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Montag, 29. August, sechs Uhr früh: Ein denkwürdiges Ereignis in Österreichs Mediengeschichte? An diesem Tag und zu jener Stunde ging auf den Österreichfenstern der Privatsender sat.1, ProSieben, KabelEins und natürlich im Wiener Ballungsraumkanal Puls tv das erste österreichweite Frühstücksfernsehen on air.

Kein denkwürdiges Ereignis. Denn was in dem auf landesweit aufgemotzten Café Puls ein harmlos plauderndes Pärchen dem schlaftrunkenen Zuschauer bot, war keines Aufstehens wert.

Café Puls ist einer der vielen Versuche, privates Fernsehen hierzulande zu positionieren - und er scheiterte - jedenfalls nach Folge eins - einmal mehr an den deutschen Vorbildern: Warum kommen Österreichs Private fernsehmäßig so oft in Billigsdorfer-Manier daher?

Im Grunde besteht Café Puls (von 6 bis 9 Uhr auf Sendung) aus einer sechsmaligen, halbstündigen Wiederholung. Obwohl das Moderator(inn)en-Pärchen schon live da ist, sind sogar die Ansagen jede halbe Stunde mehr oder weniger gleich. Die Beiträge sowieso: Milch-Cocktails statt Wodka, ein auch beim sechsten Mal peinliches Product Placement eines Tiroler Glas-Konzerns, die uns Strass als edlen Schmuck einreden wollte, eine Selbstbräunungscreme, die eine "Ärztin für ästhetische Medizin" empfiehlt, etwas über Schokolade, etwas anderes über Justin Timberlake und dann noch Ivana Ilic, die uns mit ihrem Horoskop weiter einschläferte.

Sogar die Verkehrsnachrichten, mit denen sich Café Puls aktuell positionieren könnte, kommen als gelesene Informationen daher - und die News, die jede halbe Stunde neu, aber auch irgendwie gleich präsentiert werden, erwiesen sich gleichfalls als allzu unerhebliche Kost. Nachrichtenbedürftig, wie wir sind, werden wir uns uns weiter an die Journale auf Ö1 halten.

Statt dieses Café Puls anzuschauen ist eines ganz sicher besser: Schlafen.

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