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Als grausamstes und brutalstes Jahr in der Geschichte der modernen Medien bezeichnet das in Wien ansässige International Press Institute IPI das Jahr 2006. Mit hundert getöteten Journalisten wurde im vergangenen Jahr ein trauriger Rekord erreicht.

Ein weiterer Indikator, dass es weltweit um die Pressefreiheit schlecht bestellt ist und dass der Internationale Tag der Pressefreiheit, der auch heuer am 3. Mai begangen wird, noch lange notwendig bleiben wird.

Allein im Irak starben 46 Journalisten, in Fernost liegen die Philippinen mit zehn toten Medienleuten an der Spitze, in Südasien "führt" Sri Lanka mit fünf Ermordeten. Auch wenn das IPI für China 2006 "nur" zwei getötete Journalisten registriert: Die Zahl an gewalttätigen Übergriffen gegenüber Journalisten lässt das Bild nicht schöner werden; und vor allem die Zensurierung(sversuche) des Internets machen China zu einem der unfreiesten Länder, was die Pressefreiheit betrifft.

In Afrika nennt das IPI vor allem Simbabwe, in dem die Gesetzeslage die Medien erstickt habe, und auch im Sudan sei die unabhängige Berichterstattung wegen der Verfolgung von Journalisten nahezu verstummt.

Zwei tote Journalisten im Jahr 2006 stellen Europa nur scheinbar das kontinental - relativ - beste Medienfreiheitszeugnis aus. Denn der spektakulärste Journalisten-Mordfall des Jahres 2006 ereignete sich hier: Der Tod von Anna Politkowskaja in Moskau war ein Menetekel für die Medienlage in Russland. Das IPI liefert auch hierfür brutale Zahlen: 43 Morde an Journalisten in Russland seit 1997 registriert das Pressefreiheitsinstitut.

Medienfreiheit ist ein unabdingbares Menschenrecht - und ein Symptom für die Freiheit einer Gesellschaft an sich. Einmal mehr muss konstatiert werden: Die große Mehrheit der Gesellschaften dieser Welt bleibt diesbezüglich weiterhin schwer krank.

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