Alle Jahre wieder ...

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... kommt das Christkind - äh: die staatliche Bescherung namens Presseförderung. Und alle Jahre wieder wissen die Beteiligten, dass das System, nach dem die spärlichen Geld-Gaben der Bundesregierung an die Printmedien verteilt werden, jeder Vernunft spottet. Insbesondere die "Besondere Presseförderung" für Tageszeitungen sollte endgültig ausgedient haben: In der Vergangenheit erwies sich diese Subvention als staatliche Garantie zur Lebensverlängerung parteinaher Tagblätter. Zuletzt wurden auch einige der Qualitäts-Tageszeitungen vom "besonderen" Subventionstropf abgehängt, weil sie zu viele Inserate im Blatt aufwiesen: Der Standard und die Salzburger Nachrichten schauten so durch die Finger; laut APA empfahl der zuständige Beirat heuer, dem WirtschaftsBlatt keine und der Presse nur eine um zwei Drittel gekürzte "Besondere Presseförderung" zukommen zu lassen.

Reformvorschläge liegen seit Jahr und Tag auf dem Tisch, zumal ja auch die Wochenzeitungen, die bisher überhaupt keiner "besonderen" Förderung würdig waren, unter den derzeitigen Bedingungen leiden: Als die Bundesregierung vor drei Jahren die verbilligten Postzeitungstarife - die natürlich eine versteckte Subvention für die Zeitungen darstellten - überfallsartig abschaffte, mussten das die Printmedien schlucken. Eine der - längst auf dem Tisch liegenden - Vorschläge zur Reform der Presseförderung sieht denn auch vor, den Vertrieb der Zeitungen finanziell zu unterstützen.

Als weitere Säule soll "Qualität" gefördert werden, etwa durch Unterstützung von Auslandskorrespondenten: Heimische Medien sollten nicht zu Abschreibstuben internationaler Nachrichtenagenturen verkommen...

Eigentlich müsste eine hohen Qualitätsstandards verpflichtete Presse auch im ureigensten Interesse des Staates liegen. Die Verschiebung der Reform der Presseförderung auf den St. Nimmerleinstag spricht allerdings eine andere Sprache.

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