Allein der Körper spricht

Werbung
Werbung
Werbung

Eine Prostituierte mit ihren beiden Liebhabern am Strand des Lebens.

Als Stephanie erfährt, dass ihre Mutter im Sterben liegt, kehrt sie an ihren Heimatort im Norden Frankreichs zurück. Es ist gleichsam eine Reise in eine schmerzhafte Vergangenheit, als sie noch Pierre war. Begleitet wird Stephanie von ihren beiden Liebhabern, dem aus Russland geflohenen Michail und dem aus Nordafrika stammenden Jamel. Im Mittelpunkt von Sébastien Lifshitz' drittem und schönem Spielfilm stehen drei in der Seine-Metropole gestrandete Außenseiter. Stephanie ist eine transsexuelle Prostituierte, Jamel verdingt sich ebenso als Gelegenheitsstricher und Michail jobbt als Tellerwäscher. Doch sie finden und halten zueinander. Nicht das Anderssein, sondern Liebe, Familie, Tod und Trauer sind die Themen von "Wild Side". Vieles im Film bleibt ungesagt, in nicht chronologischen Rückblenden bekommen wir nur Hinweise auf die einzelnen Biografien. Eine gemeinsame Sprache zur Verständigung fehlt, die Kommunikation erfolgt über den Körper. Es ist Lifshitz hoch anzurechnen, dass er gerade die Szenen, wo viel nackte Haut zu sehen ist, in ihrer Intimität filmt. Mitverantwortlich dafür ist Kamerafrau Agnés Godard, die einprägsame Bilder findet. Die Bande zwischen den dreien ist zerbrechlich, wohin der Weg führt, ist ungewiss. Und doch überwiegt die Hoffnung, wenn am Ende die Sonne auf die Gesichter der Schlafenden scheint.

WILD SIDE

F/B/GB 2004. Regie: Sébastien Lifshitz. Mit Stephanie Michelini, Yasmine Belmadi, Edouard Nikitine. Verleih: firstchoicefilms. 94 Min.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung