Werbung
Werbung
Werbung

Am 25. September dürfen Österreichs - zumindest: Tirols - Tageszeitungsleser einmal jubeln: denn an diesem Tag wird im Land am Inn ein neues Tagblatt aus der Taufe gehoben werden. Die Neue soll das Ganze heißen, und es dürfte sich kaum jemand daran stoßen, dass dieser Titel schon auf der kurzlebigen Wochenzeitung prangte, die Josef Riedler nach dem Tod der SP-nahen Tageszeitung Neue Zeit in Graz versuchte: Immerhin erschien die letzte Ausgabe dieser Neuen ja schon vor Jahresfrist, und da die neue Neue - so der Slogan der Tiroler Blattmacher - "Für junge Menschen jedenAlters", also ganz und gar in die Zukunft gedacht ist, hat sicher niemand das verblichene steirische Wochenblatt im Kopf.

Außerdem kommt die neue Zeitung eben nicht in Graz ans Tageslicht, sondern will Tirol - wieder laut Eigendefinition - "flott, urban und kritisch" beleben. Auch dass jenseits des Arlbergs ein ähnlicher Zeitungstitel kursiert - die dortige Neue Vorarlberger Tageszeitung firmiert nämlich in der Kurzform ebernfalls als Neue - focht das Team um Peter Plaikner, bislang stellvertretender Chefredakteur der Tiroler Tageszeitung, nicht an: Es gebe am Inn ein Potenzial von 40.000 Haushalten, die für die Neue offen sein sollten. Man erhofft sich daher für das Blatt, das "durchaus emotional, unterhaltsam und auch frech. Mit starkem Rückgrat, aber Raum für Meinungsvielfalt" werden will, "bereits nach wenigen Monaten" 17 Prozent Reichweite, 85.000 Leser.

Die Eigentümer der Neuen sind auch die Besitzer des regionalen Marktführers Tiroler Tageszeitung: ein Wermutstropfen - denn als Verfechter von Medienvielfalt wünscht man sich auch eine Vielfalt an Eigentümern - und nicht einen Schritt in Richtung "Vorarlberger Verhältnisse": Im Ländle gehören bekanntlich beide Tageszeitungen zum selben Medienhaus - eine regionale Marktbeherrschung, von dem sogar Hans Dichand in Wien nur träumen kann.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung