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Die "Metropolis"-Reprise "Robotic Angel" ist ein Meisterwerk der Sciencefiction-Animation.

Fritz Langs Stadtfilm-Klassiker "Metropolis" (1926) ist der Urvater aller utopischen Sciencefiction-Filme. In den vierziger Jahren zeichnete der Altmeister des Manga, Osamu Tezuka, den dreibändigen Klassiker "Metropolis". Nun wurde das japanische Comic von Regisseur Rintaro animiert: "Robotic Angel" ist ein Meisterwerk des Sciencefiction-Anime. Die futuristische Metropolis, die hier mit modernster Computeranimation erschaffen wurde, muss den Vergleich mit Ridley Scotts "Blade Runner" nicht scheuen.

"Robotic Angel" streift wie Langs Klassiker Mythen der Menschheit: das HomunculusMotiv, Weltherrschaft, Klassenkampf, Kain und Abel ebenso wie den Turmbau zu Babel. Ziggurat heißt hier der alles überragende Wolkenkratzer, Residenz des von Allmachtsfantasien getriebenen Duke Red. Die totalitäre Gesellschaft manifestiert sich in den detailreich gezeichneten Ebenen der komplexen Stadtarchitektur. Unter der spiegelglatten, von Leuchtreklamen und Straßenschluchten geprägten Oberfläche brodeln die Konflikte. Ebene Zwei erinnert an die dicht bevölkerten Elendsquartiere Hong-Kongs: Hier sitzt die Keimzelle der Revolution, hier baut der manische Forscher Dr. Laughton am feenhaften "Robotic Angel". Der steuerbare Tochterersatz Tima soll nach Duke Reds Willen die Weltmacht übernehmen. In ihr tobt der Identitätskampf zwischen Mensch und Maschine. Der zerstörende Zwiespalt ist gesät. Schließlich treibt der Plot die Figuren rasend weiter bis zum spektakulären Showdown. Ein Film mit Kultpotenzial.

ROBOTIC ANGEL

Japan 2001. Regie: Rintaro (Shiguyuki Hayashi). Drehbuch: Katsuhiro Otomo. Verleih: Polyfilm. 107 Min.

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