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Spuren von Lustigkeit

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Regimenter von Lustspielautoren leben von den Mißverständnissen, die sich dadurch erzeugen lassen, daß in Sekundenfolge durch Türen ab- und auftretende Personen teils aneinander vorbeigelenkt, teils aufeinandergehetzt werden und liegengelassene Kleidungsstücke anderen, Verwirrung stiftend, unter die Augen kommen, während die rechtmäßigen Fligentümer ihr G'wand vermissen. Und so fort, bis zum erlösenden Finde. Die I loffnung, das Verfahren könnte sich so totlaufen, daß es ohne neue Einfälle nimmer weitergeht, ist müßig.

Auch Heinz Petters trägt derzeit im Volkstheater unermüdlich Kleidungsstücke kreuz und quer über die Bühne - so, wie es sich zwei angeblich britische Autoren namens Anthony Marriott und Bob Grant für ihre Farce „Der Zimmerheld” ausgedacht haben. Von britischem Flumor ist dabei nämlich nichts und von Humor überhaupt nur wenig zu bemerken. Spuren von Lustigkeit stehen in keinem Verhältnis zur Quantität der eingesetzten Turbulenz.

Dabei steigt die Spannung: Wird uns die Lösung des Rätsels zuteil werden, warum sich 1 Ieinz Petters, statt eines seines Könnens und des Anlasses würdigen Stücks von Raimund oder Nestroy, angeblich höchstpersönlich ausgerechnet dies ausgesucht hat, um seinen 65. Geburtstag zu feiern? Werden wir die Szene sehen, die Rmmy Werner veranlaßt haben könnte, diesen Text zu inszenieren? Wird irgend etwas geschehen, was den Flinsatz so guter Schauspieler wie Brigitte Swoboda, Brigitte Neumeister oder Toni Böhm echtfertigt? Nichts davon war uns beschieden. Bleibt nur die Frage, ob wenigstens die Einnahmen die in sie gesetzten Floffnungen erfüllen.

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