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Michael Caine läuft als "Stiller Amerikaner" zwischen den Kriegs- und Liebesfronten zur Höchstform auf.

Leuchtende Barken am nächtlichen Fluss, eine schöne Frau, eine zarte vietnamesische Stimme, da durchbricht ein Granatsplitter das exotische Idyll. Mit einer Leiche und dem Ende der Geschichte beginnt "The Quiet American". Philipp Noyces Verfilmung des Graham-GreeneRomans ist fulminant. Ein Thriller, der Vietnam nicht mit Blut-und Gewaltorgien abhandelt, sondern auf die spannungsgeladene Psychologie im Dreiecksverhältnis von zwei Männern und einer Vietnam-Schönheit setzt.

Als alternder britischer Journalist Thomas Fowler mit trockenem Humor und scharfem Verstand läuft Michael Caine im Kampf um seine vietnamesische Geliebte Phuong (Do Thi Hai Yen) zur schauspielerischen Höchstform auf. Hinter den smarten Umgangsformen seines Nebenbuhlers, dem stillen Amerikaner Alden Pyle (Brendan Fraser), steckt das Drama des Krieges. Fowler muss seine Schreibtischexistenz mit Reisen in den kriegerischen Busch tauschen.

Gewalt wird selektiv, aber umso wirksamer eingesetzt. Eine Schlüsselszene gegen Ende zeigt das deutlich: Fowler sitzt wie immer beim Tee im Hotel Continental. Beiläufig zoomt die Kamera auf überschminkte Kolonialistengattinnen beim genussvollen Tortenverzehr. Unmerklich verlangsamt sich der Film - die Ruhe vor einer grausamen Detonation.

Dialoge und Psychologie von "The Quiet American" sind so präzise wie die Bilder, so faszinierend und erschütternd wie Vietnam.

THE QUIET AMERICAN

Der stille Amerikaner. USA/D 2002.

Regie: Philipp Noyce. Mit Sir Michael

Caine, Brendan Fraser, Do Thi Hai Yen. Verleih: Constantinfilm. 101 Min.

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