Durst und Tod in endloser Landschaft

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"Als der Wind den Sand berührte" erzählt vom Überlebenskampf einer afrikanischen Familie in der unbarmherzigen Wüste.

Die Wüste wächst und macht weite Gegenden unbewohnbar. Die Bevölkerung ganzer Landstriche muss auswandern. Die meisten Bewohner eines afrikanischen Dorfes ziehen nach Süden. Nur Dorflehrer Rahne geht mit seiner Frau Mouna und seinen drei Kindern nach Osten, obwohl dort Krieg herrscht. Ihr Marsch führt sie direkt in Feindesland: Der Bürgerkrieg macht aus einer ohnehin kargen Landschaft eine tödliche Gefahr, und die kleine Familie verliert ein Mitglied nach dem anderen. Nur die Beziehung von Rahne zu seiner kleinen Tochter hält allen Widrigkeiten stand.

Die renommierte französische Filmautorin Marion Hänsel versucht, mit Als der Wind den Sand berührte ein realistisches Bild zu zeichnen, basierend auf dem Roman Chamelle von Marc Durin-Valois. Mit schönen Schauspielern und einem unweigerlich tragischen Drehbuch, bei dem am Ende ausgerechnet die Weißen unvermittelt die letzte Rettung darstellen, gelingt der Realismus allerdings nur bedingt. Erst, als aus dem großen Bild der Migration die Tragödie eines einzelnen Mannes wird, entfaltet der Film seine Stärke: Der afrikanische Machismo, an dem Rahne letztlich zerbricht, wird vergleichsweise unverblümt dargestellt, hier endet auch der Romantizismus, mit dem die Menschen in der endlosen Landschaft beim Leiden gezeigt werden.

Als der Wind den Sand berührte Si le vent soulève les sables

B/F 2006 Regie: Marion Hänsel. Mit Issaka Sawadogo, Carole Karemera. Verleih: Filmladen. 96 Min.

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