Eins mit der Wildnis

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Nicolas Vanier lässt einen der letzten Trapper seinen mühsamen Alltag nachstellen.

Naturdokumentationen avancierten in den letzten Jahren zu besonderen Publikumslieblingen. Mit großartigen, weiten Landschaftsaufnahmen unter extremsten Bedingungen vermag auch "Der letzte Trapper" zu beeindrucken; an den Erfolg von Kassenschlagern wie "Die Reise der Pinguine" wird die Semidokumentation jedoch nicht anschließen können. Abenteurer und Naturliebhaber Nicolas Vanier visiert die majestätischen Felsgebirge des kanadischen Nordens an: Dort lebt einer der letzten Trapper, Norman Winther, im mühseligen Einklang mit der Natur. Der Lauf der Jahreszeiten wird dokumentiert und mit Hilfe einer fiktiven Geschichte "aufbereitet". Letzteres lag nicht gerade in Vaniers Element. Neben Normans alltäglichen Arbeiten - dem Einbringen von Vorrat, dem Bau einer neuen Blockhütte, dem Pelzverkauf - wird aus dramaturgischen Überlegungen sein Leithund Nanook in der Stadt angefahren und gegen eine neue Hündin, Apache, ausgetauscht. Normans anfängliche Ablehnung wandelt sich selbstverständlich ins Gegenteil, was nicht nur seine Lebensgefährtin, die Nahanni-Indianerin Nebraska, gleich geahnt hat. Geahnt hat sie anscheinend nicht, wie unangenehm ihr und Norman die nachgestellten Dialoge und Zärtlichkeiten sein würden, die dementsprechend hölzern wirken. Ein überzeugender Dramaturg und Geschichtenerzähler wird aus Nicolas Vanier nicht werden. Sein Ziel hat er jedoch erreicht: "Der letzte Trapper" (mitunter gedreht bei Temperaturen unter minus 50 Grad Celsius!) ist eine wunderschön gefilmte Ode an die Natur.

Der letzte Trapper

Le dernier trappeur

F/Kan/D/I 2004. Regie: Nicolas Vanier.

Mit Norman Winther, May Loo, Alex van Bibber. Verleih: 3L Filmverleih. 94 Min.

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