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Entdeckerfreuden unterm Sonnenschirm

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Von wilden Tieren wimmelnde Urwälder und freundliche Wilde, gewissermaßen vor dem Sündenfall, findet der 15jährige Portugiese Gil Eanes am Ziel seiner Beise vor. Er fährt nämlich als Page von Diego Cao, dem Entdecker des Kongo, auf dessen Ka-ravelle mit.

Peter Forbath hat mit dem Boman „Der König des Kongo” ein dickes Buch für stille Leseferien geschrieben, die sich ja mit Biesenschritten wieder einmal nähern. Wie es sich für einen aufgeweckten Jungen gehört, findet der junge Gil kurz vor der Katastrophe stets einen Ausweg zwischen den Machenschaften von intrigierenden Kongoprinzen, bornierten Missionaren, bösartigen Zauberern, habgierigen portugiesischen Händlern und den unvermeidlichen Mißverständnissen zwischen den Guten.

Der Autor läßt so gut wie kein Klischee aus. So bleibt Gil denn im Kongo und stellt siph immer wieder auf die Seite der (guten) Kongolesen, um ihnen zu helfen, sich zu wehren, was anscheinend die armen Neger allein nicht fertig bringen. Vergeblich, denn am Ende seines Lebens tut sich eine neue Gefahr für die Kongolesen auf, die er nicht mehr bannen kann. Ein neues, für die Afrikaner besonders schreckliches Zeitalter, nämlich das der Sklaverei, beginnt: Brasilien wurde entdeckt, kolonisiert und braucht nun viele, viele Sklaven.

Eindrucksvoll ist nicht zuletzt die Kunst Forbaths, alle Klippen linker und rechter political correctness zu umschiffen. Das läuft freilich auf „Nicht Fisch, nicht Fleisch” hinaus. Die Geschichte des Kongo erfährt man nur in den ganz großen Zügen.

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