN DES ALTEN TESTAMENTS.

Von Jean Daniėlou. Schwaben-Verlag, Stuttgart. 143 Seiten. Preis 7.90 DM.

Der Verfasser hat schon manches Werk vorgelegt, das durch kühne Perspektiven überrascht und Festgefahrenes wieder in heilsame Bewegung bringt (vergleiche vor allem das im gleichen Verlag in deutscher Uebersetzung erschienene „Vom Geheimnis der Geschichte”!). Auch dieses Bändchen ist dem Lieblingsthema des Verfassers gewidmet: dem Verhältnis von Profangeschichte zur -Heilsgeschichte, diesmal in lebendigen Gestalten illustriert (Abel, Henoch, Noe, Job, Melchisedech, Lot, die Königin von Saba). Besonderes Interesse dürfte bei Nichttheologen finden, was auf S. 61 S. über Danel-Daniel gesagt wird. — Gewiß ist all das nicht so aufregend neu, wie das in französischen Büchern hingestellt zu werden pflegt und wie manche zuweilen meinen; vor allem, wenn man das Alte Testament nicht irrtümlich mit Abraham oder gar erst Moses beginnen läßt, sondern die „Gottesbünde” in ihrer heilsgeschichtlichen Ordnung sieht. Nicht bloß Psalmen und Propheten und Weisheitsliteratur, sondern schon der Pentateuch in allen Partien haben „kosmische” Weite, und gerade der oft als „starr” bezeichnete klare und eindeutige Monotheismus des Alten Testaments gibt die einzig tragbare Grundlage für den Weltanspruch auf alle Bereiche der Schöpfung und damit auf alle Menschen, die Israel ja nur als „priesterliches Volk” vor diesem Gott aller vertreten soll, bis der Eine aus Israel diese Stellvertretung in einzigartiger Weise aufnimmt „für die vielen”, das heißt für alle und alles. — Der Verlag verdient auch für diesen „Danielou” unseren Dank, zumal er seit Jahren mit unseren besten Verlagen mitbaut an jener Verbindungsbrücke zwischen französischer und deutscher Theologie und Seelsorgearbeit, die wir nicht mehr vermissen könnten!

MEDITATIONEN ÜBER JOHANNES. Von Richard Gutzwiller. Verlag Benziger, Einsiedeln— Köln. 362 Seiten. Preis 9.40 sfr.

Wer die vorausgehenden Bücher von Gutzwiller kennt, wird dies sein Testament mit großer Freude entgegennehmen, freilich auch mit einem großen Bedauern, daß, mit seinem Tod in diesem Jahr, ein Priester und Seelsorger verstummte, dem ein seltenes Charisma echter, lebensnaher Verkündigung geschenkt war. Diese Botschaft darf nicht verstummen, der Tote muß und wird weiterverkünden und noch Tausenden luihrer sein in biblische.Tiefen. Nach dien Büchern über Matthäus („Jesus, der Messias”) und zur Apokalypse („Herr der Herrscher”) haben die „Meditationen” zu Matthäus und Lukas eine Methode der Einführung und Aufschließung entwickelt, die nun bei Johannes ihre Meisterschaft erreicht. Hier spricht ein „johanneischer” Mensch, aber ohne der naheliegenden Gefahr zu erliegen, sich selber in Johannesworten zu spiegeln. Was er in der Einleitung vom Mystiker Johannes sagt, darf man wohl auch in abgewandelter Form auf den Verfasser selber anwenden. Hier ist solide Bibeltheologie umgesetzt in seelsorgliche Fruchtbarkeit, längst Vertrautes bekommt neuen Glanz, oft Ueberlesenes wird in seinem reichen Goldgehalt sichtbar gemacht. Möge gerade dieses Bändchen, an dem sich der nimmermüde Verkünder „zu Tode geschrieben” hat, ‘jenes Leben wek- ken und nähren, von dem das Johannesevangelium vom Prolog bis zum Epilog randvoll ist. — Der Verlag verwaltet in den Büchern Gutzwillers ein wertvolles, verpflichtendes Erbe: Mögen recht viele, Seelsorger und Laien, an diesem Erbe sich innerlich bereichern, vor allem am unseres Erachtens kostbarsten Stück dieses Erbes, an den Meditationen über Johannes!

DAS HEILIGE LAND. Ein Pilgertagebuch. Von Johannes Benedikt. Ars sacra, München. 192 Seiten. Preis 8.40 DM.

Vom unsterblichen Pilgertagebuch der Aetheria bis in unsere Tage haben gelehrte und fromme Palästinapilger andere nicht so glückliche Zeitgenossen an ihren Erlebnissen teilnehmen lassen. Hier ist ein Pilgerbuch eigener Art, eines „von innen” und darum auch eines „nach innen”, so daß man am Schluß der Betrachtungen es kaum mehr bedauert.

die wirkliche Pilgerfahrt nicht machen zu können, da man zum Verständnis der wirklicheren gekommen ist und das „Heilige Land der Seele” neu entdeckt hat: in Bethlehem, auf dem Tabor, auf dem Oelberg . .. Es gibt vielerlei Menschen, und darum wird es auch (hoffentlich!) solche geben, denen diese ehrfürchtigen, verhaltenen, zuweilen fast überzarten Pilgermeditationen Freude bringen. Möge das Buch diese besinnlichen Leser finden, möge es solchen Menschen oft geschenkt werden. Die bei diesem Verlag schon selbstverständliche feine Aufmachung macht das Büchlein zu einem vornehmen Geschenk.

MENSCHEN UM UNS. Von Victor E. Portes.

Verlag Wilhelm Braumüller, Wien-Stuttgart. 295 Seiten. Preis 112 S.

Der Verfasser, ein Altösterreicher, hat in seinem Leben viel und scharf beobachtet. Das unentwirrbare, vielschichtige Völkergemisch der Donaumonarchie war ja ein reiches Feld für Beobachtungen soziologischer und psychologischer Natur. Die Summe von Erfahrungen findet sich in diesem Buch: Eine Typenkunde, entstanden aus flüchtigen Notizen, die sich dann zu einer umfangreichen Niederschrift verdichteten. Ihr erster Teil führt in die Seelenkunde „von Jedermann” ein, flüssig und verständlich, während der zweite die „Menschen um uns” schildert. Das Buch will weder bestehende Lehrmeinungen erhärten noch bestreiten. Es möchte, und das gelingt ihm vollauf, dem Leser einen Einblick in verschiedene Charakter- und Seelentypen geben. So schöpft man aus der Darstellung nicht nur Menschenkenntnis, sondern auch vertiefte Selbsterkenntnis.

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