
Welttag des Buches: Aufblickende Lesende
Der 23. April gilt als Welttag des Buches. Welche Rolle Bücher schon lange spielen, zeigt ein Blick in die Kunstgeschichte. Auch die Unterbrechung des Lesens wurde dargestellt.
Der 23. April gilt als Welttag des Buches. Welche Rolle Bücher schon lange spielen, zeigt ein Blick in die Kunstgeschichte. Auch die Unterbrechung des Lesens wurde dargestellt.
Neuerdings sieht man so viel private Bücherwände wie selten: Bei Videokonferenzen von Homeoffice zu Homeoffice, bei Skype-Zuschaltungen im Fernsehen. Manchmal kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, hier werde bewusst einiges zur Schau gestellt. Das ist eigentlich nicht neu, zeigt ein Blick in die Kunstgeschichte, genauer in die Porträtmalerei. Denn wenn Bücher im Porträtbild abgebildet wurden, deuteten sie – wie auch die Kleidung – die soziale und ökonomische Stellung der jeweils Abgebildeten an.
„Im weltlichen Zusammenhang sind Bücher in Gemälden oft – wie dargestellter Schmuck oder miterblickte Kunstwerke, ostensive Architektur oder eindrucksvolle Möblierung – ein Ausstattungsstück der Bildung und des Geschmacks. Richter und Bürgermeister, selbst Priester oder Gelehrte lesen nicht, sie haben Bücher. Das muss genügen um anzudeuten, dass sie des Lesens mächtig sind“, schreibt Ulrich Johannes Schneider, Direktor der Universitätsbibliothek Leipzig, und vielleicht hat sich in all der Zeit ja gar nicht viel geändert.
Im christlichen Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, so Schneider, werden in Bildern jedenfalls sehr häufig Bücher dargestellt, „ihre Präsenz sowohl in Miniaturen wie in Fresken, Zeichnungen und Gemälden verdankt sich einer kulturellen Aufladung von Büchern als religiösen ebenso wie literarischen, wissenschaftlichen, poetischen und mythologischen Elementen, Werkzeugen und Ereignissen.“
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