Die Berlusconi-Show

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Als Diskussionsbeitrag zur ORF-Wahl startet Polyfilm den satirischen Dokumentarfilm "Viva Zapatero!".

Nur 2700 Menschen schluckt das Auditorium in Rom, bis der letzte Stuhl besetzt ist. Die weiteren 15.000 Interessierten werden keinen Platz mehr finden, aber zuallererst geht es um ein Signal, um Protest. Und das Spektakel, das im Auditorium stattfindet, wird auch per Leinwand übertragen: vor das Auditorium, in italienische Theater und per Satellitenfernsehen in die weite Welt. Was derart viele Menschen sehen wollen, ist ein Programm, das aus dem italienischen Fernsehen vertrieben wurde. Eine Satiresendung, die Rai3 zwar traumhafte Quoten einbringt, Silvio Berlusconi jedoch auf die Zehen tritt. Der Sender wird wegen Verunglimpfung der Regierung und Vulgarität auf eine Entschädigung von 20 Millionen Euro verklagt; RaiOt, die quotenstarke TV-Show der Komikerin Sabina Guzzanti, wird nach nur einer Episode abgesetzt. Und auch wenn die Klage abgewiesen wird: Die Show findet nicht mehr ins Fernsehen zurück.

Dafür sind die Ereignisse nun Grundlage für einen Dokumentarfilm, der sich mit der in Italien zur Worthülse verkommenen Meinungsfreiheit beschäftigt. Ausschnitte von Guzzantis Show sowie Zusammentreffen mit Satirikern aus ganz Europa und ähnliche Schicksale von "verschwundenen" Journalisten werden gezeigt, Politiker und Medienvertreter, die mit der Absetzung zu tun hatten, vor laufender Kamera mit den Geschehnissen konfrontiert. Das Etikett "satirisch" trägt die Dokumentation, weil es die Ereignisse selbst sind. Guzzanti musste sie nicht überhöhen. Sie darzustellen, das reichte ...

VIVA ZAPATERO!

I 2005. Regie: Sabina Guzzanti.

Mit Sabina Guzzanti, Dario Fo,

Beppe Grillo. Verleih: Polyfilm. 80 Min.

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