Die Diagonale und ihre Höhepunkte

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Seit Jahren ist sie der Branchentreffpunkt für die heimische Filmszene und zugleich auch eine vielfältig gestaltete Auslage des Filmschaffens in Österreich: Die Diagonale ist wieder Ausstellungs- und Diskursraum, begleitet von der Grazer Frühlingssonne. Dieses Jahr stehen 156 Filme und Videos im Rahmen von 136 Vorstellungen in vier Festivalkinos auf dem Spielplan, davon konkurrieren 98 Filme um Preise in verschiedenen Kategorien. Zu sehen sind nicht nur die Erfolge des vergangenen Jahres (Hanekes Oscar-Film "Liebe“ sowie die gesamte "Paradies“-Trilogie von Ulrich Seidl), sondern auch eine Menge neuer Langfilme, Kurzfilme und Avantgarde-Produktionen. "Das Programm der Diagonale spiegelt das aktuelle österreichische Filmschaffen. Das dabei entstehende Bild ist eines von überzeugender Vielfalt und Qualität“, sagt Diagonale-Leiterin Barbara Pichler. "Jeder Film ist eine Auseinandersetzung mit dem Kino, mit Erzählweisen, jeder ein individueller Blick auf die Welt. Das Ziel der Diagonale ist ein lebendiger Bezug zwischen den Filmen und dem Publikum, ein offener, hoffentlich immer wieder auch überraschender Diskurs.“

Zu den Neuheiten im Programm zählen unter anderem die Spielfilme "Deine Schönheit ist nichts wert“ von Hüseyin Tabak, "Gehen am Strand“ von Caspar Pfaundler und "Das Haus meines Vaters“ von Ludwig Wüst. Die beiden letztgenannten Filmemacher sind Stammgäste bei der Diagonale und haben hier die meisten ihrer Arbeiten gezeigt. Tabak untersucht in seinem Film Integration in der österreichischen Realität. Pfaundler folgt einer jungen Frau zwischen Diplomarbeit und Therapeuten-Sitzung in die stetige Apathie. Wüsts "Das Haus meines Vaters“ wiederum zeigt die Rückkehr eines Mannes an den Ort seiner Kindheit, der sich dort auf eine Spuren- und Sinnsuche begibt.

Der filmische Nachwuchs ist unter anderem durch "Soldat Jeannette“ von Daniel Hoesl und "Talea“ von Katharina Mückstein vertreten.

Bei den Dokumentarfilmen sticht Anja Salomonowitz’ "Die 727 Tage ohne Karamo“ heraus, ein Film über den Alltag binationaler Paare, der bereits bei der Berlinale begeisterte. Spannend dürfte auch Houchang Allahyaris "Robert Tarantino“ werden, die einen Wiener No-Budget-Filmemacher beim Dreh seiner Movies begleitet.

Auch die Sonderprogramme versprechen Spannung: Die Diagonale zeigt acht Arbeiten des deutschen Regisseurs Dominik Graf und widmet dem Österreicher Josef Dabernig eine ausführliche Personale, in der dessen experimentelle Arbeiten gezeigt werden, die er nach wie vor auf analoge Weise herstellt. Zum Kontrast dazu zeigt das Festival die Filme von Michaela Grill, die als eine der wichtigsten Vertreterinnen digitaler Kunst in Österreich gilt. Ein historisches Special ist dem Werk des Regisseurs, Drehbuchautors und Produzenten Paul Czinner (1890-1972) gewidmet.

Ein Rückgrat der Diagonale sind die zahlreichen Diskussionsveranstaltungen: Neben dem Branchentreffen (13./14. März, Hotel Weitzer) gibt es dieses Jahr ein Werkstattgespräch mit Ulrich Seidl (13. März), sowie eines mit Dominik Graf (15. März). Beinahe schon Standard bei jeder Diagonale: Die Branche diskutiert am 15. März über Probleme und Erfolge der österreichischen Filmförderung ( www.diagonale.at).

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