Die Neugier der Entdecker

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Die Fotografin Inge Morath und der Essayist und furche-Kolumnist Karl-Markus Gauß suchen und finden, jeder auf seine Weise, Österreich.

Zwei Künstler entdecken Österreich. Der eine, Karl Markus Gauß, stammt aus einer aus der Batschka vertriebenen volksdeutschen Familie und wächst in einem Salzburger Vorort inmitten durch den Weltkrieg Entwurzelter auf. Als er "... im tiefen Österreich endlich Österreich doch entdeckt, war dem Zwanzigjährigen klar, dass es nicht, wie der Papst gerade erklärt hatte, eine Insel der Seligen sei, sondern vielmehr die Hölle auf Erden." Erst später erkennt er, dass, wer nur das Vergessen der Nazizeit anklagt ohne jene damals Vergessenen dem Vergessen zu entreißen, es "sich stattdessen im Kitsch seiner Österreich-Verdammung gemütlich einrichtet" und das Werk der Täter von damals weiterführt.

Und so entwickelte Gauß, der manche Regionen Europas - etwa die Ostslowakei, Istrien oder Mittelitalien - besser kannte als Salzburg, eine gewisse Neugier, seine Heimat zu entdecken.

Eine Neugier, die er bei der Begegnung mit der damals über 70-jährigen Fotografin Inge Morath teilen konnte. 1924 in Graz geboren ging sie als junge Frau zuerst nach Paris und dann in die usa, wo sie den Großteil ihres Lebens verbrachte.

Ihr Leben lang machte sie sich immer wieder mit der Neugier einer Besucherin auf die Suche nach dem typisch Österreichischen.

Eine Auswahl dieser Aufnahmen aus einer 50 Jahre währenden Schaffensperiode veröffentlicht der Otto-Müller Verlag - mit einem begleitenden Text von Karl-Markus Gauß. Empfehlenswert!

Durch Österreich

Fotografien von Inge Morath.

Begleittext von Karl-Markus Gauß.

Otto Müller Verlag, Salzburg 2005.

104 Seiten, 79 s/w-Fotos, geb., e 37,-

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