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Ottfried Fischer ist nicht zu übersehen. Der bayerische Kabarettist ist im deutschsprachigen Raum ein TV-Schwergewicht. Laut einer September-Ausgabe von TV Today sieht jeder zweite Deutsche gern dem "Bullen" bei seinen Ermittlungen zu. Auch in Österreich dürfte es der Fans zahllose geben, schalteten doch erst kürzlich 1,6 Millionen Patschenkino-Liebhaber ORF1 ein, um Bruno Berghammer bei seinen Ermittlungen zuzusehen.

Die Mischung aus physischer Schwerfälligkeit gepaart mit schlitzohrigem Verstand und bissigem Humor funktioniert dermaßen perfekt, dass TV-Produzenten auf den geldbringenden Zug aufsprangen und ein paar Klone vom Stapel ließen. So geht "Otti" Fischer nicht nur als Kommissar von Tölz seinem kriminalistischen Gespür nach, sondern ist eben einmal als "Pfarrer Braun", dann als Journalist im "Pfundskerl" oder, wie am vergangenen Freitag, als erfolgreicher Krimibuchautor in "Der Bestseller" zu sehen.

Folge drei dieser Serie spielte übrigens in unserer schönen Bundeshauptstadt. Als Leo Leitner musste Fischer eineinhalb Stunden im Fiaker unterwegs sein; die morbide Seite von Wien wurde genauso bemüht, wie sein Ruf als ehemaliger Tummelplatz für Spione. Von wegen, wir "wollen keine Klischees breittreten" (O-Ton Regisseur Dirk Regel). Dass dann noch ein aus den dreißiger Jahren des vergangen Jahrhunderts entsprungener Zeitungsjunge auftauchte, bedarf keines weiteren Kommentars. Die Handlung kann man getrost vergessen, denn wo Fischer drauf steht, ist der "Bulle" drin. Die Auflösung des Mordes fällt ihm wie immer in den Schoß. Auch das Mienenspiel ist nicht wirklich seins, schon eher die trockene Beiläufigkeit, mit der er sogar Liebeserklärungen von sich gibt. Bei aller Kritik ist es immerhin tröstlich, dass die Marke Ottfried Fischer Kakerlaken fressende Dschungelkönige schlägt.

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